Jimdo

deutscher Webhosting-Anbieter

Die Jimdo GmbH ist ein Anbieter von Internetdienstleistungen und hier insbesondere von WYSIWYG-Website-Baukästen[1][2] mit Sitz in Hamburg.

Jimdo GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 2007
Sitz Hamburg, Deutschland Deutschland
Leitung Matthias Henze
Mitarbeiterzahl 262 (2021)
Umsatz 59,1 Mio. Euro (2021)
Branche Internetdienstleistung
Website jimdo.com
Stand: 31. Dezember 2021

Geschichte

Bearbeiten

Das Unternehmen wurde im Februar 2007 von Matthias Henze, Christian Springub und Fridtjof Detzner gegründet.[3]

2008 kaufte die Firma United Internet AG 30 Prozent der Anteile der Jimdo GmbH,[2] die Zusammenarbeit endete 2009 nach einem Aktienrückkauf.[4][5] 2010 fügte Jimdo die „Store“-Funktion hinzu, die es Besitzern einer Jimdo-Internetseite möglich machte, einen Online-Shop zu erstellen.[6] Im September 2011 ging Jimdo eine Kooperation mit dem Telekommunikations-Anbieter KDDI in Japan ein.[7]

Neben der Jimdo-Zentrale in Hamburg gibt es noch ein weiteres Büro in Tokio, Japan.[8] Seit 2011 unterhält Jimdo auch ein Büro in San Francisco, USA.[9]

Im Februar 2012 ging die fünfmillionste Jimdo-Seite online, im November 2013 die zehnmillionste.[10] Am 3. Februar 2014 veröffentlichte Jimdo eine Blog-App, mit der man auch von Mobilgeräten auf einer Jimdo-Internetseite bloggen kann.

Im Juni 2015 wurde bekannt gegeben, dass das amerikanische Unternehmen Spectrum Equity 25 Millionen Euro bei Jimdo investiert hat. Damit sicherte sich der Kapitalgeber 26,7 Prozent am Unternehmen.[11] Für Jimdo ist dies das zweite Mal, dass Risiko-Kapital am Finanzmarkt aufgenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits 15.000.000 Webseiten mit Jimdo erstellt worden. Ende Juli 2015 wurde der Webauftritt modernisiert. 2015 arbeiteten für das Unternehmen 200 Mitarbeiter aus 15 Ländern.[12]

Im Oktober 2016 musste das Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen 66 seiner 258[13][14] Mitarbeiter entlassen.[15][16] Die beiden Mitgründer Fridtjof Detzner und Christian Springub nahmen sich eine Auszeit und zogen sich aus dem aktiven Tagesgeschäft zurück.

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte Jimdo einen Umsatz von 29,4 Millionen Euro.[17]

Im Februar 2017 lag die Zahl der Beschäftigten in den Jimdo-Büros in Hamburg, San Francisco und Tokio nur noch bei 170.[18] 2017 startete Jimdo einen unternehmerischen Wettbewerb zur Nachwuchsförderung.[19] Im Geschäftsjahr 2018 erzielte Jimdo einen Umsatz von 39,1 Millionen Euro, ein Anstieg um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember 2018 hatte das Unternehmen 196 Mitarbeiter. 2018–2019 setzte Jimdo die von The Soulcage Department entwickelten virtuellen Hasen „Jim“ und „Do“ als Werbemaskottchen ein.[20]

Im Oktober 2019 erneuerte die Firma ihre Markenführung („Branding“). Hierzu wurde ein neues Logo und neue wiederkehrende Unternehmenskennzeichen im Rahmen der Corporate Identity eingeführt.

Im November 2019 löschte Jimdo ein von mehreren AfD-Bundestagsabgeordneten eingerichtetes Meldeportal mit dem Namen „Aussteiger-Programm für Mainstream-Journalisten“ von seinen Servern. Nach Ansicht des Unternehmens verstoße diese Webseite der AfD „gegen unsere Richtlinien und gegen unsere Werte“. Auf dieser Plattform, welche nur einen Tag lang online war, sei zu „antidemokratischem Handeln“ aufgerufen worden, so das Unternehmen weiter.[21]

 
Jimdo-Büro in Hamburg

Der Webbaukasten ist ausschließlich auf den Servern von Jimdo zu nutzen. Die mit 500 MB Speicherplatz versehene Basisversion namens PLAY, bei der Nutzer ausschließlich eine Subdomain unterhalb von .jimdofree.com registrieren können, ist kostenlos, beinhaltet aber weder E-Mailfunktionen noch die Möglichkeit weiterer Domains. Des Weiteren gliedern sich mehrere kostenpflichtige Webhostingpakete an.

