Jinghu (chinesisch 京胡, Pinyin jīnghú) ist eine zweisaitige, mit dem Bogen gestrichene Röhrenspießgeige aus der Huqin-Familie, zu der z. B. auch die erhu gehört. Im Orchester der Peking-Oper ist die jinghu das führende Melodieinstrument, während die erhu als Begleitinstrument dient.

Jinghu

Bauform und Spielweise

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Die jinghu ähnelt der erhu, ist aber wesentlich kleiner. Es ist das kleinste und am höchsten klingende Saiteninstrument aus der Huqin-Familie,[1] weitere sind die erxian und die huihu.[2] Der Durchmesser des aus Bambus bestehenden Korpus beträgt etwa 5 Zentimeter. Für die Decke wird Schlangenhaut aufgespannt, die Unterseite ist offen. Die Gesamtlänge des Instruments beträgt etwa 50 Zentimeter.[1] Die heutige Ausprägung des Instrumentes entwickelte sich Ende der Qianlong-Periode der Qing-Dynastie.

Am oberen Ende des Halses befinden sich zwei Wirbel. Die beiden Saiten waren traditionell aus Seide,[1] werden heute aber meist aus Stahl oder Nylon hergestellt.

Für den Bogen wird Rosshaar verwendet. Die meisten jinghu haben einen Tonumfang von zwei Oktaven. Es gibt zwei Arten von jinghu: erhuang (Tonart D oder E) und xipi (Tonart E oder G).[3]

Das Musikinstrument wird manchmal auch „Peking-Oper-Geige“ genannt.[4] Die jinghu hat einen geigenähnlichen, aber raueren Klang. In der Kategorisierung chinesischer Musikinstrumente nach Material wird sie zur Kategorie Seide gerechnet.

In der Peking-Oper doppelt die jinghu oft die Stimme des Sängers. Jinghu-Spieler wechseln in der Peking-Oper selten in höhere Lagen und begrenzen die Melodie stattdessen auf eine Oktave.

Literatur

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  • Yu Filipiak: Ostasiatische Streichlauten: Eine Untersuchung des Bestands der Musikinstrumentensammlung an der Universität Leipzig. 2014 (Online-Teilansicht)
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Commons: Jinghu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Jinghu. britannica.com
  2. Die huihu (徽胡, huīhú) ist das wichtigste Begleitinstrument der Hui-Oper (徽劇 / 徽剧, Huījù) bzw. Huizhou-Oper, eine der lokalen Operngattungen in der Provinz Anhui, China.
  3. Chinese Musical Instruments (Memento vom 24. April 2016 im Internet Archive) - chinaculture.org
  4. Yu Filipiak, 2014, S. 39 ff.