Jakob Swetoslaw

bulgarischer Boljar und Despot

Jakob Swetoslaw (bulgarisch Яков Светослав; † 1277 in Widin) war ein bulgarischer Boljar und Despot.

Kupfermünze des Jakob Swetoslaw

Jakob Swetoslaw war von adeliger russischer Herkunft. In den 1230er Jahren suchte er im Bulgarischen Reich Zuflucht vor den Angriffen der Mongolen auf die russischen Fürstentümer.[1] Als Boljar erlangte er eine hohe Stellung in der bulgarischen Gesellschaft. 1257 unterstützte er Konstantin Tich Assen beim erfolgreichen Kampf gegen Zar Mizo Assen, der ins Kaiserreich Nikaia fliehen musste.

Nach einem siegreichen Feldzug gegen den ungarischen König Stephan V. wurde Swetoslaw 1261 mit Theodora Dukaina Laskarina verheiratet, einer Tochter des nikäischen Kaisers Theodor II. Dukas Laskaris und Enkelin von Iwan Assen II. Zugleich erhielt er die Despotenwürde; möglicherweise wurde ihm dieser Titel direkt von Byzanz aufgrund der Eheverbindung mit der Dynastie der Laskariden verliehen.[2]

Swetoslaw gelang es in der Folgezeit, durch geschicktes Lavieren zwischen den Zaren in Tarnowo und dem ungarischen Königreich als seinem nominellen Suzerän eine quasi-autonome Herrschaft in Nordwestbulgarien zu behaupten und zu einem aussichtsreichen Anwärter auf den bulgarischen Zarenthron aufzusteigen.[3] In seinem Machtzentrum Widin prägte er Kupfermünzen mit dem Bild des Heiligen Demetrios, Beschützer des Hauses Assen.

Die Politik Swetoslaws war so erfolgreich, dass er zu einer ernsten Bedrohung für Maria Palaiologina Kantakuzene wurde, die nach Konstantin Tichs Tod im Herbst 1277 die Regentschaft in Bulgarien ausübte. Die Zarenwitwe adoptierte ihn zwar, ließ in aber kurz nach seiner Rückkehr nach Widin vergiften. Swetoslaws Tochter Maria war die Ehefrau des späteren Zaren Georgi Terter.

Literatur

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  • Ivan Biliarsky: Word and Power in Mediaeval Bulgaria (= East Central and Eastern Europe in the Middle Ages, 450–1450. Bd. 14). E. J. Brill, Leiden 2011, ISBN 978-90-04-19145-7, S. 282.
  • Pál Engel: The Realm of St. Stephen: A History of Medieval Hungary, 895–1526. Aus dem Ungarischen von Tamás Pálosfalvi. I. B. Tauris, London 2001, ISBN 1-86064-061-3, S. 175.
  • Божидар Ферјанчић: Деспоти у Византији и Јужнословенским земљама (= Посебна издања. Bd. 336; Византолошки институт. Bd. 8). Српска академија наука и уметности, Београд 1960, S. 142–144.
  • John Van Antwerp Fine: The Late Medieval Balkans: A critical Survey from the late Twelfth Century to the Ottoman Conquest. University of Michigan Press, Ann Arbor MI 1994, ISBN 0-472-08260-4, S. 175–184.
  • Erich Trapp, Hans-Veit Beyer, Ioannes G. Leontiades, Sokrates Kaplaneres: Prosopographisches Lexikon der Palaiologenzeit. 11. Faszikel: Σκαβαλέρος – Τιχόμηρος (= Veröffentlichungen der Kommission für Byzantinistik. Bd. 1/11). Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1991, ISBN 3-7001-1878-3, S. 150 Nr. 27250.
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Anmerkungen

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  1. Vgl. Fine, Late Medieval Balkans, S. 175.
  2. Vgl. Biliarsky, Word and Power, S. 282.
  3. Vgl. Fine, Late Medieval Balkans, S. 178–179.