Johann Christoph Volkamer

deutscher Kaufmann, Fabrikant und Botaniker
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Johann Christoph Volkamer (* 7. Juni 1644; † 26. August 1720) war ein deutscher Kaufmann, Fabrikant und Botaniker.

Bergamotte-Frucht. Illustration aus Nürnbergische Hesperides

Johann Christoph Volkamer (auch: Volcamer, Volckamer, Volkammer) war der Sohn des Arztes Johann Georg Volkamer. Er beschäftigte sich aus Liebhaberei mit der Botanik und unterhielt im heutigen Nürnberger Stadtteil Gostenhof einen Garten. Er veröffentlichte 1708–1714 ein zweibändiges Werk über Zitrusfrüchte unter dem Titel „Nürnbergische Hesperides, oder gründliche Beschreibung der Edlen Citronat, Citronen, und Pomerantzen-Früchte, Wie solche, in selbiger und benachbarten Gegend, recht mögen eingesetzt, gewartet, erhalten und fortgebracht werden, Samt einer ausführlichen Erzehlung der meisten Sorten, welche theils zu Nürnberg würcklich gewachsen, theils von verschiedenen fremden Orten dahin gebracht worden …“

In Volkamers Zeit sah man in den Zitrusfrüchten die „Goldenen Äpfel der Hesperiden der griechischen Mythologie. Ab dem späten 17. Jahrhundert wurde es an europäischen Fürstenhöfen Mode, Zitruspflanzen in Orangerien zu kultivieren. Die durch den Transport über die Alpen teuren und begehrten Bäume entwickelten sich zum Status- und Machtsymbol.

Mit diesem Werk wurde der Begriff „Hesperides“ zum Symbol für die blühende Nürnberger Gartenkultur, die etwa von 1650 an bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dauerte.

In beiden Bänden (ein dritter kam über Vorstufen nicht hinaus) von Volkamers Buch werden die detaillierten Abbildungen verschiedener Arten und Sorten der Zitruspflanzen einschließlich ihrer Früchte mit der Darstellung von Nürnberger Landschaften und Gärten, sowie Veduten zahlreicher italienischer Städte und Gärten verbunden. Volkamers Werk stellt mit seinen hochwertigen Kupferstichen und ausführlichen Reiseberichten eine wichtige zeitgenössische historische Quelle dar.

1720 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[1]

Sein Grab befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg.

Literatur

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  • Wilhelm Schwemmer: Johann Christoph Volkamer, in: Nürnberger Gestalten aus neun Jahrhunderten, Nürnberg 1950, 135–139.
  • Helge Weingärtner: Nürnbergische Veduten in J.C. Volkamers Hesperidenwerk, Magisterarbeit Universität Erlangen 1990.
  • Christian Jörg Zink: Ein Meisterstück der Gartenkunst. Der Garten der Familie Volkamer, in: Katrin Bielefeldt, u. a.: Gostenhof, Muggenhof, Eberhardshof und Kleinweidenmühle. Geschichte eines Stadtteils (Nürnberger Stadtteilbücher 9, hg. von Geschichte Für Alle e.V.), Nürnberg 2005, 44–49.
  • Michael Diefenbacher: Volkamer, Johann Christoph. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).
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Commons: Johann Christoph Volkamer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mitgliedseintrag von Johann Christoph Volkamer bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 18. Juni 2016.