Johann Georg Lang (Komponist)
Johann Georg Lang (* vermutlich um 1722 (nach anderen Angaben: 1724) in Mies, Pilsner Kreis, Böhmen; † 17. Juli 1798 in Ehrenbreitstein) war ein deutscher Komponist.
Leben
BearbeitenEs existieren widersprüchliche Angaben über Langs Geburtsjahr: eine zeitgenössische Lebensbeschreibung nennt das Jahr 1724,[1] andererseits wird sein Alter in der Sterbematrikel mit 76 Jahren angegeben. In früher Jugend studierte Lang Tasteninstrumente und Violine an der Universität Prag, später hielt er sich drei Jahre lang in Neapel auf und studierte Kontrapunkt bei Francesco Durante oder Girolamo Abos.[2] Er wirkte als Kammermusiker beim Fürstbischof Joseph in Augsburg. 1760 wurde Lang zum Fürstlich Augspurgischen Concertmeister ernannt. Der neue Fürstbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen ließ 1769 den Hof nach Ehrenbreitstein umziehen. Lang blieb bis zu seinem Tod in Ehrenbreitstein, gleichwohl 1794 der Hof durch die französischen Revolutionstruppen vertrieben worden war.
Werk (Auswahl)
BearbeitenLang komponierte 26 Cembalokonzerte, 38 Sinfonien, Kammermusik und sakrale Werke, darunter 3 Messen.[3]
Auch ein etwa 1760 entstandenes Trompetenkonzert, das unter dem Namen des ansonsten unbekannten Komponisten Laue überliefert ist, wurde Lang in einer CD-Veröffentlichung von 2020 zugeschrieben, ohne dass diese Zuschreibung bislang durch Quellen zu erhärten wäre.[4][5]
Literatur
Bearbeiten- Gustav Bereths: Die Musikpflege am kurtrierischen Hof zu Koblenz-Ehrenbreitstein (= Beiträge zur mittelrheinischen Musikgeschichte. 5). Schott, Mainz 1964, S. 78–80.
- Gustav Bereths: Lang, Johann Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 540 (Digitalisat).
- Peter Dicke: Lang, Johann Georg. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 10 (Kemp – Lert). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2003, ISBN 3-7618-1120-9, Sp. 1155–1156 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Constantin von Wurzbach: Lang, Johann Georg. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 93 (Digitalisat).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anonymus: Lang, (Johan Georg) [Koblenz, 5 Junius 1784]. In: Hans Adolph Friedrich von Eschstruth (Hrsg.): Musikalische Bibliothek für Künstler und Liebhaber. 2. Stück. Marburg, Gießen, Kassel 1785, S. 248–249; digitale-sammlungen.de.
- ↑ „Giuseppe Abos“ laut: Lang, Johann Georg. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Auflage. Band 6: Kraatz - Menges. K.G. Saur, München 2006, ISBN 3-598-25036-3 (google.de [abgerufen am 23. Januar 2020]). Diese Angabe beruht vermutlich auf einer Verwechslung: im Gegensatz zu Girolamo Abos ist Giuseppe Avossa (Abos) nicht als Lehrer am Conservatorio dei Poveri di Gesù Cristo nachgewiesen.
- ↑ Shelley Davis: Lang, Johann Georg. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
- ↑ Krisztián Kováts, Arne Thielemann: Booklet zur CD The Mystery of the Natural Trumpet. cpo 555 144-2, 2020.
- ↑ Johan van Veen: The Mystery of the Natural Trumpet (Review). musicweb-international.com, 2020, abgerufen am 7. Januar 2023 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Lang, Johann Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | um 1722 oder 1724 |
GEBURTSORT | Mies, Pilsner Kreis, Böhmen |
STERBEDATUM | 17. Juli 1798 |
STERBEORT | Ehrenbreitstein |