Jacques Rotter

österreichischer Tenor

Jacques Rotter (* 21. November 1878 in Lemberg, Österreich-Ungarn; † 11. April 1972 in Wien; auch Jaques Rotter, Hans Rotter, Jack Rotter, Jakob (Jacques) Lauterstein, Jakob Lautterstein[1], Stefan Putzi-Plattner, C. Seidl[2]) war ein österreichischer Tenor.

Rotter wurde am 21. November 1878 als Jakob Lautterstein in Lemberg, Galizien geboren, wuchs aber im ungarischen Sopron auf und ging in Wien zur Schule. Dort, im Chor des Carl-Theaters, begann auch seine Sängerlaufbahn, ehe er auch mit kleineren solistischen Aufgaben betraut wurde. Nach einem Auftritt als lyrischer Tenor, bei dem er großen Erfolg verbuchen konnte, ging er auf Tournée: 1911 sang er in Budapest, 1912 in Dresden.[3]

Der Erste Weltkrieg unterbrach[4] Rotters Künstlerkarriere; er musste einrücken und konnte erst nach Ableisten des Militärdienstes seinen Weg als Unterhaltungssänger fortsetzen.

Nach Engagements an verschiedenen Häusern holte ihn 1922 Samuel Schöngut an sein “Etablissement Ronacher”, ein großes Wiener Varietétheater. 1924 sang er in der Mary-Bar, Wien 1, Johannesgasse 37[5]. 1928 gastierte 'der beliebte Wiener Liedersänger' zusammen mit der Soubrette Charlotte Waldow im Café Sachergarten, Helenental.[6]

Daneben versuchte er sich mit Erfolg auch selbst als Unternehmer in der Gastronomie: er eröffnete ein Lokal in der Elisabethstraße 4 in Wien, welches er bis 1929 betrieb. In diesem Jahre eröffnete er seine „Rotter Opern-Bar“ in der Goldschmiedgasse 7,[7] die zu einem Treffpunkt der Künstler-Prominenz in Wien werden sollte. Von Robert Stolz über Richard Tauber bis zu Joséphine Baker verkehrten sie alle in der exklusiven Vergnügungsstätte, wo der Chéf selbst sang.[3]

Nach dem Einmarsch der Hitlertruppen in Österreich 1938 floh Rotter vor der nun verstärkt einsetzenden Verfolgung politisch und rassisch Unerwünschter nach Paris. Gemeinsam mit ebenfalls geflohenen Kollegen wie Oskar Karlweis und Karl Farkas trat er dort im Kabarett des Nobelrestaurants “L’Impératrice” auf, das ebenfalls zu einem Künstlertreff geriet, diesmal aber für die aus Österreich und dem “Reich” nach Frankreich geflohenen Emigranten.[8] Am 10. Januar 1943 wurde er in Lyon von der Gestapo festgenommen und bis zum 18. Januar in Haft gehalten. Vom 19. Januar bis zum 15. November 1943 war er in einem Arbeitslager bei Lyon gefangen. Erst am 16. November konnte er zusammen mit einem Kameraden fliehen.

Die Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht überlebte er, untergetaucht, in Verstecken. Nach zwei Monaten gelang es ihm, mit gefälschten Papieren, wieder zurück nach Paris zu gehen, wo er die Befreiung abwartete. Erst im Frühjahr 1946 konnte er nach Wien heimkehren.[9]

Dort übernahm er wieder sein Lokal, das von seiner Frau und seiner Tochter weitergeführt worden war. Zu seinen Gästen zählten jetzt statt der Wiener Operetten-Prominenz aber amerikanische, britische, französische und russische Offiziere. Doch werden nun seine Gesangsauftritte immer seltener[3].

