Jaltarang
Jaltarang, auch jal tarang, jaltarangam (aus Sanskrit jal, „Wasser“ und tarang „Welle“ oder „Abfolge von Tönen“) ist ein indisches Musikinstrument, das zu den Idiophonen gehört. Es besteht aus 15 bis 22 mit Wasser gefüllten Porzellanschüsseln, die im Halbkreis aufgestellt und mit leichten Stöckchen angeschlagen werden. Durch die Wassermenge und die Größe der Schüsseln können die Töne gestimmt werden.
Das jaltarang wird möglicherweise in der altindischen Sanskrit-Literatur als udaka vadyam („Wasser-Instrument“) erwähnt, es kommt unter anderem im Kamasutra vor. Alexander der Große soll aus Indien Musiker, darunter auch jaltarang-Spieler zurückgebracht haben. Zuverlässige Angaben zur Herkunft gibt es nicht. Ein vergleichbares Musikinstrument aus Metall ist in einem griechischen Manuskript aus dem 4. Jahrhundert abgebildet und kommt in einem byzantinischen Text aus dem 9. Jahrhundert vor. Ab dem 10. Jahrhundert berichten Quellen aus China und Malaysia darüber. In Indien wird das jaltarang erstmals im 17. Jahrhundert vom südindischen Musiker Ahobal in seinem Werk über altindische Musik, Sangit parijat, erwähnt.[1]
Vor Einführung des Porzellans (nach dem 10. Jahrhundert) wurden Metallbecher verwendet. Heute wird das Instrument in der nord- und südindischen Musik gespielt. Begleitende Instrumente in Südindien sind eine Violine und die zweifellige Trommel mridangam. Ein bekannter Jaltarang-Spieler der nordindischen klassischen Musik ist Milind Tulankar, ein südindischer Spieler ist Anayampatti S. Ganesan.
Ein ähnlich im Halbkreis aufgestelltes Schlaginstrument ist das tabla tarang, das zu den Membranophonen gehört. Wesentlich seltener als das jaltarang ist in Indien das Xylophon kashta-tarang.[2]
Literatur
Bearbeiten- Jaltarangam. In: P. Sambamurthy: A Dictionary of South Indian Music and Musicians. Vol. 2 (G–K), The Indian Music Publishing House, Madras 1984, S. 240–242
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ B. Chaitanya Deva: Musical Instruments of India. Their History and Development. Firma KLM Private Limited, Kalkutta 1978, S. 50f
- ↑ David Courtney: Kasht Tarang. chandrakantha.com