Jan Dieren
Jan Ulrich Dieren (* 29. Juli 1991 in Moers) ist ein deutscher Politiker (SPD) und seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Leben und Beruf
BearbeitenDieren wurde in Moers als erstes Kind seiner Eltern geboren. Er hat drei Schwestern. Nach einem Jahr in Utfort zog die Familie nach Repelen. Er besuchte die Grundschule an der Talstraße (heute: Lindenschule). In seiner Kindheit spielte er Fußball beim VfL Repelen und später Handball unter anderem beim Moerser Sportclub. Während seiner Zeit am Gymnasium Adolfinum Moers beteiligte er sich bei der Schülervertretung und war ab der 12. Klasse Schülersprecher. Zeitgleich baute er die Bezirksschülervertretung im Kreis Wesel auf. 2011 erhielt er sein Abitur und absolvierte danach ein Freiwilliges Soziales Jahr in Bogotá. Es folgte ein Studium der Philosophie, Romanistik (B. A.) und Rechtswissenschaft in Düsseldorf und Bochum. Seine Masterarbeit in Philosophie schrieb er über Hegels Rechtsphilosophie und die Europäische Union. Sein Erstes juristisches Staatsexamen bestand er 2017 und sein Zweites im Januar 2021.
Dieren arbeitet als Rechtsanwalt im Arbeitsrecht.
Politische Tätigkeiten
BearbeitenSeit 2008 ist Dieren Mitglied der SPD. Er war unter anderem stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos.[1] Er ist direkt gewähltes Ratsmitglied und Vorsitzender des Sozialausschusses im Moerser Stadtrat.
Bei der Bundestagswahl 2021 gewann er das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Krefeld II – Wesel II mit 35,2 % der Erststimmen.[2] Zudem stand er auf Listenplatz 49 der Landesliste Nordrhein-Westfalen seiner Partei. Im Oktober 2021 wurde Dieren zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-linken Strömung Forum Demokratische Linke 21 (DL21) gewählt;[3] seit Oktober 2023 ist er gemeinsam mit Alma Kleen und Erik von Malottki deren Vorsitzender.[4] Im April 2024 wurde er in den Vorstand des Instituts Solidarische Moderne gewählt.[5]
Politische Positionen
BearbeitenDieren ist Initiator des Appells „Demokratie und Sozialstaat bewahren – Keine Hochrüstung ins Grundgesetz!“.[6][7] Während der 20. Legislaturperiode stimmte er mehrfach als einer von wenigen SPD-Abgeordneten im Bundestag gegen Bundeswehreinsätze.[8] Am 3. Juni 2022 stimmte er als einer von neun Abgeordneten der SPD-Fraktion gegen das Sondervermögen Bundeswehr.[9] Ende August 2022 forderte er mit anderen linken SPD-Politikern einen Modus Vivendi mit Russland unter Putin und ein Ende weiterer Waffenlieferungen an die Ukraine.[10]
Mitgliedschaften
BearbeitenVeröffentlichungen
Bearbeiten- Hegels Rechtsphilosophie und die Europäische Union. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-6941-3.
Weblinks
Bearbeiten- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Offizielle Website von Jan Dieren
- Jan Dieren auf abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Werner Dohmen: SPD: Moerser kandidiert für Bundestag. In: Westdeutsche Zeitung. 17. Dezember 2020, abgerufen am 29. Mai 2024.
- ↑ Ergebnisse Krefeld II – Wesel II - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- ↑ Vgl. Vorstand. DL21, abgerufen am 31. Dezember 2023.
- ↑ Kai Doering: Trio an der Spitze der DL21: SPD-Linke hat neuen Vorstand. In: Vorwärts. 30. Oktober 2023, abgerufen am 31. Dezember 2023.
- ↑ Vorstand solidarische-moderne.de
- ↑ Robert D. Meyer, Eva Roth: Zivile Bündnispolitik. In: Neues Deutschland. 25. März 2022, abgerufen am 7. Juni 2022.
- ↑ #DerAppell. Abgerufen am 7. Juni 2022.
- ↑ Deutscher Bundestag - Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Deutscher Bundestag – Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 5. Juni 2022.
- ↑ Ukraine-Krieg: SPD-Politiker fordern Friedensverhandlungen mit Russland. In: DIE WELT. 26. August 2022 (welt.de [abgerufen am 26. August 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Dieren, Jan |
ALTERNATIVNAMEN | Dieren, Jan Ulrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdB |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1991 |
GEBURTSORT | Moers, Deutschland |