Jan Šejna

tschechoslowakischer Generalmajor
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Jan Šejna (* 2. Mai 1927 in Radhostice; † 23. August 1997 in New York City) war ein tschechoslowakischer Offizier, zuletzt im Range eines Generalmajors. Auf Grund seiner Flucht aus der ČSSR wurde ihm dieser Rang wieder aberkannt.

Šejna war der oberste Politoffizier der Tschechoslowakischen Volksarmee. Nach Beginn des Prager Frühlings und Korruptionsvorwürfen flüchtete er im Februar 1968 über Ungarn und Jugoslawien nach Italien. Er stellte sein Wissen der amerikanischen CIA zur Verfügung. Šejna übergab der CIA Fotografien der geheimen Mobilmachungspläne der Warschauer-Pakt-Truppen.[1] Seine Flucht beschleunigte endgültig die Niederlage seines Befürworters, des als Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei bereits abgesetzten Präsidenten Antonín Novotný.

Dienstgrad

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Šejna, der mit dem Sohn des damaligen Präsidenten Novotný befreundet war und (ohne ein Abitur abgelegt zu haben) nur marginale höhere und Offiziersausbildung genoss (drei Monate an der Politischen Hochschule und 1960 ein kurzes Fernstudium an der Militärakademie), wurde – damals Oberst – durch Novotný 1967 aus seiner eigenen Initiative zum Generalmajor ernannt, was nicht die übliche Vorgehensweise war. Nach seiner Flucht 1968 wurde ihm dieser Dienstgrad am 9. März 1968 wieder aberkannt. Im Februar 1968, als er sich in Italien bei der dortigen US-amerikanischen Vertretung meldete, hatte er diesen Dienstgrad jedoch noch inne.[2]

  • We Will Bury You. Sidgwick & Jackson, London 1982.

Einzelnachweise

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  1. Martin Schulze Wessel: der Prager Frühling.Reclam 2018, Seiten 156 bis 157
  2. Před 46 lety se uskutečnil jeden z nejpřekvapivějších útěků studené války. Bericht des Historischen Militärinstituts des Verteidigungsministeriums der Tschechischen Republik, online auf: vhu.cz/...
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