Jeff Goldblum

US-amerikanischer Schauspieler

Jeffrey Lynn Goldblum (* 22. Oktober 1952 in West Homestead bei Pittsburgh, Allegheny County, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Musiker.

Jeff Goldblum bei der Comic-Con in San Diego 2017
Goldblum (1985)

Leben und Karriere

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Jeff Goldblum ist der dritte Sohn eines Arztes und einer Radiomoderatorin, beide jüdischen Glaubens. In seiner Kindheit besuchte er zusammen mit seiner Schwester häufig das Leona Theater, ein altmodisches Kino in Pittsburgh, das mittlerweile abgerissen wurde, und schaute sich dort etliche Filme an, zum Beispiel von Roger Corman und Vincent Price.[1] Im jungen Alter von 17 Jahren ging Goldblum nach New York, um Schauspieler zu werden. Ab Anfang der 1970er wurde er an der Neighborhood Playhouse School of the Theatre von Sanford Meisner ausgebildet. Sein Broadway-Debüt gab er 1971 in dem Musical Two Gentlemen of Verona.

Zunächst heiratete er Patricia Gaul (1980 bis 1986), später die US-amerikanische Schauspielerin Geena Davis (November 1987 bis Oktober 1990). Beide Ehen blieben kinderlos. Mit Davis spielte Goldblum in mehreren Filmen, unter anderem in der Komödie Zebo, der Dritte aus der Sternenmitte und dem Science-Fiction-Horrorfilm Die Fliege. Im November 2014 heiratete er die 30 Jahre jüngere Emilie Livingston; mit ihr hat er zwei Söhne (* 4. Juli 2015 und * 7. April 2017).[2]

Seinen ersten Filmauftritt hatte Goldblum 1974 in Ein Mann sieht rot mit Charles Bronson. In dem Selbstjustiz-Thriller spielt Goldblum in einer kleinen Nebenrolle einen brutalen Räuber und Vergewaltiger. Es folgten kleinere Rollen in Woody Allens Der Stadtneurotiker und in der Neuverfilmung von Die Körperfresser kommen, Der Stoff, aus dem die Helden sind und den Robert-Altman-Filmen California Split und Nashville. 1979/80 spielte er neben Ben Vereen die Hauptrolle in der kurzlebigen Krimiserie Die Schnüffler. In der Komödie Kopfüber in die Nacht von John Landis zeigte er 1985 sein Können als Komödiant. Er spielte an der Seite von Michelle Pfeiffer den an Schlafstörungen leidenden Normalbürger, der durch Zufall in haarsträubende Situationen gerät, mit den für ihn typischen minimalistischen Stilmitteln.

„Mit seinen 1,94 Metern und seinen baumelnden Armen gelingt ihm das paradoxe Kunststück, eine eigentümlich ungelenke Eleganz zu verströmen. Goldblum ist ein Schauspieler, der immer einen gewissen Abstand zu seiner Figur hält und sich selbst verwundert beim Arbeiten zu beobachten scheint.“

Alexander Menden[3]

1986 gelang ihm mit seiner Hauptrolle in Die Fliege der Durchbruch. In den 1990er Jahren wirkte Goldblum unter anderem in den Kassenschlagern Jurassic Park, Independence Day, Vergessene Welt: Jurassic Park sowie Robert Altmans Komödie The Player mit. 1996 erhielt er für sein Regiedebüt Little Surprises eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Kurzfilm“. 2006 drehte er für NBC acht Folgen der Fernsehserie Raines, in der Goldblum die Titelfigur eines exzentrischen Polizisten verkörperte. Ursprünglich auf 13 Folgen angelegt, wurde die Produktion auf halber Strecke von NBC gestoppt.[4] Die Show erreichte bei ihrer Ausstrahlung 2007 jedoch passable Einschaltquoten.[5]

