Jaan Rummo

estnischer Publizist und Übersetzer

Jaan Rummo (* 22. Augustjul. / 3. September 1897greg. in Kalbu, Gemeinde Kehtna; † 24. November 1960 in Tallinn) war ein estnischer Publizist, Übersetzer und Organisator der estnischen Kinderliteratur.

Jaan Rummo ging in Kehtna und Järvakandi zur Schule und besuchte von 1913 bis 1917 das Lehrerseminar in Rakvere. Anschließend war er über zwanzig Jahre im Schuldienst tätig und von 1926 bis 1936 gleichzeitig Direktor der Tallinner Volkshochschule.

Von 1937 bis 1947 war Rummo beim Estnischen Rundfunk tätig und befasste sich vornehmlich mit Literatur- und Kindersendungen. Während der deutschen Besetzung Estlands im Zweiten Weltkrieg war Rummo zeitweilig von den Nazis inhaftiert.[1] Nach Kriegsende war er beim Verlag Ilukirjandus ja Kunst ('Schöne Literatur und Kunst') und ab 1950 beim Nachfolgeverlag Eesti Riiklik Kirjastus ('Estnischer Staatsverlag') Redakteur für Kinderliteratur. Ab 1953 arbeitete Rummo in der Redaktion verschiedener Kinder- und Jugendzeitschriften.[2]

Der Schriftsteller Paul Rummo war sein Bruder.

Vor dem Krieg publizierte Rummo ein Handbuch zur Rhetorik, das mehrere Auflagen erlebte. Nach der Sowjetisierung Estlands erwies er sich als Anhänger des neuen Regimes, der die „theoretischen Grundlagen der sowjetischen Linderliteratur propagierte“[3], wie auch einer Streitschrift von 1948 zu entnehmen ist. Bleibendste Wirkung dürfte der Autor indes als Übersetzer russischer Kinderliteratur erzielt haben. Er hat unter anderem Märchen und Werke von Sergei Wladimirowitsch Michalkow übersetzt.[4]

Bibliographie

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  • Kõneoskus ('Rhetorik'). Tallinn: Ühiselu 1932. 163 S.
  • Kirjandus noorte kasvatusvahendina ('Literatur als Erziehungsmittel der Jugend'). Tallinn: Ilukirjandus ja Kunst 1948. 40 S.

Sekundärliteratur

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  • Ralf Parve: Jaan Rummo 80. sünnipäeval, in: Looming 9/1977, S. 1579–1581.
  • Vaapo Vaher: Rummod ja Hiiumaa, in: Looming 1/2013, S. 103–121.
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Einzelnachweise

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  1. Cornelius Hasselblatt: Geschichte der estnischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Berlin, New York: Walter de Gruyter 2006, S. 543.
  2. Eesti kirjanike leksikon. Koostanud Oskar Kruus ja Heino Puhvel. Tallinn: Eesti Raamat 2000, S. 478.
  3. Ralf Parve: Jaan Rummo 80. sünnipäeval, in: Looming 9/1977, S. 1579.
  4. Andres Jaaksoo: Kes on kes ja mis on mis eesti lastekirjanduses. Tallinn: Eesti Raamat 1987, S, 195.