Jobst von Brandt
Jobst von Brandt (auch: Jobst vom Brandt; * 28. Oktober 1517 in Waldershof; † 22. Januar 1570 in Brand bei Marktredwitz) war ein deutscher Edelmann aus dem Geschlecht von Brandt und Komponist.
Leben und Werk
BearbeitenJobst von Brandt studierte ab 1530 in Heidelberg u. a. bei Lorenz Lemlin, nahm nach der musikalischen Ausbildung aber einen außermusikalischen Beruf als Verwaltungsbeamter an. Er wurde 1548 Hauptmann in Waldsassen (Oberpfalz) und Verwalter des dortigen Klosters sowie Pfleger von Liebenstein bei Tirschenreuth.
Musikalisch führte er Ludwig Senfls Linie der Liedkomposition weiter. Mehr als 60 seiner Lieder wurden in Georg Forsters Frischen teutschen Liedlein veröffentlicht. Ferner komponierte er geistliche Werke; ein Band mit Psalmvertonungen wurde postum veröffentlicht.
Werke
Bearbeiten- Der erste Theil geistlicher Psalmen und teutscher Kyrchengeseng, 4- bis 9-stimmig mit Instrumenten. Eger 1572–3 (postum)
Lieder (Auswahl)
- Drei Laub auf einer Linden
- Frischauf in Gottes Namen
- Gott sei gelobet
- Was wird es doch des Trinkens noch
Literatur
Bearbeiten- Brandt, Jobst vom. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 217 (Textarchiv – Internet Archive).
- Hans Albrecht: Die deutschen Psalmen und Kirchengesänge des Jobst vom Brandt. In: Archiv für Musikforschung. Jahrgang 7, 1942, S. 218–228, (Digitalisat).
- Hans Albrecht: Brandt (Prantner), Christoph Jobst v. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 533 (Digitalisat).
- Hans Haase: Jobst vom Brandt (1517–1570). Ein Beitrag zur Musikgeschichte Deutschlands im 2. Drittel des 16. Jahrhunderts (= Kieler Schriften zur Musikwissenschaft. 13, ZDB-ID 504075-9). Bärenreiter, Kassel 1967, (Zugleich: Kiel, Universität, Dissertation, vom 23. Januar 1960).
- Manfred Knedlik: „... dadurch Gottes Wort nützlich kan geübet werden“. Das ‚Gesangbuch’ des Jobst vom Brandt im Spiegel lutherischer Musikauffassung. In: Manfred Knedlik (Hrsg.): Spurensuche. Region. Grenzgänge. Festschrift für Franz Busl zum 70. Geburtstag (= Heimat Landkreis Tirschenreuth. Sonderband. 3). Bodner, Pressath 2002, ISBN 3-926817-91-7, S. 147–157.
- Wolfgang Rappel: Brandt (Prantner), Jobst von. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 87 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und über Jobst von Brandt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Jobst von Brandt in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Noten und Audiodateien von Jobst von Brandt im International Music Score Library Project
- Gemeinfreie Noten von Jobst vom Brandt in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
- Brandt, Jobst vom. Eintrag in der Datenbank des Oberpfälzer Kulturbundes (derzeit nicht erreichbar)
- Kurzbiographie (engl.)
- Jobst Brandt bei AllMusic (englisch)
- Jobst von Brandt im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
Personendaten | |
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NAME | Brandt, Jobst von |
ALTERNATIVNAMEN | Brandt, Jobst vom; Brant, Jobst von; Brant, Jobst vom; Prantner, Christoph Jobst von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Edelmann und Komponist |
GEBURTSDATUM | 28. Oktober 1517 |
GEBURTSORT | Waldershof |
STERBEDATUM | 22. Januar 1570 |
STERBEORT | Brand (Oberpfalz) |