Der Judo-Club 90 Frankfurt/Oder ist ein deutscher Judoverein aus dem brandenburgischen Frankfurt (Oder).

Gegründet am 8. Oktober 1990, die Nachfolge des ASK Vorwärts antretend, wurde Manfred Block zum ersten Vereinsvorsitzenden gewählt. Der JC 90 Frankfurt/Oder war sodann, nachdem man im ersten Jahr der Bundesligazugehörigkeit 1991 noch als Fünfter abschnitt, 1992 der erste Verein aus den neuen Bundesländern, der die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Insgesamt holte der Verein diesen Titel unter den Trainern Rudolf Hendel, Karl-Heinz Werner und Karl-Heinz Lehmann in der späteren Vereinsgeschichte zwei weitere Male. 1993 erreichte der JC 90 das Finale des European Club Cup, unterlag dort jedoch gegen Racing Club Paris mit 2:5.[1]

Zu den Sportlern des Vereins, die in der Vergangenheit Erfolge feierten gehört etwa Marko Spittka, der sowohl bei den Olympischen Spielen 1996 Dritter, als auch Vizeweltmeister 1997 sowie Europameister 1992 im Halbmittelgewicht wurde.[2] Weitere Titel in den ersten Jahren des Vereinsbestehens sammelten Jens Altendorf, der im November 1990 U21-Europameisterschafts-Dritter war und sich 1991 ebenso wie die Vereins-Judoka Jörg Brümmer, der später auch als Sumo-Ringer erfolgreich sein sollte, und René Sporleder den Militär-Weltmeistertitel sicherte. Auch in den Folgejahren wurden zahlreiche Titel und Medaillen bei Militär-Weltmeisterschaften, Europameisterschaften, U21-WM und U21-EM sowie Deutschen Meisterschaften gewonnen. Neben den bereits genannten Sportlern sind hier Dirk Leupold, Uwe Frenz, Holk Silbersack, Tino Buchholz, Mario Rolle, Sven Hesse, Nils Krüger, Rene Jolitz oder Ronny Ulbrich zu erwähnen. 2008 holte Romy Tarangul die Silbermedaille bei den Europameisterschaften und belegte bei den Olympischen Spielen in Peking den neunten Rang. Für den Verein startet auch die Olympiasiegerin von 2004 und mehrfache Weltmeisterin der Sehbehinderten Susanne Schützel.

1993 und 2003 wurde der Verein für die Nachwuchsarbeit mit dem Grünen Band ausgezeichnet.

Präsident ist derzeit der Hauptgeschäftsführer der IHK Brandenburg Gundolf Schülke. (Stand: 2006)

Zum Ende des Jahres 2015 kündigte der Verein seinen Rückzug aus der 1. Bundesliga an.[3][4]

Platzierungen in der Bundesliga

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  • 1991: Fünfter
  • 1992: Meister
  • 1993: Dritter
  • 1994: Zweiter
  • 1995: Zweiter
  • 1996: im Viertelfinale gegen den MTV Ingolstadt ausgeschieden
  • 1997: Zweiter
  • 1998: Meister
  • 1999: Meister
  • 2000: Zweiter
  • 2001: Zweiter
  • 2002: Zweiter
  • 2003: im Viertelfinale mit 4:9 an JV Ippon Rodewisch gescheitert
  • 2004: Zweiter
  • 2005: im Viertelfinale mit 6:8 an Ippon Rodewisch gescheitert
  • 2006: Zweiter
  • 2007: Zweiter
  • 2008: Dritter
  • 2009: im Viertelfinale mit 5:6 dem JC Leipzig unterlegen

Ehrungen

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Einzelnachweise

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  1. Europapokal Männer (1976 - 2008). 1. Februar 2014, archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 5. Juli 2023.
  2. "Ost-Vereine am stärksten", Sport-Bild vom 22. Dezember 1992, S. 30
  3. Gregor Wenzel: Nach 24 erfolgreichen Jahren 1. Judo-Bundesliga verkündet der JC90 nun den Rücktritt. In: Judo Club 90 Frankfurt (Oder) e.V. 9. Januar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Februar 2016; abgerufen am 17. Februar 2016.
  4. Jürgen Leibner: Abschied von der ersten Klasse. In: MOZ.de. 30. Dezember 2015, abgerufen am 17. Februar 2016.
  5. Märkische Allgemeine, 16. Dezember 2013, S. 18