Johannes Busch (Klosterreformer)
Johannes Busch (* 1399 in Zwolle; † 1479 oder 1480 in Hildesheim), auch Jan Busch oder (latinisiert) Johannes Buschius, war ein Reformer des Ordens der Augustiner-Chorherren, besonders der Kongregation von Windesheim.
1417 trat Busch ins Kloster Windesheim ein, wo er vom Gedankengut Gerhard Grootes geprägt wurde. Von dort sandte man ihn als Diakon nach Bödingen im Herzogtum Berg, wo er im Jahr 1424 ankam, in dem das dortige Kloster gegründet wurde. Im Kölner Dom empfing er schließlich die Priesterweihe und feierte danach in der Wallfahrtskirche Bödingen seine Primizmesse.
1434 kehrte er nach Windesheim zurück. Nachdem das Basler Konzil im Jahre 1435 das Kloster Windesheim mit der Reform der Klöster der Augustiner-Chorherren in Deutschland beauftragt hatte, reformierte er ab 1437 verschiedene Klöster. Unter anderem wirkte er 1440 am Hildesheimer Sültekloster, auch am Kloster Neuwerk (Halle) war er tätig.
1451 wurde er vom Kardinallegaten Nikolaus von Kues zum apostolischen Visitator der Augustiner-Chorherren in den Kirchenprovinzen Magdeburg und Mainz ernannt. Nach 1456 betätigte er sich als Geschichtsschreiber seines Ordens. Von 1459 bis zu seinem Tod war er Propst des Sülteklosters.
Sein bekanntestes hinterlassenes Werk ist der Liber de reformatione monasteriorum, ein Buch über die Klosterreform, verknüpft mit autobiographischen Berichten zum gleichen Thema, entstanden zwischen 1470 und 1474.[1]
Johannes Busch ist ein typischer Vertreter der Devotio moderna („zeitgemäße Frömmigkeit“).
Literatur
Bearbeiten- Karl Ludwig Grotefend: Busch, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 640 f.
- Karl Grube: Des Augustinerpropstes Johannes Busch Chronicon Windeshemense und Liber de reformatione monasteriorum („Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete“, hrsg. von der Historischen Kommission der Provinz Sachsen, Band 19; Halle 1886, Nachdruck Farnborough / Hampshire 1968).
- Erwin Iserloh: Busch, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 62 f. (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm Bautz: BUSCH, Johannes. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 825–826 .
- Stephanie Irrgang: Peregrinatio Academica, (Band 4 von Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald), Franz Steiner Verlag, 2002, ISBN 3-515-08085-6, S. 104.
- Hans Werner Dannowski: Klosterfahrten: Zwischen Harz und Heide, Weser und Leine, 2008, ISBN 3-89993-661-2, S. 88 f. (Auszug bei Google Books).
- Bertram Lesser: Johannes Busch: Chronist der Devotio moderna, Frankfurt am Main, 2005, ISBN 978-3-631-54555-3 (Rezension).
- Hans-Georg Aschoff: Johannes Busch und die Windesheimer Kongregation. In: Jahrbuch für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim 82/83 (2014/2015), S. 46f.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Johannes Busch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Buschius, Johannes im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
Einzelnachweise
BearbeitenPersonendaten | |
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NAME | Busch, Johannes |
ALTERNATIVNAMEN | Busch, Jan; Busch, Johann; Buschius, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | Reformer des Augustinerordens |
GEBURTSDATUM | 1399 |
GEBURTSORT | Zwolle |
STERBEDATUM | 1479 oder 1480 |
STERBEORT | Hildesheim |