Jimdo bietet auch Verkaufsplattformen (Onlineshops) an, welche in drei Größenkategorien anzumieten sind. Ein früher angebotener kostenloser Onlineshop wird seit 2019 nicht mehr bereitgestellt.

Im Oktober 2017 wurde der Website-Baukasten Jimdo Dolphin vorgestellt.[22][23]

Die Software unterstützt zurzeit sieben Sprachen (Stand: August 2020).[24]

Seit Anfang Februar 2014 wird der Jimdo Webbaukasten unter diesem Namen auch als App für Android und Apple iOS angeboten, allerdings stehen dem Nutzer der App nicht alle Bearbeitungsfunktionen zur Verfügung und sie eignet sich daher nur für kurze Änderungen oder Verbesserungen.

Seit 2019 bietet Jimdo auch Dienstleistungen in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung und Gestaltung von Logos an.[25]

Auszeichnungen

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Jason Kincaid: Weebly Adds AdSense Support For Drag And Drop Cash. TechCrunch at The Washington Post, 10. Juni 2008, abgerufen am 12. Januar 2016.
  2. a b "CeBIT 2009: Jimdo gibt Kooperation mit 1&1 bekannt." PresseBox vom 3. März 2009, abgerufen am 12. Januar 2016.
  3. Selbstdarstellung. Jimdo, abgerufen am 12. Januar 2016.
  4. Wir waren jung und brauchten das Geld. Jimdo, abgerufen am 11. August 2015.
  5. Elisabeth Neuhaus: Wie sich Jimdo aus den Fängen eines Investors befreite. Gründerszene, 17. November 2017, abgerufen am 29. Juli 2018.
  6. Wauters, Robin. "Jimdo Makes Running Your Own Online Store A Breeze, Loses Investor." TechCrunch at The Washington Post. Sonntag, 28. Februar 2010. Abgerufen am 13. Januar 2016.
  7. Toto, Serkan. "Via Local Telco KDDI: Website Builder Jimdo Lands Deal With Google In Japan". TechCrunch.com. 14. September 2011. Abgerufen am 13. Januar 2016.
  8. Angabe Teamgröße und Zweigstellen. Jimdo.com, abgerufen am 21. September 2016.
  9. Elisabeth Oberndorfer: Jimdo: Der deutsche Mittelstand im Silicon Valley. In: curved.de. 20. März 2014, abgerufen am 27. August 2017.
  10. Shortnews: Jimdo zählt 10 Millionen Webseiten. In: apfellike.com. APPLE LIKE, 12. November 2013, abgerufen am 13. Januar 2016.
  11. Jimdo holt Investor Spectrum Equity ins Boot. Website Tutor, abgerufen am 13. Januar 2016.
  12. Long-time Site Builder Jimdo Raises €25M From Spectrum Equity To Scale Up (englisch). Jimdo, abgerufen am 29. August 2015.
  13. Mischa Täubner und Jens Umbach: Matzes Husarenstück.
  14. So geht es Jimdo ein Jahr nach den Entlassungen. In: Gründerszene Magazin. (gruenderszene.de [abgerufen am 26. Januar 2018]).
  15. Gruenderszene.de: Jimdo entlässt ein Viertel der Mitarbeiter. Abgerufen am 2. November 2016.
  16. "Harte Entscheidung" – Zu schnell gewachsen: Jimdo entlässt 25 % der Mitarbeiter
  17. Jimdo GmbH Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016. Bundesanzeiger Verlag, April 2017, abgerufen am 31. Juli 2018.
  18. Nur einer der drei Jimdo-Gründer bleibt (2. Februar 2017)
  19. Startup-Wettbewerb: Wie Jimdo den Gründer-Nachwuchs fördern will. In: Murmann Magazin. 21. Mai 2017 (murmann-magazin.de [abgerufen am 6. Februar 2018]).
  20. Jimdo wächst auf 39,1 Millionen Umsatz (und fährt wieder Gewinne ein). In: deutsche-startups.de. 12. März 2020, abgerufen am 16. Mai 2020 (deutsch).
  21. Anbieter löscht Melde-Portal von AfD-Mitgliedern für Journalisten dpa-Meldung in der FAZ vom 28. November 2019
  22. Jimdo Dolphin im Überblick. Abgerufen am 13. März 2018.
  23. Was ist Jimdo Dolphin. Abgerufen am 27. Oktober 2021.
  24. Jimdo. Website Planet, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  25. Star aus "How I met your Mother": Jimdo klont Neil Patrick Harris für weltweite TV-Kampagne. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  26. Preisträger des Deutschen Gründerpreises (Memento vom 2. Juli 2015 im Internet Archive), deutscher-gruenderpreis.de, abgerufen am 12. Januar 2016.