Jüdischer Friedhof (St. Ingbert)
Der Jüdische Friedhof St. Ingbert ist ein ehemaliger Friedhof der jüdischen Gemeinde in St. Ingbert. Der Friedhof steht als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte
BearbeitenDie Toten der jüdischen Gemeinde wurden bis 1888 in Blieskastel beigesetzt. In diesem Jahr konnte nach Verhandlungen mit der Stadt ein eigener jüdischer Friedhof in St. Ingbert angelegt werden. 1886 hatte der Stadtrat beschlossen, für 300 Mark ein Gelände zu erwerben und es der jüdischen Gemeinde der Stadt zur Verfügung zu stellen. Im Dezember 1888 wurde dann mit Wolfgang Kahn, dem Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde und St. Ingberter Stadtrat, der erste Tote in St. Ingbert bestattet.[2] Bis Dezember 1935 wurden insgesamt 38 Personen bestattet.
Wie so viele jüdische Friedhöfe wurde auch der St. Ingberter Friedhof in der NS-Zeit geschändet und die Grabsteine umgestürzt. Das städtische Bauamt räumte die Grabsteine ab und lagerte sie in einem benachbarten Steinbruch. Der Friedhof wurde um 1942 eingeebnet und für den Ackerbau verwendet. Nach Kriegsende beschloss die Stadt im August 1947 die Instandsetzung. Bis 1951 wurde der Friedhof wieder hergestellt, die Grabsteine wieder aufgestellt.
Literatur
Bearbeiten- Christoph Nimsgern, Eva Zutter: Juden in St. Ingbert. (Eine Dokumentation). 2. Auflage, neubearbeitet und erweitert. Wassermann, St. Ingbert 1990, ISBN 3-928030-21-3.
- Freundeskreis zur Rettung Jüdischen Kulturgutes im Saarland e.V., Staatliches Konservatoramt des Saarlandes (Hrsg.): Gelöst ist die Schnur – gebrochen das Band. Jüdische Friedhöfe im Saarland. Freundeskreis zur Rettung Jüdischen Kulturgutes im Saarland e.V. u. a., Saarbrücken 2004, S. 58 f.
Weblinks
Bearbeiten- St. Ingbert. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland; hier: Saarland (Bearbeiterin: Felicitas Grützmann)
- Der jüdische Friedhof St. Ingbert bei alemannia-judaica.de
- Jüdischer Friedhof St. Ingbert auf grabsteine.genealogy.net (mit vielen Fotos)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Teildenkmalliste St. Ingbert ( des vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Denkmalliste des Saarlandes, Landesdenkmalamt Saar, S. 13
- ↑ Der jüdische Friedhof St. Ingbert, Datenbank Jüdische Grabsteinepigraphik, Steinheimer Institut
Koordinaten: 49° 17′ 5″ N, 7° 7′ 1″ O