2008 „brillierte“[6] Jeff Goldblum mit Kevin Spacey auf der Bühne des Londoner Old Vic Theatres in David Mamets Hollywood-Satire Speed-the-Plow als Studioboss. Mit diesem Theaterstück trat er zusammen mit Kevin Spacey auch bei den Ruhrfestspielen Mitte Mai 2008 in Recklinghausen auf. Mit diesem Stück und in dieser Besetzung vor stets ausverkauftem Haus wurden die Festspiele 2008 zum größten Erfolg ihrer Geschichte. Goldblum spielte 2009–2010 (Staffel 8/9) eine Hauptrolle in der Kriminalserie Criminal Intent als Ersatz für Chris Noth, der in der siebten Staffel ausstieg.[7]

Nebenbei ist Goldblum auch als Schauspiellehrer tätig. Gemeinsam mit Robert Carnegie gründete er 1982 die Playhouse-West-Schule, an der er bis heute unterrichtet. Im deutschsprachigen Raum wurde er bis 2015 von Arne Elsholtz synchronisiert, der auch Tom Hanks, Kevin Kline, Bill Murray, Eric Idle und James Belushi sprach. Nach Elsholtz’ Tod übernimmt vor allem Martin Umbach die Synchronisation.

Goldblum tritt auch als Jazzpianist auf, so mit seinem The Mildred Snitzer Orchestra beim Playboy Jazz Festival 1999. Einem ersten Album der Band, das im November 2018 unter dem Titel The Capitol Studios Sessions bei Capitol Records erschien[8] und auf Platz eins der US-Jazzcharts landete, folgte ein Jahr später I Shouldn’t be Telling You This und im Jahr 2023 Plays Well with Others.[9]

Im Juni 2018 bekam Goldblum den 2638. Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.[10]

Von 2019 bis 2022 war er der Protagonist und Erzähler der Disney+-TV-Show The World According to Jeff Goldblum, in der er alltägliche Dinge durchleuchtet, erklärt und neue Sichtweisen darauf präsentiert.[11]

Filmografie (Auswahl)

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Auszeichnungen (Auswahl)

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Literatur

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  • Helen McClory: The Goldblum Variations: Adventures of Jeff Goldblum Across the Known (and Unknown) Universe. Penguin Books, London 2019, ISBN 978-0143135227.
  • Travis M. Andrews: Because He's Jeff Goldblum: The Movies, Memes, and Meaning of Hollywood's Most Enigmatic Actor. Plume, NYC 2021, ISBN 978-1524746032.
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Commons: Jeff Goldblum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dokumentarfilm Fear of the Flesh: The Making-of The Fly von David Prior und Christa Hamilton mit Dreamlogic Pictures (2005), 136 Minuten, enthalten im Bonusmaterial „Special Features“ der blu-Ray Disc Die Fliege, 2008, Twentieth Century Fox Home Entertainment, im Vertrieb von The Walt Disney Company, München
  2. Der Hollywood-Star Jeff Goldblum ist mit 62 Jahren Vater geworden. bei faz.net, abgerufen am 17. Juli 2015.
  3. Alexander Menden über Jeff Goldblum; SZ, 15. Februar 2008.
  4. zap2it: NBC tightens Raines, 18. Dezember 2006, abgerufen am 15. Februar 2008.
  5. New TV shows suffer malaise (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive), Variety, 5. April 2007, abgerufen am 15. Februar 2008.
  6. Wenn Haifische aus dem Nähkästchen plaudern, Alexander Menden, Süddeutsche Zeitung, 15. Februar 2008.
  7. Quotenmeter.de: Chris Noth macht Schluss, abgerufen am 29. Juni 2008.
  8. Late-Night-Jazz mit Till Brönner. In: laut.de. (laut.de [abgerufen am 19. November 2018]).
  9. Jeff Goldblum überzeugt auch als Jazzer. MDR, 25. November 2019, archiviert vom Original; abgerufen am 20. September 2024.
  10. „Jurassic Park“-Star Jeff Goldblum mit Stern auf Walk of Fame geehrt. 15. Juni 2018 (bz-berlin.de [abgerufen am 15. Juni 2018]).
  11. The World According to Jeff Goldblum. Abgerufen am 29. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  12. Auszeichnungen für Der teuflische Mr. Frost auf imdb.com, abgerufen am 27. Februar 2008.