Aus dem Schaugeschäft zieht sich Rotter aus Altersgründen allmählich zurück. Er stirbt am 11. April 1972 in Wien.[10]

Jacques Rotter genoss in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts große Popularität im deutschen Sprachraum. Dieses lag in seiner Vielseitigkeit begründet, denn er sang gleichermaßen leichte klassische Gesangsstücke, Lieder aus Operette[11] und Kabarett[12], folkloristische Musik ebenso wie Wiener Lieder[13] und aktuelle Tagesschlager.

Beim Schlager wie beim Kabarettlied konnte er auf erstrangige Textdichter zurückgreifen: Fritz Loewy/Loehner alias Beda, Peter Herz, Hermann Leopoldi, Arthur Rebner, Willy Rosen, Fritz Rotter und Theodor Waldau alias Wauwau.

Eine besondere Spezialität Rotters waren seine erotischen Chansons[14], in denen er, nur mit Klavier oder Klavier und Violine begleitet, einen ganz eigenen, intimen Ton traf.

Die aufstrebende Schallplattenindustrie konnte einen so vielseitigen Sänger natürlich gut gebrauchen, weshalb sich Rotter zu einem der meistbeschäftigten und erfolgreichsten[15] Künstler dieses neuen Mediums in Österreich entwickelte. Bereits 1912 wagte er sich neben seinem herkömmlichen europäisch geprägten Repertoire auch an neue, amerikanische Musikformen und sang z. B. Ragtime-Songs[16] wie Max Hoffmanns „Zamona“[17] auf die Grammophonplatte.

Rotter war dabei vertraglich wohl an keine bestimmte Firma gebunden. So sind 78rpm-Schellack-Aufnahmen von ihm auf den unterschiedlichsten Labels überliefert: auf Favorite, Zonophone und Columbia bis etwa Mitte der 1920er Jahre, dann bei der Gramophone/HMV und ihren deutschen bzw. österreichischen Tochterfirmen Electrola und Gramola, bei Ultraphon sowie bei den Lindström-Marken Odeon und Parlophon/Beka. Auch auf kleineren Marken wie der österreichischen Flexibelplatte Novaphon war er noch nach 1930 zu hören. Pressungen von HMV-Matrizen auf amerikanischen „Victor“-Platten[18] trugen seinen Ruhm sogar nach Übersee.

Wenn ihn nicht Anton Zilzer solo am Klavier[19] oder, zusammen mit Dol Dauber, Violine,[20] oder Isy Geiger, Violine[21] begleitete, trat Rotter mit nahezu allen zu seiner Zeit in Österreich und Deutschland namhaften Orchestern auf: belegt sind Einspielungen mit dem Orchester Erwin Buchbinder bei Odeon, mit Dol Dauber und seinem Jazz- und Tanz-Orchester auf HMV, mit Paul Godwin und seinen Jazz-Sinfonikern und dem Jazz-Orchester Ernst Holzer auf Polydor, mit dem „Polydor“ Salon-Orchester, mit Ilja Livschakoff und seinem Orchester, ebenfalls bei Polydor, und dem Orchester Frank Fox bei Columbia.[22]

Aus seinem Leben ist indes trotz seiner früheren Popularität heute nur verhältnismäßig wenig bekannt.

Tondokumente (Auswahl)

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als Jacques Rotter:

CHARM nennt 8 Titel von Rotter/Zilzer,[23] DISMARC 55 Titel[24]

