Jang Ja-yeon

südkoreanische Schauspielerin

Jang Ja-yeon (* 25. Januar 1980[Anmerkung 1] in Jeongeup, Südkorea; † 7. März 2009 in Seongnam, Südkorea) war eine südkoreanische Schauspielerin.

Koreanische Schreibweise
Hangeul 장자연
Hanja 張自然
Revidierte
Romanisierung
Jang Ja-yeon
McCune-
Reischauer
Jang Chayŏn

Jang Ja-yeon wurde am 25. Januar 1980 in Jeongeup, Jeollabuk-do geboren. 1999 kamen ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben.[1] Seitdem lebte sie mit ihrer älteren Schwester und ihrem jüngeren Bruder zusammen.[2] Sie war Buddhistin.

Karriere

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Jang trat erstmals 2006 in einem Fernsehwerbespot in Erscheinung.[2] Ihren großen Durchbruch hatte sie mit ihrer Rolle der Sunny in der K-Dramaserie Boys Over Flowers.[2][1] Zudem drehte Jang die Filme Where is Jung Seung-Phill und Searching for the Elephant,[2] die allerdings erst nach ihrem Tod veröffentlicht wurden. Jang galt als großes Schauspieltalent und ihre Filme erhielten gute Kritiken.[3]

Am 7. März 2009 Uhr wurde sie erhängt in ihrem Haus in Bundang, Seongnam von ihrer Schwester aufgefunden. Untersuchungen der Polizei ergaben, dass ihr Tod Selbstmord war[1] und fanden keine Hinweise auf fremdes Eingreifen.

Jang hinterließ eine Nachricht, gerichtet an ihren Ex-Manager Yoo Jang-ho,[4] dass sie dem Druck der Unterhaltungsindustrie nicht standhalten konnte. Zudem beschrieb sie in der Nachricht, dass sie geschlagen wurde und von ihrem Agenten Kim Sung-hoon[5] gezwungen wurde, mit Programmdirektoren, CEOs und anderen Medienpersönlichkeiten Sex zu haben.[6][7][5] Zudem wurde sie auch zum Trinken alkoholischer Getränke gezwungen und klagte über schlechte Bezahlung.[5] Die Nachricht enthielt auch eine Liste mit einigen Namen[8] von Programmdirektoren und anderen VIPs, mit denen sie schlafen musste. Dies führte zu einer großen Debatte über die Zustände in der südkoreanischen Unterhaltungsindustrie.[9] Die Polizei stellte daraufhin Untersuchungen bezüglich der Liste an.[10] Es war bekannt, dass sie einige Probleme mit ihrer Management-Agentur hatte.[2] Kim Sung-hoon wies alle Vorwürfe von sich, und behauptete, Yoo habe Jang gezwungen diesen Brief zu verfassen, um sein Unternehmen zu zerstören.[5] Yoo machte zuvor die Liste öffentlich.[11] Kim befand sich zu dieser Zeit in Japan, woraufhin die südkoreanische Polizei die Auslieferung forderte.[10] Dennoch wurde der Polizei vorgeworfen, sie tue nicht genug für die Aufklärung des Falls,[10][12][13] auch weil die Aufforderung für die Auslieferung erst zehn Tage nach Veröffentlichung der Liste erfolgte.[14]

Ende April 2009 beendete die Polizei ihre Untersuchungen. Zwei Personen wurden festgenommen. Dies wurde von vielen südkoreanischen Medien stark kritisiert. Die Zeitung Hankyoreh schrieb, die Polizei habe nur an der Oberfläche gekratzt und Jangs Management-Agentur nicht untersucht.[14] So warf die Hankyoreh der Polizei vor, sie habe beispielsweise einen der Beschuldigten, der ein einflussreicher Leiter der Chosun Ilbo ist, zu kurz befragt und zu schnell für unschuldig befunden. Zudem habe die Polizei die Liste nicht komplett abgearbeitet.[14]

Am 25. Juni 2009 kündigte die Polizei die Fortsetzung der Untersuchungen bezüglich Jangs Suizid an,[8] nachdem ihr ehemaliger Manager Kim Sung-hoon in Japan festgenommen wurde. Anfang Juli wurde Kim schließlich den südkoreanischen Behörden übergeben.[15]

Jangs Bestattung fand am 9. März 2009 am Seoul National University Hospital im Bezirk Bundang in Seongnam statt. Anwesend waren ihre Familie, Freunde sowie Schauspielkollegen. Jang wurde in Jeongeup, direkt neben dem Grab ihrer Eltern beigesetzt.[16]

Schließlich wurden lediglich am 1. Oktober 2010 Kim und Yoo zu je einem Jahr Haft verurteilt. Kim wurde verurteilt wegen Veruntreuung und Ausübung von Gewalt gegen Jang, Yoo wurde für die Veröffentlichung der „Jang-Ja-yeon-Liste“ verurteilt.[17] Beide erhielten außerdem zwei Jahre Bewährung und 160 gemeinnützige Arbeitsstunden.[18] Alle anderen in der Liste angesprochenen Personen wurden für unschuldig befunden.[19]

Nach Ansicht der Medien wurde der Fall nie richtig aufgeklärt[13] und ist laut der Los Angeles Times auch noch 22 Monate nach Jangs Tod ein Thema.[3]

