Jaglice (deutsch Jagolitz) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Człopa (Schloppe) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa dreißig Kilometer südwestlich von Deutsch Krone (Wałcz), sechs Kilometer ostsüdöstlich von Schloppe (Człopa) und zwei Kilometer nordöstlich von Drahnow (Drzonowo Wałeckie).

Geschichte

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Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens wurde das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone mit Preußen wiedervereinigt.

Aus dem Jahr 1641 ist die Ortsbezeichnung Jagletz, auch Jaglice und Gugulcze, überliefert.[1] Besitzer des Dorfs war im Jahr 1783 Baron von Dolfus.[2]

Um 1930 hatte die Gemeinde Jagolitz eine 13,6 km² große Gemarkungsfläche, und im Gemeindegebiet befanden sich zwei Wohnplätze, auf denen insgesamt 48 bewohnte Wohnhäuser standen:[3]

  • Jagolitz
  • Waldarbeitergehöft Gütchen Jagolitz

Im Jahr 1945 gehörte Jagolitz zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Jagolitz war dem Amtsbezirk Drahnow zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Jagolitz von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Jagolitz wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Jaglice“ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Jagolitz vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf nebst einer katholischen Kirche, zwölf Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt in Westpreußen, Kreis Krone[2]
1818 161 königliches Dorf, Amt Schloppe[4]
1864 381 darunter 373 Evangelische und acht Katholiken[5]
1910 322 am 1. Dezember, Landgemeinde, darunter 269 Evangelische und 53 Katholiken[6]
1925 296 darunter 238 Evangelische und 58 Katholiken[3]
1933 304 [7]
1939 266 [7]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Eichfier.[8]

Im Dorf stand früher eine katholische Kirche mit zwei Glocken, die nach der Reformation dem Verfall überlassen wurde. Die beiden Glocken hingen später in einem eigenen hölzernen Turm auf dem ehemaligen Kirchhof.[8] Eine der beiden Glocken war 1860 umgegossen worden, die andere trug zu ihrer Herkunft die Inschrift:

Hans Momrick hett mi gegaten, utt dem vür bin ick geglaten

doch war keine Jahreszahl angegeben.[9]

Literatur

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  • Jagolitz, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Jagolitz (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 465–466 (Google Books).
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Commons: Jaglice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 232 (Google Books).
  2. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 85 (Google Books).
  3. a b Die Gemeinde Jagolitz im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 238, Ziffer 186 (Google Books).
  5. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 58–59, Ziffer 101 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 37 (Google Books).
  7. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 465–466 (Google Books).
  9. Joh. Heise: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Westpreussen, Band 1: Pommerellen mit Ausnahme der Stadt Danzig, Danzig 1884–87, S. 455 (Google Books).

Koordinaten: 53° 4′ N, 16° 12′ O