  • Favorite 1-25 129 (3003-f-) Nur du allein weißt nicht, was Liebe ist. Lied (o. Komp.) / 1-25 130 (3004-f-) Ich träumte erst jüngst einen lieblichen Traum. Lied a.d.Optte „Der liebe Schatz“ (o. Komp., = Heinrich Reinhardt) gesungen von Jacques Rotter, Tenor, Wien
  • Favorite 1-25 027 x (4972-t-) Was die Glocke vom Stefansturm erzählt (Theodor Wottitz) gesungen von Jacques Rotter mit Orchesterbegleitung, Wien.
  • Favorite 1-29 259 (2477-t-) Goldfischlied (Monckton & Flynn) a.d.Optte „Miss Gibbs“ gesungen von Frl. Burg und Jaques Rotter mit Orchesterbegleitung, Wien.
  • Favorite 1-29 261 (2479-t-) Hupf' mein Mäderl (Monckton & Flynn) a.d.Optte „Miss Gibbs“ gesungen von Frl. Burg und Jaques Rotter mit Orchesterbegleitung, Wien.
  • Columbia D-7514 (68 458) Jai, Mamám, a.d.Optte „Die Csárdásfürstin“ (Kálmán Imre), gesungen von Jacques Rotter mit Berkes-Orchester. Wien ca. 1919 (Bei dieser Aufnahme wurde Rotter von dem berühmten ungarischen Zigeunerprimás Berkes Béla und seinem Orchester begleitet.)
  • Columbia D-16 120 (74 432) Servus du! Lied (Rob. Stolz, Text v. Benno Vigny)
  • Columbia D-16 127 (74 446) Ein Wiener Walzer (Ich weiß auf der Wieden …) (Ralph Benatzky)
  • Odeon O-1144 / (A 44 806) (Ve 1143) Komm Zigány! Lied a.d.Optte „Gräfin Mariza“ (Kálmán) / (A 44 807) (Ve 1144) Grüß mir mein Wien! Lied a. dto. v. dto. – mit Zigeunerkapelle.
  • Odeon A 44 809 (Ve 1167) Gut, gut, gut! Couplet (O. Steiner)
  • Odeon A 44 823 (Ve 1182) Der Bobby Cohn is’ kein Verkehr für dich ! Couplet (A. Egen)
  • Electrola E.G.402 (Bw 652) Mylady. Paso doble a.d.Revue „Wien lacht wieder“ (R.Benatzky, K.Fárkás, F.Grünbaum) / (Bw 657) Ein bißchen Feuer. Lied u. Tango (v. dto.)[25]
  • Electrola E.G.405 (Bw 658) In Nischni Nowgorod (Rich. Fall, Text v. Beda) / (Bw 664) Heimweh (Always)(Irving Berlin, dt. Text: Beda) – mit Orchester.
  • HMV 942 885 (Bk 2997-II) Die schönsten Augen hat meine Frau. Lied u. Tango (R. Erwin & F. Rotter) / (Bk 3003-I) Ich hätte dich so gerne noch einmal geseh'n. Lied u. Tango (Willy Engel-Berger, Text v. W. Sterk) mit Dol Dauber, Violin-Solo.
  • HMV A.M.212 (BT 1773-2) Die Balalajka hat mich singend oft gewarnt. Lied a.d.Optte „Der Orlow“ (Bruno Granichstaedten) / (BT 1775-2) Zigarettenlied (Da nehm ich meine kleine Zigarette), aus dto.
  • HMV A.M.1563 (Bw 1848-2) Gnädige Frau, Sie müssen mir gestatten. Lied a.d.Optte „Messalinettchen“ (Walter Bromme, Text: Richard Bars und Pordes Milo) / (Bw 1849-2) Wenn ich dich mein Eigen nennen könnte. Lied (A. Rubinstein, Text v. Mme. Lou Soifer) mit Anton Zilzer, Klavier, und Dol Dauber, Violine.
  • HMV A.M.1613 (Bm 543-1) Ein armes Mädi. Lied u. Slow Fox (Stephan Weiss, Text: F. Rotter) / (Bm 544-2) Eine kleine Liebelei. Lied u.Valse boston (Harry Ralton, Text: F. Rotter) Jacques Rotter – am Klavier Anton Zilzer.
  • Polydor 24 027 (mx. 3873 BD) Ich pfeife meinem Mädel ein kleines Liedel vor. Foxtrot (Paul Mann & Peter Herz) Jazz-Orchester Ernst Holzer, Refraingesang: Jacques Rotter. Wien 1931.
  • Polydor 24 027 (mx. 3780 1/2 BD) Der Student geht vorbei (Ibanez-Chiappo) Jazz-Orchester Ernst Holzer, Refraingesang: Jacques Rotter. Wien 1931.
  • Polydor 24 028 (mx. 3782 BD) Karlsbader Sprudel-Fox (H. Leopoldi) Jazz-Orchester Ernst Holzer, Refraingesang Jacques Rotter, Wien – Mechan. Copt. 1931 [18]

als Hans Rotter:

