Jeremias Nigrinus

deutscher Pädagoge und Hochschullehrer

Jeremias Nigrinus, latinisiert aus eigentlich Jeremias Schwar[t]z (* 2. Februar 1596 in Schlawe; † 6. Juli 1646 in Rostock) war ein deutscher Pädagoge und Hochschullehrer.

Jeremias Nigrinus war ein Sohn des Schlawer Bürgermeisters Jeremias Schwartz.[1] 1615 begann Nigrinus sein Studium an der Albertus-Universität Königsberg.[2] 1616 wechselte er an die Universität Rostock[3]. Am 22. April 1619 graduierte er hier zum Magister.[4] Er ging zurück nach Königsberg und lehrte hier zunächst als Konrektor des Kneiphöfischen Gymnasiums, dann des Altstädtischen Gymnasiums.

1623 kam er als Rektor an die Große Stadtschule nach Wismar. 1639 wechselte er in gleicher Funktion an die Große Stadtschule Rostock. Gleichzeitig wurde er als Dozent in die Philosophische Fakultät der Universität rezipiert.[5] Die Rostocker Stadtschule befand sich damals in den Räumen des ehemaligen Johannisklosters. Die Klosterkirche wurde für akademische Vorlesungen und auch zu Theateraufführungen von Schülern und Studenten benutzt. Dieser Brauch wurde von Nigrinus mit Komödien des Plautus und Terenz fortgeführt. Da dies trotz der wieder stattfindenden Gottesdienste geschah, kam es 1642 zu einem Protest des Predigers Joachim Schröder von der Kanzel. Schröders weitgehendes Veto gegen heidnische Komödien, von dem sich Nigrinus auch persönlich verletzt fühlte, führte in der Folge zu einer weit „ausgesponnenen geistlichen Broschürenfehde“[6], der die Geistlichen Ministerien von Rostock, Hamburg und Lübeck beschäftigte und selbst Johann Quistorp den Jüngeren zu einer Stellungnahme in seiner Antrittsvorlesung zugunsten der Behandlung klassischer Stücke veranlasste.

Literatur

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  • Henricus Rahne: Rector Universitatis Rostochiensis Henricus Rahne / I. D. & Prof. Ord. Ad Exsequias Quas Viro ... M. Jeremiae Nigrimo, Scholae Opidanae Rectori hactenus fidelissimo Liberi moestissimi paratas cupiunt; Omnes omnium ordinum cives peramanter invitat, Rostock: Kilius 1646 (Digitalisat)
  • Otto Krabbe: Aus dem kirchlichen und wissenschaftlichen Leben Rostocks. Berlin: Schlawitz 1863, S. 358–361
  • Jonathan Strom: Orthodoxy and Reform: The Clergy in Seventeenth Century Rostock. (= Beiträge zur historischen Theologie 111), Tübingen: Mohr Siebeck 1999, ISBN 9783161471919, bes. S. 172
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 7086.
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Einzelnachweise

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  1. Siehe den Lebenslauf in der Trauerschrift Henricus Rahne: Rector Universitatis Rostochiensis Henricus Rahne / I. D. & Prof. Ord. Ad Exsequias Quas Viro ... M. Jeremiae Nigrimo, Scholae Opidanae Rectori hactenus fidelissimo Liberi moestissimi paratas cupiunt; Omnes omnium ordinum cives peramanter invitat, Rostock: Kilius 1646 (Digitalisat)
  2. Radosław Biskup: 750 Jahre Königsberg: Beiträge zur Geschichte einer Residenzstadt auf Zeit. 2008 ISBN 9783770813223, S. 258
  3. Eintrag 1616 im Rostocker Matrikelportal
  4. Eintrag 1619 im Rostocker Matrikelportal
  5. Eintrag 1639 im Rostocker Matrikelportal (als Hieronymus Nigrinus)
  6. Karl Ernst Hermann KrauseSchröder, Joachim. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 515 f.