Johann Baptist Durach (Schriftsteller)

deutscher Schriftsteller, Bibliothekar und Gymnasiallehrer

Johann Baptist Durach (geboren am 24. November 1766 in Salzburg; gestorben am 18. Oktober 1832 in Regensburg) war Gymnasiallehrer, Bibliothekar und Verfasser historischer Romane.

Durach war der Sohn des gleichnamigen Porträtmalers Johann Baptist Durach und der Malerin und Textilkünstlerin Maria Barbara Kelz, Tochter des Miniaturenmalers Anton Alexander Kelz. Er begann sein Studium an der Universität Salzburg und setzte es, nachdem der Vater 1782 auf eine neue Stellung in Passau berufen worden war, an der dortigen Universität fort, wo er in Philosophie abschloss und weiter Rechtswissenschaften dort und dann in Ingolstadt studierte. Nach dem Abschluss kehrte er nach Passau zurück und arbeitete als Jurist. 1796 wurde er Akzessist bei der Hofkanzlei in Passau, 1798 Hofratsprotokollist und 1802 Hofratssekretär. Während dieser Jahre wirkte er auch als Herausgeber des Oberteutschen Volksfreunds.

Die Auflösung des Hochstifts Passau 1803 setzte seiner Verwaltungskarriere ein Ende. Ab 1803 erhielt er eine Stelle als außerordentlicher Professor am Gymnasium in Passau. 1804 heiratete er. In den folgenden Jahren hielt er Vorlesungen am Lyzeum und hatte ab 1809 als Bibliothekar die Aufgabe, die Bestände der fürstbischöflichen Bibliothek sowie der Bibliotheken umliegender säkularisierter Klöster mit denen der Hochschule zur Königlichen Provinz- und Schulbibliothek (heute die Staatliche Bibliothek Passau) zu vereinen und einen Katalog zu erstellen. Im Dezember 1818 wurde er Professor für Geschichte am Königlich-Bayerischen Lyzeum in Bamberg, einem Vorläufer der heutigen Universität Bamberg. 1824 wurde er schließlich Professor der Geschichte und Philologie am Lyzeum in Regensburg (später Philosophisch-theologische Hochschule Regensburg und heute Universität Regensburg) und behielt diese Stellung bis zu seinem Tod.

Ab Beginn der 1790er Jahre veröffentlichte Durach zahlreiche historische Romane vor dem Hintergrund deutscher Geschichte, anfangs vor allem des Mittelalters und hier der Zeit der Ritter und der Kreuzzüge. In seinen Vorworten bekannte er sich zur Vereinbarkeit von historischer Wahrscheinlichkeit einerseits und Unterhaltungswert andererseits. Auffällig sind zudem die Verwendung von Elementen des zu jener Zeit sich etablierenden Genres des Schauerromans sowie eine Tendenz zur Dramatisierung, etwa in der Dialoggestaltung.

Übersetzung
  • mit Johann Heinrich Falkener: Pierre Dupuy: Geschichte des abendländischen Kirchenschisma. Ein wichtiger Beytrag zur näheren Beleuchtung der damaligen Verfassung der Kirche, und zur Charakteristik der römischen Bischöfe. Frankfurt 1792.

Literatur

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  • Michael Hadley: Vorwort. In: Johann Baptist Durach: Hellfried und Hulda. Ein Mährchen aus den gräuelvollen Tagen der Vorwelt. Faksimiledruck nach der Auflage 1792, hg. und eingeleitet von Michael Hadley. Bern & Frankfurt am Main & New York 1985, S. 7–130 (mit ausführl. Bibliographie).
  • Christiane Wirtz: Durach, Johann Baptist. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollst. überarb. Aufl. de Gruyter, Berlin 2008, Bd. 3, S. 140.
  • Neuer Nekrolog der Deutschen. Hgg. von Bernhard Friedrich Voigt. Jgg. 10 - 1832. Ilmenau 1834, Nr. 317.
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