  • Überlandpartie (H. Leopoldi) Hans Rotter, Gesang, mit Orchester Isy Geiger. Novaphon (österr. Flexibel-Schallplatte aus Cellon) – Wien 1932 (Video auf YouTube)
  • Karlsbader Sprudel-Fox (H. Leopoldi) Hans Rotter, Gesang, mit Orchester Isy Geiger. (Video auf YouTube)
  • Novaphon (österr. Flexibel-Schallplatte aus Cellon) – Wien 1932

als „C. Seidl, Wiener Liedersänger“ auf Zonophone vor 1914:

DISMARC nennt 4 Titel für C. Seidl.[26]

  • Wir tanzen Ringelreih’n. Duett aus der Operette „Die Dollarprinzessin“ (mit Orchester) gesungen von Anny Prastorfer und C. Seidl [= Jacques Rotter?] WIEN. Zonophone Record X-24286 (mx. 12 014 u) Wien, Ende 1907 Im Wax: 12 014 u, X 24286 V, Z.
  • Die Adi, die Ida, der Edi. Duett aus „Es gibt nur a Kaiserstadt“ (mit Orchester) gesungen von Anny Prastorfer und C. Seidl [= Jacques Rotter?] WIEN Zonophone Record X-24287 (Mx. 12 015 u) Wien, Ende 1907 Im Wax: 12015u, X 24287 III, Z.
  • Louise du bist blass (Carl Haupt) gesungen von C. Seidl [= Jacques Rotter?], Wiener Liedersänger, Tenor mit Orchester WIEN. Zonophone Record X-22695 (mx.12 017 u) – Wien 1907 Im Wax: 12 017 u, X 22695 II, Z. Auch auf Grammophon 10 813
  • Weibi, Weibi sei doch nicht so hart (Carl Haupt)[27], gesungen von C. Seidl [= Jacques Rotter?], Wiener Liedersänger, Tenor mit Orchester WIEN. Zonophone Record X-22696 (mx. 12 020 u) – Wien 1907, Im Wax: 12 020 u, X 22696 II, Z. Auch auf Grammophon 10 813

als “Stefan Putz(i)-Plattner” auf Favorite nach 1918:

DISMARC nennt 7 Titel für Stefan Putzi-Plattner.[28]

