Jochen Hieber
Jochen Hieber (* 30. September 1951 in Aalen) ist ein deutscher Journalist und Sachbuchautor. Er war von 1983 bis 2017 FAZ-Feuilleton-Redakteur und ist Fernseh- und Literaturkritiker.
Leben
BearbeitenJochen Hieber besuchte das Schubart-Gymnasium Aalen und absolvierte in den 1970er Jahren ein Germanistik-Studium an der Universität Göttingen. Nach dem akademischen Abschluss arbeitete er als freier Kulturjournalist und schrieb unter anderem Literaturkritiken für Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung und den Spiegel.[1] Von 1983 bis zum Eintritt in den Ruhestand war er Feuilleton-Redakteur der FAZ.[2][3]
Als Sachbuchautor trat Hieber 1994 mit seiner Glossen-Sammlung Wörterhelden, Landvermesser. Aufsätze und Kritiken hervor. Ein Jahr später folgte der Prosa-Band Lieber Marcel. Briefe an Reich-Ranicki, der 2000 in einer erweiterten Neuausgabe herauskam. Als Lehrbeauftragter für Literaturkritik hielt er Seminare an den Universitäten Heidelberg, Frankfurt am Main und Gießen.[4]
In den Jahren von 2001 bis 2005 moderierte Hieber beim MDR die Fernseh-Literatursendung Weimarer Salon. Für die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland übernahm er von 2003 bis 2006 eine Aufgabe als Kulturbeauftragter. Beim Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg war er viele Jahre Juryvorsitzender. Für den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung saß er 1998 in der Jury.[5] Beim Deutschen Hörspielpreis der ARD hatte er von 2011 bis 2014 den Juryvorsitz inne. Zudem saß er in der Jury der SWR-Bestenliste.[4]
In seinem Wohnort Nidda im Wetteraukreis organisierte Hieber über viele Jahre bis 2009 die Literatur-Reihe „Nidda literarisch“[6], die er 1992 mit gegründet hatte. Seine Nachfolgerin wurde seine Ehefrau, die Lektorin Cordelia Borchardt.[7] Im Mai 2010 bekam Hieber für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit beim Literatur-Verein Niddas den Hessischen Verdienstorden am Bande verliehen.
Hieber ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.
Werke
Bearbeiten- „Lieber Marcel“: Briefe an Reich-Ranicki, 1995. (Erweiterte Neuausgabe: Deutsche Verlagsanstalt, München 2000. ISBN 978-3421053671.)
- Wörterhelden, Landvermesser: Aufsätze und Kritiken. Fischer, Frankfurt/M. 1994. ISBN 978-3596125142.
- Martin Walser: Der Romantiker vom Bodensee. wbg Theiss, Darmstadt 2022. ISBN 978-3-8062-4355-0.
Ehrungen
Bearbeiten- Hessischer Verdienstorden am Bande 2010
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Jochen Hieber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Mystik im Fußnoten-Labyrinth. Der Germanist Jochen Hieber über den streitbaren Hölderlin-Herausgeber D. E. Sattler. In: Der Spiegel. 11. Januar 1982 (spiegel.de).
- Gibt der Hessische Rundfunk seinen Kultursender auf?, Kritik von Jochen Hieber in der FAZ vom 16. Juli 2019
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Mystik im Fußnoten-Labyrinth - Der Germanist Jochen Hieber über den streitbaren Hölderlin-Herausgeber D. E. Sattler, Der Spiegel vom 11. Januar 1982
- ↑ FAZ-Profil-Eintrag
- ↑ Neues aus der Redaktion, In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Mai 2017, S. 2.
- ↑ a b Kurzbiografien zu den Jurymitgliedern, SWR vom 18. Oktober 2011, abgerufen am 19. Juli 2012
- ↑ Hartmut Lange - Literaturpreisträger 1998 - Ansprache zur Preisverleihung
- ↑ Nidda literarisch Archiv
- ↑ Lektorin Cordelia Borchardt organisiert künftig allein die Lesereihe "Nidda literarisch". Gründer Jochen Hieber zieht sich zurück.
Personendaten | |
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NAME | Hieber, Jochen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Sachbuchautor |
GEBURTSDATUM | 30. September 1951 |
GEBURTSORT | Aalen |