Johann Böhm (Politiker, 1886)
Johann Böhm (* 26. Jänner 1886 in Stögersbach, Niederösterreich[1]; † 13. Mai 1959 in Wien) war ein österreichischer Gewerkschaftsfunktionär und Politiker (SPÖ).
Leben
BearbeitenNach dem Besuch der Volksschule und der Bürgerschule in Waidhofen an der Thaya erlernte Johann Böhm den Beruf des Maurers. 1903 trat er der Gewerkschaft bei. Ab 1921 war er Leiter der Wiener Ortsgruppe der Baugewerkschaft. Ab 1927 war er Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Von 1930 bis 1934 war er Abgeordneter zum Nationalrat.
1939 wurde er Polier, ab 1940 war er bei einer Bauberufsgenossenschaft tätig.
Böhm war von April bis Dezember 1945 Staatssekretär für Soziale Verwaltung. Er gehörte 1945 zu den Gründern des überparteilichen Österreichischen Gewerkschaftsbundes, dessen Präsident er von 1945 bis 1959 war. Im selben Zeitraum war er auch Zweiter Präsident des Nationalrates und Mitglied im SPÖ-Vorstand. 1947 schloss er ein geheimes Abkommen mit Franz Olah zur Bildung einer Stay-behind-Organisation mit dem Tarnnamen Österreichischer Wander-, Sport- und Geselligkeitsverein.
Johann Böhm war einer der Hauptinitiatoren der Sozialpartnerschaft und blieb auch Jahrzehnte nach seinem Tod in Erinnerung: Aus Anlass der 125. Wiederkehr seines Geburtstages fand am 28. Jänner 2011 im Plenarsaal des österreichischen Nationalrates ein Festakt in Anwesenheit des Bundespräsidenten und hochrangiger Funktionsträger und Mitarbeiter der österreichischen Sozialverwaltung statt.[2]
Ehrungen
Bearbeiten- 1951 war er einer der Preisträger des Karl-Renner-Preises.[3][4]
- 1954 erhielt Böhm das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[5]
- Im Jahr 2009 wurde in Wien-Leopoldstadt (2. Bezirk) der Johann-Böhm-Platz nach ihm benannt, an dem sich seit 2010 die Zentrale des ÖGB („Catamaran“) befindet.
Literatur
Bearbeiten- Guenther Steiner: Johann Böhm in der österreichischen Sozialversicherung. Studie im Auftrag des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger. Verlag des ÖGB Wien 2011. ISBN 978-3-7035-1489-0.
- 125 Jahre Johann Böhm. Feierstunde im Parlament. Fachzeitschrift „Soziale Sicherheit“, herausgegeben vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Jahrgang 2011, Februarheft, Seiten 56–58.
Weblinks
Bearbeiten- Johann Böhm auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Eintrag zu Johann Böhm im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Johann Böhm in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Johann Böhm. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- Literatur von und über Johann Böhm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Parlamentsdebatten mit Johann Böhm im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Matricula Online – Großhaselbach, Taufbuch, 1868–1892, Seite 200, Eintrag Nr. 4, 6. Zeile
- ↑ Presseaussendung der Parlamentskorrespondenz PK via Austrian Presse Agentur APA vom 28. Jänner 2011.
- ↑ Wiener Rathauskorrespondenz, 13. Dezember 1951, Blatt 2230
- ↑ Wiener Rathauskorrespondenz, 26. Jänner 1952, Blatt 111
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Personendaten | |
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NAME | Böhm, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Gewerkschaftsfunktionär und Politiker (SPÖ) |
GEBURTSDATUM | 26. Januar 1886 |
GEBURTSORT | Stögersbach, Niederösterreich |
STERBEDATUM | 13. Mai 1959 |
STERBEORT | Wien |