Wiederveröffentlichungen

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auf CD

  • Doppel-CD „… und die Kugel macht bum bum!“ Humoristische Lieder, Propagandaaufnahmen und Märsche aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, mit ausführlichem Begleitheft. Sämtliche Texte der Lieder bzw. Sprechnummern finden sich im Begleitheft abgedruckt. Verlag Militaria GmbH. Geschäftsführer: Stefan Rest. Getreidemarkt 3/8+9, 1060 Wien. ISBN 978-3-902526-36-6. CD 1 – Kriegslieder und Propagandaaufnahmen, Moderation von Martin Haidinger, enthält als track 6 Die graue Felduniform gesungen von Jacques Rotter (3:08) – Aufnahme 1915.
  • CD »Populäre jüdische Künstler – Wien. Musik & Entertainment 1903–1936«. mit ausführlichem Begleitheft. Zusammenstellung: Andreas Koll, Chaim Frank. Spielzeit: 1:15:49. Erschienen bei C & P Trikont 2001. Bestell-Nr. US 0291[19]. Enthält von Rotter das Couplet „Gut, gut, gut!“. Rezension von Anne Zauner unter [20].
  • CD Heinrich Strecker zum 100. Geburtstag (Legendäre Interpreten singen Lieder von Heinrich Strecker). Preiser BSIN03128438, released 1999 [21] listet 'Stefan Plattner-Putz' und 'Jacques Rotter' separat. Enthält als: Track 4 Das war in Petersdorf (Text: Alfred Steinberg-Frank) Jaques Rotter mit Orchesterbegleitung. Aufgenommen 1925. Odeon 306809 (Ve 1146) / Track 5 Auf der Lahmgrub'n da steht an altes Haus (Text: Alfred Steinberg-Frank) Stefan Putz-Plattner – Maly Nagl mit Schrammelbegleitung. Aufgenommen 1924. Columbia D-7952 (H 307)
  • CD “Es war einmal ein Musikus – Friedrich Schwarz (1928 bis 1933)” – Yatego-Nr.: B3FETI19UB, Art-Nr.: RV2001. Enthält von Jacques Rotter: “Du bist als Kind zu heiß gebadet worden”: Jaques Rotter mit Begleitorchester.
  • CD Wiener Lieblinge von Seinerzeit. Preiser PR90077, EAN: 717281900775 – enthält von Jacques Rotter: Die Fichte (M+T: Wottitz, Sinek, Kanitz, Wiener) Odeon A 254.076 (mx. 2090) / Bridge-Partie (K+T: Pallos – Beda) Odeon A 254.076 (mx. 2091) [22]
  • CD Das ist mein Wien, die Stadt der Lieder. Nachproduktion Soundborn[23] enthält: Die Banda kommt (K: Theodor F. Schild, T: Carl Lorens). I: Max Jauner, Jaques Rotter, Josef Bauer / Servus Schlieferl (K: Theodor Wottitz) I: Jacques Rotter
  • CD Schlager im Spiegel der Zeit – 1930. Bear Family Records GmbH, enthält als Track 10 Jacques Rotter: Oh Donna Clara!
  • CD In 24 Stunden kann so viel gescheh'n: Komponistenportrait Walter Jurmann. Duophon, 1928–1933 Bestellnummer: 7216965 Erscheinungstermin: 10. Februar 2003 enthält als Track 11 Jacques Rotter: Am schönen Titicacasee

online

  • Der Onkel Eduard aus Bentschen. Lied u. Foxtrot (Friedrich Schwarz u. Willy Rosen), Jacques Rotter, Tenor, mit Paul Godwin-Ensemble. Polydor 23 685 (Video auf YouTube)
  • Das Herz einer Mutter (= My Yidishe Mame) Lied und Tango (Yellen-Pollack, deutscher Text von Arthur Rebner) Jacques Rotter, Tenor, mit Polydor Künstler Quartett, Bösendorfer Flügel. Polydor 23 998, aufgen. 1931 (Video auf YouTube)
  • Oh, Donna Clara, ich hab dich tanzen geseh'n. Lied und Tango (Jerzy Petersburski – Beda) Jacques Rotter, mit Orchester. Ultraphon A 431 (mx. 10846) - Berlin, April 1930 (Video auf YouTube)
  • Die schöne Adrienne hat eine Hochantenne. Modernes Lied (Hermann Leopoldi – Wauwau) Jacques Rotter, mit Klavierbegleitung: Anton Zilzer. Odeon A 44 829 – Wien, c. 1925 (Video auf YouTube)

andere Quellen:

