Jüdischer Friedhof (Schwanewede)
Der Jüdische Friedhof Schwanewede ist ein Jüdischer Friedhof in Schwanewede (Landkreis Osterholz, Niedersachsen), der im Ortsteil Koppelsberg an der Straße Am Spreeken gelegen ist.
Auf dem Friedhof befinden sich 112 Grabsteine, der erste aus dem Jahr 1815. Beisetzungen wurden bis zum Jahr 1941 vorgenommen. Unter anderem wurden hier Juden aus Blumenthal bestattet, das erst seit 1939 zu Bremen gehört. Nach Angaben des Historikers Jürgen Bohmbach bestand der Friedhof „vermutlich ab 1774“ und die letzte Beerdigung fand dort 1924 statt.[1]
In den 1990er-Jahren befasste sich der Schwaneweder Chronist und langjährige Vorsitzende des Heimatvereins Schwanewede e. V., Horst Zientz, mit dem jüdischen Friedhof des Ortes und erstellte eine Dokumentation über 100 Gräber. Seit Mitte der 2000er-Jahre forscht der im Ruhestand befindliche Schwaneweder Geschichtslehrer Herbert Scholz über die Begräbnisstätte. Nach Scholz’ Recherchen sind auf dem Friedhof „116 Menschen […] in 106 Gräbern beigesetzt“.[2]
Der Friedhof befindet sich inzwischen im Besitz des Jüdischen Landesverbands Hannover, der 2011 die Begräbnisstätte restaurieren ließ. Unter anderem wurden dabei ein neuer Zaun gezogen sowie ein neues Tor errichtet, das mit mehreren Symbolen verziert ist: Einem Davidstern, der Menora und zwölf Kreisen für die Stämme Israels.[2]
Literatur
Bearbeiten- Horst Zientz: Der jüdische Friedhof und Fam. Ries. In: Horst Zientz: Schwanewede – ein Dorf im Herzogtum Bremen auf der Geest. Heimatverein Schwanewede e. V., Schwanewede 1991.
- Jürgen Bohmbach: Uthlede. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, ISBN 3-89244-753-5, S. 1491–1493.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jürgen Bohmbach: Uthlede. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, ISBN 3-89244-753-5, S. 1491–1493 (hier: S. 1492).
- ↑ a b Gabriela Keller: Spurensuche auf dem jüdischen Friedhof. Die Norddeutsche, 11. September 2012, abgerufen am 11. September 2012.
Koordinaten: 53° 14′ 35,8″ N, 8° 35′ 27,3″ O