Jürgen Knorr (Manager)
Jürgen Knorr (* 23. Oktober 1932 in Berlin) ist ein deutscher Ingenieur, ehemaliges Siemens-Vorstandsmitglied, Unternehmensberater und Manager.
Leben
BearbeitenJürgen Knorr studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Berlin und ging danach 1957 zu Siemens, wo er anfangs als Entwicklungsingenieur tätig war.[1]
Von 1984 bis 1996 war er Leiter des Werksbereichs Halbleiter im Unternehmensbereich Bauelemente. 1987 wurde er zusätzlich in den Zentralvorstand berufen und wurde Vorsitzender des Bereichsvorstandes Halbleiter. Knorr vertrat Siemens in zahlreichen nationalen und internationalen Verbänden und Gremien.[2] Ihm folgte in seiner Funktion als Leiter des Werksbereichs Halbleiter, aus dem 1999 Infineon hervorging, Ulrich Schumacher, zu dessen Förderern auch Knorr zählte.[3]
An den Vorbereitungen zur Ausgliederung der Halbleitersparte in die heutige Infineon war Knorr maßgeblich beteiligt.[4] Dabei favorisierte er Regensburg als Standort für die Halbleiterproduktion des Konzerns.[5] 1996 verließ er das Unternehmen.[6]
Seit 1998 ist Knorr als Unternehmensberater und Manager in der IT- und Mikroelektronikindustrie tätig und blieb auch der europäischen Halbleiterindustrie als Vorsitzender des Politikausschusses der europäischen Vereinigung der Hersteller elektronischer Bauelemente EECA eng verbunden. Er war Gründungsvorstandsmitglied bei JESSI (Joint European Submicron Silicon Initiative) und bei MEDEA (Micro Electronics Development for European Applications), wo er von 1998 bis 2001 als Präsident und Vorstand war.[7] Von März bis Oktober 2002 war er als Interim-CEO der von Karl Nicklaus und Partnern gegründeten ESEC tätig, deren Kapital- und Stimmenmehrheit Nicklaus 2000 an die Oerlikon-Bührle Holding verkauft hatte.[8][9] Nachdem in dieser Zeit der Umsatz im Unternehmen wieder gesteigert werden konnte, widmete sich Knorr wieder seinem Amt als Vizepräsident im ESEC-Verwaltungsrat, das er bereits seit 2000 bekleidet.[4][10] Seit 2005 ist er CEO bei der Dubai Silicon Oasis.[7]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1996: Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Wien[11]
- 1996: Matthäus-Runtinger-Medaille, Stadt Regensburg[12]
- 1998: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hans-Jürgen Schmidt (38) ehemaliger Nixdorfer, ist seit kurzem Geschäftsführer gleich zweier Unternehmen. … Computerwoche, 4. Dezember 1987.
- ↑ Karin Peter: Hohe Ehrungen an der TU Wien. idw – Informationsdienst Wissenschaft, TU Wien, Nr. 9/96, 26. April 1996.
- ↑ Eva Müller; Ursula Schwarzer: Operation „Campeon“. Manager Magazin, 20. April 2004.
- ↑ a b Beat D. Hebeisen: Hoher Verlust – Wechsel in der Konzernleitung – Unaxis-Aktien bieten etwas weniger Risiko. Finanz und Wirtschaft, 27. März 2002.
- ↑ Manager und Märkte. Die Zeit, 27. März 1992.
- ↑ Endlich allein. In: manager-magazin.de. 30. Juni 1999, abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ a b Er kann’s nicht lassen. all-electronics.de, 13. Juni 2005.
- ↑ Wie der neue Esec-CEO Jürgen Knorr den angeschlagenen Chip-Automaten-Hersteller fit trimmen will. «Der Marktanteilsverlust ist erklecklich». Neue Zürcher Zeitung, 4. August 2002.
- ↑ Unaxis-Tochter Esec steigert Umsatz. KleinReport, 29. Oktober 2002.
- ↑ Jürgen Knorr bei Moneyhouse
- ↑ Hohe Ehrungen an der TU Wien. In: idw-online.de. 30. April 1996, abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ Matthäus-Runtinger-Medaille, Stadt Regensburg; abgerufen am 29. Juli 2017.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Knorr, Jürgen |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Elektrotechnikingenieur und Wirtschaftsmanager |
| GEBURTSDATUM | 23. Oktober 1932 |
| GEBURTSORT | Berlin |