Literatur

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  • Siglinde Bolbecher und Konstantin Kaiser (Hrsg.): Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000
  • Broschüre zur Ausstellung „Verdrängte Jahre. Unterhaltungskultur im Schatten der Krisen“ Eine Ausstellung zum Gedenkjahr 8888. Mitteilungen des ÖKA, Heft 3, DIN A4, 36 Seiten. Straden 2008. [24]
  • Clemens Drössler: Politisches Kabarett. Wirkung und Wechselwirkung zwischen politischen Ereignissen und dem künstlerischen Repertoire des Kabarettisten am Beispiel Österreichs. Diplomarbeit, Universität Wien. Fakultät für Sozialwissenschaften, 2008. [25]
  • Elisabeth Th. Fritz, Helmut Kretschmer (Hrsg.): Wien Musikgeschichte, Teil 1: Volksmusik und Wienerlied. Reihe: Geschichte der Stadt Wien Bd. 6, 2005, 528 S., ISBN 3-8258-8659-X. Zu Ja(c)ques Rotter / Jakob Lautterstein vgl. S. 277, 347, 349, 353.
  • Wolfgang Hirschenberger, Populäre Musik und Jazz in Österreich – Historische Tondokumente 1902–1920. Vol. I: Die Vorläufer: Ragtime[26] in: Jazzbrief v. 16. September 2006.
  • Helga Ihlau: Das Ronacher als Varietétheater. Ein Kapitel Wiener Theatergeschichte. Diss., Univ. Wien 1978.
  • Friederike Kraus: Wiener Originale der Zwischenkriegszeit. Diplomarbeit, Wien Juli 2008. [27], jetzt [28]
  • Berthold Leimbach: Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1895–1945. Göttingen, im Selbstverlag, 1991, unpaginiert.
  • Rainer E. Lotz und Axel Weggen: Discographie der Judaica-Aufnahmen Volume 1. ISBN 978-3-9810248-2-1. [29]
  • Matter / Widmaier (Hrsg.): Lied und populäre Kultur – Song and Popular Culture. Jahrbuch des Deutschen Volksliedarchivs Freiburg, 50./51. Jahrgang – 2005/2006. 2006. Buch. 292 S. Paperback. Waxmann Verlag, ISBN 978-3-8309-1624-6 (= Reihe: Lied und populäre Kultur; 50/51).
  • Andreas Merighi: Wandel des Musikgeschmacks der österreichischen Jugend von 1900 bis 1950. Diplomarbeit, Wien. Grin-Verlag 2004. ISBN 9783638685207
  • o. Verf.: Artikel »Wien nach 1945 – Brettlkultur mit alten und neuen Stars« [30]
  • Anne Zauner, Rezension v. 20. März 2002 über die CD »Populäre jüdische Künstler – Wien. Musik & Entertainment 1903–1936«. Zusammenstellung: Andreas Koll u. Chaim Frank. Erschienen bei C & P Trikont 2001. [31]

