Schloss Haltenbergstetten
Das Schloss Haltenbergstetten ist eine um das Jahr 1200 erbaute Burganlage, die im 16. Jahrhundert zu einem Schloss umgebaut wurde. Das Schloss befindet sich beim namengebenden Wohnplatz Haltenbergstetten auf der Gemarkung der Kernstadt Niederstetten in Baden-Württemberg. Neben einem Naturkundemuseum beherbergte das Schloss auch ein Jagdmuseum.[1] Das Schloss, die Kirche und das Jagdmuseum können auf Anfrage besichtigt werden.
Lage
BearbeitenDas Schloss Haltenbergstetten liegt auf rund 350 m ü. NHN auf dem unteren Sporn des Lämmerbergs, der die den Ort Niederstetten nordwärts durchlaufende Vorbach vom Seitental des von Südwesten kommenden, in Niederstetten in diesen mündenden Frickentalbachs trennt.[2][3] Nach Pierer’s Universal-Lexikon hieß der Ort Niederstetten bis 1807 Haltenbergstetten; namengebend für das Schloss Haltenbergstetten.[4]
Geschichte
BearbeitenDie Ländereien von Haltenbergstetten gehörten vermutlich ursprünglich zur Burg Pfitzingen, die in einem Nachbarort lag. Konrad von Pfitzingen, der 1136/1141 urkundlich erwähnt wurde, war vermutlich der Vater von Konrad von Weikersheim, dem 1153 erwähnten Stammvater des Hauses Hohenlohe.
Um 1200 erbauten die Hohenlohe in Haltenbergstetten eine Burg, die im 16. Jahrhundert zu einem Schloss umgebaut wurde. Durch lehnsrechtlich bedingten Besitzwechsel im Mittelalter und später durch Erbschaft folgten nacheinander die Herren zu Hohenlohe, die Grafen von Castell, die Schenken von Limpurg, die Herren von Rosenberg, die Grafen von Hatzfeld (1641–1794), das Hochstift Würzburg und ab 1803 die Fürsten zu Hohenlohe-Jagstberg, die das Schloss bis heute besitzen.[1]
Anlage
BearbeitenMehrere stilistische Elemente des Schlosses entstammen der Spätgotik und der Frührenaissance. Lediglich ein Baukörper – die im südlichen Teil des Ostflügels eingebaute barocke Schlosskirche mit Rokoko-Ausstattung und Fürstenloge – ist jünger, fügt sich jedoch unauffällig in das unregelmäßige Viereck ein. Am Hang jenseits der Straße befindet sich mit dem Prinzessinnenhaus, etwas abgesetzt, ein Winkelbau mit Mansarddach. Einen erkerartigen Vorsprung findet man jeweils an der Nord-, West- und Südseite. An der Nordwestecke befindet sich ein Rundturm. Ein polygonaler Treppenturm ist am Nordflügel hofseitig hervorgebaut. Beim Ostflügel liegt der Hauptzugang zum Schlosshof.[2] Bekannt ist das Prinzessinnenhaus, das zum Schlossensemble gehört.
Nutzung
BearbeitenFrühere Nutzung
BearbeitenSchlosskapelle als katholische Pfarrkirche
BearbeitenDie Kapelle Maria Immaculata auf Schloss Haltenbergstetten diente bis 1966 als Pfarrkirche der Katholiken in Niederstetten, bevor in den Jahren 1965/66 die Pfarrkirche St. Johannes Evangelist in Niederstetten errichtet wurde.[5]
Museen
BearbeitenNaturkundemuseum Haltenbergstetten
BearbeitenIm Schloss Haltenbergstetten war ein Naturkundemuseum untergebracht.[1] Dieses ist heute geschlossen.
Jagdmuseum Haltenbergstetten
BearbeitenEin Jagdmuseum befindet sich im Ost- und Süd-Flügel des Schlosses Haltenbergstetten.[1][6] Neben Jagdtrophäen und Präparaten von Wildtieren sind dort auch Sammlungen einheimischer und exotischer Vogelarten zu sehen.[7]
Aufführungen
BearbeitenIm Schloss finden gelegentlich musikalische Aufführungen statt.
Heutige Nutzung
BearbeitenDas Schloss, die Kirche und das Jagdmuseum können auf Anfrage besichtigt werden.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Schloss Haltenbergstetten. taubertal.de
- Bernhard Peter: Beschreibung der Schlossanlage des Schlosses Haltenbergstetten. welt-der-wappen.de
- Prinzessinnenhaus zu Niederstetten. prinzessinnenhaus.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Schloss Haltenbergstetten. In: Taubertal.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2020; abgerufen am 2. Juni 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Schloss Haltenbergstetten. Bernhard Peter, abgerufen am 2. Juni 2015.
- ↑ Lage nach dieser Detailkarte. Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
- ↑ Niederstetten. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 11: Matelica–Nishnei-Kolymsk. Altenburg 1860, S. 938 (Digitalisat. zeno.org).
- ↑ Dekanat Mergentheim: Niederstetten, St. Johannes Evangelist. kathdekanat-mgh.de; abgerufen am 22. Juli 2019.
- ↑ Jagdmuseum. In: Deutsches Museumsverzeichnis. Abgerufen am 2. Juni 2015.
- ↑ Jagdmuseum im Schloss Haltenbergstetten. In: Netmuseum.de. Abgerufen am 2. Juni 2015.
Koordinaten: 49° 23′ 54,1″ N, 9° 54′ 55,9″ O