Jean-Yves Desjardins

kanadischer Psychologe und klinischer Sexologe

Jean-Yves Desjardins (* 14. Juni 1931 in Rimouski; † 22. September 2011 in Montreal) war ein kanadischer Psychologe und klinischer Sexologe. Zusammen mit Claude Crépault gründete er 1968 die Abteilung für Sexologie an der Université du Québec à Montréal (UQAM). Durch seine klinischen Forschungen und Beobachtungen entwickelte er Sexocorporel, ein Modell der sexuellen Funktionalität.

Leben und Wirken

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Desjardins wurde am 14. Juni 1931 geboren und wuchs in Rimouski, Québec, auf. Zu Beginn seines Lebens wurde er vom Orden der Spiritaner unterstützt, um sein Studium fortzusetzen, und später zog er nach Hull in Quebec. Er studierte fünf Jahre lang am Petit Séminaire und anschließend zwei Jahre lang am Grand Séminaire in Montreal.[1] Er schloss sein Studium 1960 mit dem Master in Theologie und 1964 mit dem Master in Psychologie ab. Desjardins wurde 1959 in Kirchenmusik und 1970 in Kriminologie promoviert.[2]

Desjardins begann seine berufliche Laufbahn als Sexualtherapeut im Jahr 1965. Später wechselte er 1968 an die Université du Québec à Montréal (UQAM), wo er Sexologie lehrte. Zusammen mit Claude Crépault war er 1968 Mitbegründer der Abteilung für Sexualwissenschaft an der Universität.[2]

In den 1970er Jahren brachte er sein Konzept der menschlichen Sexualität auch über das Radio, Zeitschriften, Videos und andere Quellen an die Öffentlichkeit.[3][2]

Im Jahr 2004 gründete er zusammen mit einigen anderen Sexologen das Institut Sexocorporel International (ISI) in Genf, Schweiz.[4][5]

Jean-Yves Desjardins starb nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren am 22. September 2011 in seinem Haus.[6] Bis zu seinem Tod war Desjardins mit Ghislaine Laflamme verheiratet.[6] Der Ehe entstammt die Tochter Lise Desjardins, die ebenfalls Sexologin und Psychotherapeutin ist.[2][7]

Sexocorporel

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Sexocorporel ist ein Modell für sexuelle Funktionalität.[8][9] Es wurde in den 1970er Jahren von Desjardins entwickelt, der dieses Konzept bis 1988 an der Universität von Québec in Montreal lehrte. Das Konzept wurde auch in einigen europäischen Ländern angewandt.[10]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Le mythe du péché solitaire.
    • Englische Ausgabe: The Myth of the Solitary Sin. 1969
  • La complémentarité érotique.
    • Englische Ausgabe: The Complementarity of Eroticism. 1978
  • L'érotisme au masculin.
    • Englische Ausgabe: Male eroticism. 1980
  • L'érotisme au féminin.
    • Englische Ausgabe: Female Eroticism. 1980
  • L'érotisme au quotidien.
    • Englische Ausgabe: Eroticism in Everyday Life. 1980
  • Les corps érotiques.
    • Englische Ausgabe: The Erotic Bodies. 1981

Literatur

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  • Harald Stumpe, Heinz-Jürgen Voß (Hrsg.): Grundlagen des Sexocorporel. Ein Modell für die körperorientierte Sexualberatung und Sexuelle Bildung. Psychosozial-Verlag, Gießen 2024, ISBN 978-3-8379-3312-3.

Einzelnachweise

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  1. Dr. Jean-Yves Desjardins. In: Centre de santé sexuelle.
  2. a b c d Jean Yves Desjardins - The founder of Sexocorporel (1931-2011). In: Institut Sexocorporel International. (deutsch).
  3. Diapositiva 1 - European Federation of Sexology. European Federation of Sexology, 8. Dezember 2012;.
  4. Pourquoi j'ai crée l’Institut Sexocorporel Jean-Yves Desjardins? In: commentvivreenamour.com. 3. August 2018;.
  5. Jean-Yves Desjardins fondateur du sexocorporel. In: Nicole Audette. (französisch).
  6. a b Jean-Yves Desjardins 1931-2011. In: urgelbourgie.com. (englisch).
  7. Lise Desjardins sexologue et psychothérapeute à Montréal depuis 2001. In: sexologues.ca. 16. August 2014;.
  8. Atelier d'initiation au Sexocorporel – CIFRES. cifres.org; (französisch).
  9. Was ist Sexocorporel. In: Institut Sexocorporel International. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  10. Sexocorporel und sein Beitrag zur klinischen Sexologie. In: ISP Uster & Zürich. (Schweizer Hochdeutsch).