Einzelnachweise

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  1. so LexM Hamburg [1]
  2. bei DISMARC werden 7 Titel für genannt, bei CHARMS 12 Titel für 1907; es entsteht der Eindruck, Rotter habe für Aufnahmen bei Favorite und Columbia den Übernamen „Putzi-Plattner“ verwendet, bei Zonophone das Pseudonym „C. Seidl“ mit dem Epitheton „Wiener Liedersänger“. Auch die Diskographie der österreichischen Populärmusik [2] (PDF; 1 MB), gibt an: „Stefan Plattner (pseudonym = Jacques Rotter)“ und „gesungen von Stefan Putzi-Plattner“, vgl. Seite 134, und „Stefan Putz“, Seite 135.
  3. a b c so Berthold Leimbach: Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1895–1945. Göttingen, im Selbstverlag, 1991
  4. es sind von ihm aber auf österr. Columbia Aufnahmen „patriotischer“ Lieder überliefert: Mariankas Feldpostbrief. Columbia D-7490 (68 424) / Im U-Boot (Petrie & Martell) Columbia D-7500 (68 422), den Autoren nach zu schließen wohl eine Contrafaktur aus der Zeit des Ersten Weltkrieges zu dem beliebten Liede „Seemanns Los“ („Stürmisch die Nacht und die See geht hoch...“) von Henry W. Petrie mit dem Text von Adolf Martell (Text bei [3]), eine Postkarten-Serie zu dem Liede in der Sammlung Giesbrecht, Osnabrück [4][5][6] u. [7] / Hände weg vom deutschen Land. Columbia D-7553 (68 535) / Die Wacht an der Adria (P. Wenrich, dt. Text: A. Rebner) Columbia D-7537 (68 507) Das ist der amerikanische Schlager “Moonlight Bay” von Percy Wenrich, dessen deutscher Text von Arthur Rebner -zeitgemäss- wohl aufDie Wacht am Rheinanspielt.
  5. vgl. Annonce in der “Stunde” vom 4. September 1924, S. 4, zit. nach Kraus, Originale S. 23
  6. vgl. Annonce in der Badener Zeitung Nr. 58 vom 21. Juli 1928, Seite 3: „Ein Abend bei Jacques Rotter. Dienstag den 24.d.M. tritt der beliebte Wiener Liedersänger Jacques Rotter und Charlotte Waldow [sic] im Café Sachergarten, Helenental, auf.“ (zit. nach: ÖNB Anno Histor. Österr. Zeitungen und Zeitschriften[8])
  7. vgl. Merighi 2004, S. 70, “Im Kaiserstöckl spielte die Jazzband Harry Kopfstein, in der Opern-Bar sang Jacques Rotter”. und Fritz/Kretschmer, Musikgeschichte S. 349
  8. vgl. Andreas Sperlich: Vienne à Paris, Programmheft 2006, und Clemens Drössler 2008, Seite 63.
  9. Angaben von Rotter selbst, gemacht 1946 in einem Antragsschreiben an den KZ-Verband Wien, vgl. Cullin/Driessen Gruber: Douce France, S. 27.
  10. vgl. Mehr_wissen_info [9] und LexM Hamburg [10]
  11. vgl. Duette mit Rosl Wagschal auf Odeon A 44 816/17 aus „Gräfin Mariza“ (Kálmàn) und seine Solovorträge mit Zigeunerkapelle auf Odeon O-1144 (A 44 806) (Ve 1143) Komm Zigány! Lied, und Odeon A 44 807 (Ve 1144) Grüß mir mein Wien! Lied, beide aus der Operette „Gräfin Mariza“ (Kálmán)
  12. unnachahmlich seine Interpretationen jüdischer Couplets wie „Der Bobby Cohn is' kein Verkehr für dich“ auf Odeon A 44 823 (Ve 1182) oder „Gut, gut, gut !“ auf A 44 809 (Ve 1167), wo er unvermutet an einer Stelle den Kehrreim in „Jud, Jud, Jud !“ abwandelt.
  13. berühmt geworden ist sein Duett mit der Wiener Volkssängerin Maly Nagl, recte Amalie Wolfsecker (1893–1977), vgl. Archivlink (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wvlw.at „Auf der Lahmagruab'n da steht an altes Haus...“ von Heinrich Strecker, aufgenommen 1924 auf Columbia D-7952 (H 307)
  14. vgl. die Aufnahmen auf HMV A.M.1613 “Ein armes Mädi” und “Eine kleine Liebelei”, auf A.M.1563 “Wenn ich Dich mein eigen nennen könnte” oder auf HMV 942 885 “Ich hätte dich so gerne noch einmal geseh’n”, wo Dol Dauber sein Violin-Solo beisteuert, um die Wirkung noch zu vertiefen.