Am 7. März 2011 gab der südkoreanische Justizminister Lee Kwi-nam bekannt, dass er es in Betracht zieht, den Fall ein weiteres Mal zu untersuchen, aufgrund des öffentlichen Drucks. Einen Tag zuvor enthüllte der Fernsehsender SBS weitere 230 Briefseiten (50 Briefe), die laut Experten von Jang stammen.[20] Diese Briefe schrieb sie einem Freund, der selber seit 2003 im Gefängnis sitzt,[21] zwischen 2005 und 2009. In diesen tagebuchähnlichen Briefen beschrieb sie, wie bei der zuvor veröffentlichten Liste, was sie durchmachen musste und dass ihr Manager ihr drohte, den Vertrag zu beenden, falls sie nicht tue, was er ihr sagte. In diesen Briefen nennt sie 31 Personen, mit denen sie Sex haben musste. Rund ein Dutzend davon wurden schon 2009 von der Polizei befragt und für unschuldig befunden.[22] Außerdem müssten auch ihre Schauspielkolleginnen das gleiche durchmachen.[23] Nach dem Bericht von SBS waren der Polizei die Briefe bekannt, allerdings wurden sie ignoriert.[24] Auch das zuständige Gericht soll schon zuvor die Briefe erhalten haben.[21] Am 16. März gab die Polizei bekannt, dass die neu aufgetauchten Briefe gefälscht seien und der Fall deshalb nicht neu aufgerollt werde.[25]

2013 wurde der Film Norigae veröffentlicht, der auf den Ereignissen basiert.[26]

Filmografie

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Fernsehen

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Anmerkungen

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  1. Profil von Jang Ja-yeon auf Nate.com (koreanisch). (Memento des Originals vom 9. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/people.nate.com epg.co.kr (Memento des Originals vom 14. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/epg.epg.co.kr (koreanisch) gibt den 8. Dezember 1982 an.

Einzelnachweise

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  1. a b c Kim Mi-ju: Actress from ‘Boys Over Flowers’ hangs herself. In: JoongAng Daily. 9. März 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. November 2012 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/koreajoongangdaily.joinsmsn.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. a b c d e Chung Ah-young: Boys over Flowers' Actress Jang Found Dead in Apparent Suicide. In: Korea Times. 8. März 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  3. a b John M. Glionna: Cultural Exchange: In South Korea's entertainment industry, exploitation remains an issue. In: Los Angeles Times. 9. Januar 2011, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  4. Former agent demands thorough probe into death of actress. Yonhap, 18. März 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  5. a b c d Justin McCurry: Storm in South Korea over Jang Ja-yeon's suicide. In: The Guardian. 1. April 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  6. Kwon Mee-yoo: 'Late Actress Was Forced to Have Sex With Showbiz VIPs'. In: Korea Times. 15. März 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  7. Police Probe Jang Ja-yeon Suicide. In: Chosun Ilbo. 16. März 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  8. a b Police to resume probe into scandal over actress' suicide. Yonhap, 25. Juni 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  9. Park Si-soo: Police Tracing Sex Contacts of Late Actress Jang. In: Korea Times. 22. März 2009, abgerufen am 20. Februar 2011 (englisch).
  10. a b c 9 Booked Over Actress Jang Ja-yeon Suicide. In: Korea Times. 24. April 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  11. Jang Ja-yeon Confidant Questioned about Explosive List. In: Chosun Ilbo. 9. Juli 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  12. Burying the Jang Ja-yeon investigation. In: The Hankyoreh. 25. Februar 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  13. a b 10 Awards - Top 10 News of 2009. In: 10asia. 30. Dezember 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Mai 2010; abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/10.asiae.co.kr
  14. a b c Insufficient investigation of Jang Ja-yeon list. In: The Hankyoreh. 25. April 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  15. South Korean talent agent sought over starlet's suicide deported. In: Japan Times. Kyodo News, 4. Juli 2009, abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch).
  16. “Boys over Flower” actress Jang Ja-yeon Laid to Rest. In: KBS World. 9. März 2009, abgerufen am 23. November 2012 (englisch).
  17. 故 장자연 소속사 전 대표·전 매니저, 징역 1년 구형. In: Naver. SPN, 1. Oktober 2010, abgerufen am 20. Februar 2011 (koreanisch).
  18. Suicide Actress 'Forced into Sex with 31 Influential Figures'. In: Chosun Ilbo. 7. März 2011, abgerufen am 7. März 2011 (englisch).
  19. Lee Jeong-yeon: 故장자연 소속사 전 대표-매니저 ‘술접대 강요’ 징역 1년·집유 2년. In: Nate. 13. November 2010, abgerufen am 20. Februar 2011 (koreanisch).
  20. Letters by late Jang reveal extensive forced sexual services. In: The Hankyoreh. 7. März 2011, abgerufen am 7. März 2011 (englisch).
  21. a b Park Si-soo: Police seek to get hands on Jang’s letters. In: Korea Times. 8. März 2011, abgerufen am 8. März 2011 (englisch).
  22. Park Si-soo: Jang Ja-yeon scandal resurfaces. In: Korea Times. 7. März 2011, abgerufen am 7. März 2011 (englisch).
  23. Lee Chang-sup: Actress and 'comfort woman'. In: Korea Times. 10. März 2011, abgerufen am 10. März 2011 (englisch).
  24. Public Pressure Grows over Probe into Actress' Suicide. In: Chsoun Ilbo. 8. März 2011, abgerufen am 8. März 2011 (englisch).
  25. Jaeyeon Woo: Police say Letters About Jang Are Fake. In: Wall Street Journal. 16. März 2011, abgerufen am 16. März 2011 (englisch).
  26. Claire Lee: Film inspired by true story lacks sensitivity for real-life victim. In: Korea Herald. 23. April 2013, abgerufen am 26. April 2015.