Johann Jakob Zehender

18.9.1687 Bern, 12.4.1766 Bern, ref., von Bern. Sohn des Johann Jakob und der Margaretha Zinsmeister. ∞ 1714 Rosina Steiger, Tochter des David. 1703 Theologiestud., 1717 Ordination. 1719 Pfarrer in Kirchlindach. 1733-46 Helfer, ab 1747 Pfarre..

Johann Jakob Zehender (* 18. September 1687 in Bern; † 12. April 1766 ebenda) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Heimatforscher.

Johann Jakob Zehender war der älteste Sohn seines gleichnamigen Vaters Johann Jakob Zehender (* 1661 in Bern; † 1730), Zöllner an der Neubrück, Geleitsherr (ehemals obrigkeitlich bestellter Beamter, dem die Aufsicht über das Geleit der Waren zukommt)[1] sowie Kornherr[2] und dessen Ehefrau Margaretha (* 24. Oktober 1669 in Bern; † 2. April 1721), Tochter des Bäckers Johannes Zinsmeister; er hatte noch zehn Geschwister.

Er war seit 1714 mit Rosina Esther (* 1695 in Bern), Tochter von David Steiger (1666–1716), verheiratet; gemeinsam hatten sie zwei Kinder:

  • Rosina Esther Zehender (* 18. März 1715 in Bern; † 26. Januar 1795 ebenda), verheiratet mit Johann Friedrich Kirchberger (* 10. August 1711 in Bern; † 18. November 1762 ebenda), Pfarrer in Marburg, Professor der Eloquenz und Rektor der Hohen Schule in Bern, Pfarrer in Ins;
  • Johann Jakob Zehender (* 21. November 1718 in Bern; † 4. Juli 1784 ebenda), Offizier in holländischen Diensten, Major in Bern.

Ausbildung

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1703 immatrikulierte Johann Jakob Zehender sich an der Hohen Schule in Bern zu einem Theologiestudium und wurde 1717 ordiniert.

Werdegang

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1719 wurde Johann Jakob Zehender Pfarrer in Kirchlindach, bevor er von 1733 bis 1746 Helfer am Berner Münster wurde; seit 1747 war er dort Pfarrer und ab 1752 deren oberster Pfarrer. Von 1752 bis 1755 war er Dekan des Berner Kapitels.

Geistliches und schriftstellerisches Wirken

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Als Dekan trieb Johann Jakob Zehender Reformen von Liturgie und Gesangbuch voran; er beschäftigte sich auch intensiv mit der Heimatgeschichte Berns und verfasste hierzu seine vierbändige Schrift Kurzgefasste Kirchengeschichte deutscher Landen Berns, die ungedruckt blieb[3] und sich heute im Staatsarchiv des Kantons Bern befindet[4].

Schriften (Auswahl)

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  • Versuch Einer Historischen Chronologie: Vorstellend die richtige Maas des Jahrs, Nach welcher die Zeiten der Welt gerechnet werden; Samt kurzer Beschreibung, Der in der Kirchen von Zeit zu Zeit aufgekommenen Fest- und Feyr-Tagen. Bern Hortinus 1738.
  • Kurzgefasste Kirchengeschichte deutscher Landen Berns. 1758.
  • Versuch einer prophetischen Zeitrechnung. Bern 1760.

Literatur

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  • Paul Wernle: Der schweizerische Protestantismus im XVIII. Jahrhundert. 3 Bände, Tübingen 1923–1925.
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Einzelnachweise

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  1. Geleitsherr (Deutsches Rechtswörterbuch - DRW). Abgerufen am 16. September 2020.
  2. Historisches Familienlexikon der Schweiz - Personen. Abgerufen am 16. September 2020.
  3. Tillier: Geschichte des eidgenössischen Freistaates Bern: von seinem Ursprunge bis zu seinem Untergange im Jahre 1798: aus den Urquellen, vorzüglich aus den Staatsarchiven. Fischer, 1839 (google.de [abgerufen am 16. September 2020]).
  4. Johann Jakob Zehender: Kurzgefasste Kirchengeschichte deutscher Landen Berns (1223-1761). Abgerufen am 16. September 2020.