Jean Pierre Mustier

französischer Manager

Jean Pierre Mustier (* 18. Januar 1961 in Chamalières, Frankreich) ist ein Investmentbanker und war Vorstandsvorsitzender der UniCredit-Gruppe in Mailand.

Biografie

Bearbeiten

Mustier studierte am École polytechnique und am École des Mines in Paris und machte eine Ausbildung zum Fallschirmjäger beim französischen Heer.

Von 1997 bis 2009 war er bei der französischen Großbank Société Générale beschäftigt und arbeitete sich mit Stationen in Paris, Philadelphia, Hong Kong, Tokyo und London in den Vorstand der Bank hoch.[1] Er musste die Société Générale verlassen, da er der Abteilungsleiter von Jérôme Kerviel war, der 4,9 Milliarden Euro an der Börse verlor. Auch wurde Mustier wegen Insiderhandels zu einer Strafe von 100.000 Euro verurteilt.[2][3]

Seine Karriere setzte er in Europa, unter anderem bei der UniCredit in Mailand ab 2011 fort, verließ jedoch Ende 2014 das Unternehmen und wurde ab Januar 2015 Partner beim französischen Finanzinvestor Tikehau Capital in London.[4]

2016 kehrte er als CEO zur UniCredit zurück begann, die Restrukturierung voranzutreiben.[5] Seither wurden knapp 1000 UniCredit-Filialen geschlossen, die Kosten von UniCredit binnen weniger Jahre um mehr als 1,7 Milliarden Euro reduziert und u. a. Konzernteile der Pioneer Investments oder FinecoBank abgestoßen.[6]

Ende 2020 kündigte Mustier seinen Rücktritt für das Frühjahr 2021 an.[7] Im Januar 2021 wurde gemeldet, dass Andrea Orcel, der zuvor u. a. für die UBS gearbeitet hatte, sein Nachfolger würde.[8]

Am 24. Juli 2024 wurde bekanntgegeben, dass Mustier zum CEO des französisch/europäischen IT-Konzern Atos ernannt wird.[9]

Privates

Bearbeiten

Er ist verheiratet und Vater zweier Söhne.[10]

Auszeichnungen

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Vita. Abgerufen am 22. Dezember 2016.
  2. STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H.: Chef der Bank-Austria-Mutter: Finanzakrobat mit Auftrag zur Rosskur. In: derStandard.at. (derstandard.at [abgerufen am 22. Dezember 2016]).
  3. oht/AFP/AP: Bankenskandal: Der Mann, der fünf Milliarden Euro verzockte. In: welt.de. 25. Januar 2008, abgerufen am 27. Januar 2024.
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.handelsblatt.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: handelsblatt.com
  5. Jean Pierre Mustier. In: UnicreditGroup.eu. 25. Oktober 2016 (unicreditgroup.eu [abgerufen am 22. Dezember 2016]).
  6. Unicredit: Jean Piere Mustier wechselt nicht zu HSBC. In: manager-magazin.de. 24. Februar 2020, abgerufen am 29. Februar 2024.
  7. https://www.reuters.com/article/italien-unicredit-idDEKBN28B3TN
  8. https://finanzbusiness.de/nachrichten/banken/article12716528.ece
  9. Olivier Sorgho, Anna Peverieri: Atos appoints fifth CEO in less than two years. In: Reuters.com. Thomson Reuters, 24. Juli 2024, abgerufen am 24. Juli 2024 (englisch).
  10. Neue Ära bei UniCredit: Franzose Mustier rückt zum CEO auf. In: diepresse.com. 1. Januar 1970, abgerufen am 9. Februar 2024.
  11. Jean Pierre Mustier ist ‚European Banker of the Year 2018‘