  15. vgl. Hirschenberger 2006 Der Tenor Jacques Rotter (*Lemberg 1878; † Wien 1972) war zweifellos einer der populärsten österreichischen Gesangsstars auf frühen Schallplatten. In seinem Repertoire findet sich so ziemlich alles, was singbar war: Tagesschlager ebenso wie leichte klassische Gesangsstücke, Balladen, Wiener Lieder, Operette, Folkloristisches. Die Anzahl seiner Aufnahmen ist nahezu unüberschaubar.
  16. vgl. Simon Géza Gábor & Wolfgang Hirschenberger: Ragtime-Diskographie [11] zu “Hühnertanz” (= Die Liebeslaube, von Karl Hoschna) und „Bärentanz“ (= Alexander's Ragtime Band, von Irving Berlin), Duett mit Lotti Zalden, vor Dezember 1912
  17. vgl. Diskographie der österreichischen Populärmusik Seite 142: »Favorite 1-25 049, Wien, vor März 1912« und Hirschenberger 2006: Seine Darbietung des 1912-er Hits „Zamona“ ist nicht nur ein Beispiel für einen frühen deutschsprachig gesungenen Rag-Song. Die Aufnahme schlachtet so ziemlich alles aus, was die modischen Klischees der Zeit offenbar hervorragend bediente … Rotters unverwechselbares Gesangspathos ertönt hier in schönstem Einklang mit den romantisierenden Textzeilen dieses Saisonschlagers: »Weit von hier, fern im Tropenland, unter Palmenbäumen dort am Strand, wo von Kultur noch nichts bekannt, lebte einst ein Mägdlein zart … weißer Mann war ihr so neu … « etc. etc. Songs wie „Zamona“ verleiten heute in bestimmter Weise dazu, eine Art mitteleuropäisches Pendant zu den US-amerikanischen Coon-Songs zu erkennen, auch wenn solche Gegenüberstellungen immer mit einiger Vorsicht erfolgen sollten.
  18. z. B. Victor 79 486 A (von HMV-Matrize Bw-656) Ich bin verliebt in Dich, mein Wien / Jacques Rotter 12/17/1926, Rückseite Victor 79 486 B (von HMV-Matrize Bw-664) Heimweh / Jacques Rotter 12/18/1926. Release Date: 10/1927 [12]
  19. vgl. HMV AM 1563 „Gnädige Frau, Sie müssen mir gestatten“ von Pordes-Milo und Brammer, oder Odeon A 44 809 „Gut, gut, gut !“ von Oscar Steiner
  20. so bei HMV AM 1256 „Ich hätte dich so gerne noch einmal geseh'n“ von Willy Engelberger und Wilhelm Sterk
  21. Isidor 'Isy' Geiger, Violinist (* 20. November 1886 Jaroslaw (Polen) – † 2. Februar 1977 London) vgl. Bosworth Verlag [13], Orpheus Trust: Musikschaffende [14] und Brian Reynolds [15] (englisch), z. B. auf Odeon A 44 828 (Ve 1187) „Drausst im Wienerwald, drob'n am Hameau“: Jacques Rotter, am Klavier Anton Zilzer, Violine Isy Geiger, Wien. [16]
  22. vgl. entry 18. Oktober 2010 Paul Godwin With Jacques Rotter - Der Onkel Eduard Aus Bentschen (Memento des Originals vom 23. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wmp3.xyz, wo genannt werden: Erwin Buchbinder on Odeon, Dol Dauber Jazz band on HMV, Paul Godwin and Ernst Holzer on Polydor, Polydor Salon Orchester, Ilja Livschakoff also on Polydor, Frank Fox on Columbia. He also recorded as Stefan Plattner …
  23. Rotter/Zikzer bei CHARM
  24. Rotter bei CHARM
  25. Diese Ausstattungsrevue von Ernst Marischka mit der Musik von Ralph Benatzky und dem Libretto von Karl Fárkás und Fritz Grünbaum hatte am 10. Oktober 1926 im Neuen Wiener Stadttheater Premiére, vgl. A. Sperlich, Vienne à Paris, Programmheft, und Wiener Bürgertheater. Beinahe wie ein bitterer Scherz muss es anmuten, dass Karl Farkas der Revue, die er mit Mithäftlingen im französischen Internierungslager Meslay du Maine zur Jahreswende 1939/40 zur Aufführung brachte, den Namen “Meslay lacht wieder” gab; vgl. Bolbecher/Kaiser S. 181 ff., und [17].
  26. Seidl bei DISMARC
  27. Jacques Rotter: Der Geiger der Aristokraten. In: Neues Wiener Journal, Nr. 14.575 (XLII. Jahrgang), 20. Juni 1934, S. 6, Spalten 1–3. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  28. Putzi-Plattner bei DISMARC