Johann Erich Schild

hannoverscher Kammerschreiber, herzoglich braunschweig-lüneburgischer Kammeragent und kurhannoverscher und königlich großbritannischer Oberkämmerer, Leibniz-Korrespondent

Johann Erich Schild (auch: Johann Erich Schildt und ...Schilden oder ... Schilt;[1]29. Juli 1653 in Hannover; † 29. Mai 1717 ebenda[2]) war hannoverscher Kämmerer[1] und Münzmeister.[2]

Der wenige Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg in der Residenzstadt Hannover geborene und am 29. Juli 1653 getaufte Johann Erich Schild war ein Sprössling des hannoverschen Adelsgeschlechtes Schilden.[1]

Nachdem er zeitweilig als herzoglicher Kammerschreiber tätig gewesen war, wirkte Schild in einem Zeitraum von rund 14 Jahren von 1676 bis 1690 als Münzmeister Hannovers.[1] Die Signatur I. E. S. ist das Monogramm des Münzmeisters, der nach anderen Quellen 1690 bis 1695 und 1698 als solcher in Hannover tätig gewesen sein soll.[3]

Am 8. Mai 1683 heiratete Schild in der Schlosskirche Hannover die aus dem Geschlecht der Familie Hattorf stammende Catharina Hattorf.[1]

Ab 1690 war Schild zunächst als Kammeragent, dann als Oberkämmerer in Hannover tätig. Später übernahm er in Hannover die Aufgaben des kurbraunschweigischen und ab der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover auch Königlich Großbritannischen Oberkämmerers.[1]

1708 trat der Oberzahlmeister Schild das Erbe der Lucie oder Lucia, geborene Sellenstedt, erstmals verwitwete Meyer, dann Witwe des Pastors und Büchersammlers Johann Dietrich Löwensen an. Schild sollte weitere Verfügungen über die von der Witwe der Stadt Hannover gestifteten Bibliothek treffen.[4]

Korrespondenz mit Leibniz

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Ein handschriftlicher Brief von 1689 von Schild an Gottfried Wilhelm Leibniz und zwei Briefe von Leibniz an Schild aus den Jahren 1705 und 1706 bilden heute einen Teil des in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek aufbewahrten Briefwechsel von Leibniz als UNESCO-Weltdokumentenerbe.[1]

Literatur

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  • Karl von Bothmer: Die niedersächsische Familie v. Schilden (Schild, Schildt). Eine genealogische Studie vom Aufstieg einer Familie unter Einbeziehung der kognatischen Fortsetzungen nach Erlöschen des Mannesstammes, in: Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Band 56, 1930, S. 4–18; 33–55[1]
  • Joachim Lampe: Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover: Die Lebenskreise der höheren Beamten an den kurhannoverschen Zentral- und Hofbehörden 1714–1760, Bd. 1.2, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1963, Bd. 2, S. 43[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i o. V.: Schild, Johann Erich (29. 5. 1717) in der Personen- und Korrespondenz-Datenbank der Leibniz-Edition auf der Seite der Georg-August-Universität Göttingen [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 17. April 2020
  2. a b Gerhard Schön: Schild, Johann Erich in: Biographisches Lexikon der Münzmeister, Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 17. April 2020
  3. Friedrich Wilhelm Adolf Schlickeysen, Reinhold Pallmann: Erklärung der Abkürzungen auf Münzen der neueren Zeit, des Mittelalters und des Altertums sowie auf Denkmünzen und münzartigen Zeichen, 4. Auflage, unveränderter Abdruck der 1896 im Verlag W. Spemann, Berlin und Stuttgart erschienenen 3. und verbesserten Auflage, Photomechanischer Nachdruck, Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1961, S. 233; Vorschau über Google-Bücher
  4. Jürgen Busch: Die Ratsbibliothek in Hannover, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 10 (1957), S. 169–234; hier: S. 224 u.ö.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche