João Rodrigo Silva Santos
João Rodrigo Silva Santos, genannt João Rodrigo (* 8. November 1977 in Rio de Janeiro; † 29. Oktober 2013 ebenda), war ein brasilianischer Fußballspieler. In Brasilien spielte er bei zahlreichen Vereinen aus dem zweiten Glied wie seinem Stammverein Bangu AC in Rio oder dem Clube do Remo in Nordostbrasilien. In Honduras gewann er mit CD Olimpia 1999 das Double. In Europa war er für kurze Zeit in Schweden bei Östers IF. Seine besonders grausam erscheinende Ermordung sorgte weltweit für Aufmerksamkeit.
João Rodrigo | ||
Personalia | ||
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Voller Name | João Rodrigo Silva Santos | |
Geburtstag | 8. November 1977 | |
Geburtsort | Rio de Janeiro, Brasilien | |
Sterbedatum | 29. Oktober 2013 | |
Sterbeort | Rio de Janeiro, Brasilien | |
Position | Sturm | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1996–2005 | Bangu AC (RJ) | 103 (33) |
1998–1999 | → Club Deportivo Olimpia (Leihe) | |
1999 | → Nacional AC (SP) (Leihe) | |
2000 | → Atlético Sorocaba (SP) (Leihe) | |
2003 | → Östers IF (Leihe) | |
2004–2005 | Madureira EC (RJ) | |
2005 | Clube do Remo (PA) | |
2005 | Volta Redonda FC | |
2006–2007 | Boavista SC (RJ) | |
2008 | EC Tigres do Brasil (RJ) | |
2008–2009 | Duque de Caxias FC (RJ) | |
2009 | Olaria AC (RJ) | |
2009 | Botafogo-DF | |
2010–2011 | Bonsucesso FC (RJ) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Karriere
BearbeitenJoão Rodrigo begann seine Karriere in der Jugendmannschaft des Bangu AC. Am 2. April 1996 wurde er das erste Mal in der ersten Mannschaft eingesetzt. Zwei Jahre später erzielte er gegen Fluminense FC sein erstes Ligator. Im selben Jahr wurde er an den erfolgreichsten Verein von Honduras, den Club Olimpia Deportivo ausgeliehen. Er gewann mit dem Verein in diesem Jahr sowohl die nationale Meisterschaft als auch den nationalen Pokal.
Nachdem er darauf an Atlético Sorocaba ausgeliehen wurde, kehrte er im Jahr 2000 zum Bangu AC zurück, der inzwischen in der zweiten Brasilianischen Liga spielte. Er entwickelte sich dort zu einem der torgefährlichsten Stürmer seines Vereins. Zu Beginn des Jahres 2001 verletzte sich João Rodrigo schwer und fiel für den Rest der Saison aus.
2003 wurde er erneut ausgeliehen und spielte in Schweden für Östers IF, wo er in sechs Erstligaspielen einen Treffer erzielte. 2004 kehrte er wieder zu seinem Heimatverein zurück und wurde ein Jahr später an Madureira EC verkauft. Zu diesem Zeitpunkt war João Rodrigo 103 Mal für Bangu aufgelaufen und hatte 33 Tore für den Verein erzielt. 2000, als Bangu in der nationalen zweiten Liga Achter wurde, die letzte Saison von Bedeutung des Traditionsvereins, war er bester Torschütze von Bangu.
Es folgten Stationen in diversen Vereinen, bis er schließlich 2011 seine Karriere als Fußballer beendete. Er eröffnete in Realengo, einem kleinbürgerlichen Viertel im Westen von Rio nahe Bangu, einen Einzelhandelsladen für Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik.[1]
Privates
BearbeitenSantos war mit der 1982 geborenen Geisa Silva verheiratet. Sie war bei der Pazifikationstrupe von Rio de Janeiro angestellt und bei der Befriedung von Favelas, wie zuletzt von São Carlos im Norden von Rio, eingesetzt.[2] Sie war aber nicht an Razzien beteiligt, sondern unterstützte Jugendliche mit sozialen Projekten und gab zum Beispiel Schwimmunterricht.[3]
Ermordung
BearbeitenAm 28. Oktober 2013 um 19:45 Uhr schloss João Rodrigo sein Geschäft.[4] Bei Verlassen seines Ladens wurde er von mehreren Angreifern in sein eigenes Auto gezerrt und entführt.[5] Als João Rodrigo nicht zuhause eintraf, meldete ihn seine Frau Geisa in der Nacht auf den folgenden Tag bei der Polizei als vermisst.
Gegen 5:30 Uhr fand seine Frau den Rucksack ihres Mannes auf der Schwelle ihres Hauses. In dem Rucksack befand sich der abgeschnittene Kopf des Ex-Fußballprofis. Beide Augen und die Zunge waren aus dem Schädel geschnitten worden.[6] Der Torso wurde später im Fluss Guandu in Queimados gefunden.[7] Auch die restlichen Teile des Körpers wurden verstreut in dem Areal gefunden.
Angesichts des Stils der Ermordung verdächtigt die Polizei die Drogenmafia. João Rodrigo selbst hatte angeblich keinen Kontakt zu jeglicher Form von Betäubungsmitteln und hatte niemals Warnungen oder Drohungen erhalten. Wegen der beruflichen Tätigkeiten seiner Frau als Militärpolizistin in den Favelas in Rio de Janeiro wurde der Mord zunächst als Vergeltung der Drogenmafia an seiner Frau interpretiert.[8] Später wurde bekannt, dass João Rodrigo Tage zuvor Bilder von Dealern und Einbrechern auf Facebook veröffentlicht hatte, um diese zu fassen.[9]
João Rodrigo wurde auf dem Friedhof Cemitério Jardim da Saudade im Westen Rios beigesetzt.
Erfolge
Bearbeiten- Meisterschaft von Honduras: 1999
- Pokal von Honduras: 1999
Weblinks
Bearbeiten- Biographie auf der Seite des Bangu AC
- João Rodrigo, svenskfotboll.se.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Brazilian Footballer's Head Found On Doorstep auf news.sky.com am 31. Oktober 2013
- ↑ Joao Rodrigo Silva Santos, former Brazilian soccer player, decapitated, drug traffickers suspected auf cbsnews.com am 1. November 2013
- ↑ Former Brazilian footballer's head left on his doorstep auf cnn.com am 31. Oktober 2013
- ↑ Exame de DNA vai confirmar se partes de corpo achadas em rio são de ex-jogador decapitado auf noticias.r7.com am 30. Oktober 2013
- ↑ Bestialischer Mord in Brasilien auf n24.de am 30. Oktober 2013
- ↑ João Rodrigo Silva Santos ist geköpft worden auf euronews.com am 30. Oktober 2013
- ↑ Wife finds severed head of retired Brazilian soccer player on doorstep auf washingtontimes.com am 30. Oktober 2013
- ↑ Severed head of Brazilian footballer is discovered in a bag on his front doorstep by his horrified wife in Rio de Janeiro auf dailymail.com am 31. Oktober 2013
- ↑ Did these images get Brazilian footballer killed? Former player whose head was found in a bag had identified men he accused of being thieves days before his murder auf dailymail.com am 31. Oktober 2013
Personendaten | |
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NAME | Silva Santos, João Rodrigo |
ALTERNATIVNAMEN | João Rodrigo |
KURZBESCHREIBUNG | brasilianischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 8. November 1977 |
GEBURTSORT | Rio de Janeiro |
STERBEDATUM | 29. Oktober 2013 |
STERBEORT | Rio de Janeiro |