Johann Lange (Hofmaler)

Hofmaler in Weimar

Johann Lange (geboren vor 1558; gestorben nach 1571) war ein fürstlicher Hofmaler und Goldschmied in Gotha. Er entwarf Grabmale für das hessische Fürstenhaus u. a. in Weimar.[1]

Lange erhielt im Jahr 1558 durch Herzog Johann Friedrich den Mittleren eine finanzielle Unterstützung von 100 Fl., damit er bei Frans Floris in Antwerpen eine Ausbildung absolvieren und das Malen und Konterfeien erlernen konnte.[2] Nach seiner Rückkehr wurde er 1563 neben dem bereits dort beschäftigten Peter Gottlandt fest als zweiter Hofmaler angestellt und mit jährlich 30 Fl., einem Erfurter Malter Korn, sowie einer Sommerhofkleidung versehen.[3]

 
Stadtkirche Weimar, Epitaph der Herzogin Agnes von Hessen

Er stellte im Jahr 1571 den Entwurf für das alabasterne Epitaph und die bronzene Grabplatte der Herzogin Agnes von Hessen († 1555, zuvor vermählt mit dem Kurfürsten Moritz von Sachsen) in der Stadtkirche Weimar. Er entwarf zudem das Epitaph und die Grabplatte für Johann Friedrich III., den jung verstorbenen jüngsten Sohn Johann Friedrichs des Großmütigen, an deren Ausführung und Entwurf der Bildhauer Sebastian Gromann mitwirkte.[1]

Das Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-450-004 in der Wartburg-Stiftung Eisenach, Inv. Nr. M.0037 weist ein Triptychon mit den drei sächsischen Kurfürsten aus: Johann der Beständige (links),[4] Friedrich der Weise (Mitteltafel)[5] und Johann Friedrich der Großmütige (rechts)[6] als Halbfiguren. Bei dem Bild des Kurfürsten Friedrich der Weise rechts neben der Schulter bezeichnet mit ligiertem Monogramm ILG (Johann Lange aus Gotha, Hofmaler bei Johann Friedrich dem Mittleren) und datiert 1566, die links neben ihm befindliche Vase zusätzlich bezeichnet mit den Buchstaben IPR. Das Triptychon wurde 1936 aus der Kunstsammlung in Gotha angekauft.[7] Es handelt sich, wie Wilhelm Junius angibt, um mittelmäßig ausgeführte Kopien nach Lucas Cranach.[8]

Literatur

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Commons: Epitaph der Agnes von Hessen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Margret Lemberg: Die Grablegen des hessischen Fürstenhauses: god erbarme dich uber mich. Hrsg.: Historische Kommission für Hessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Band 71). 2010, ISBN 978-3-942225-03-8, ISSN 0342-2194, S. 110–111 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Archiv für die zeichnenden Künste mit besonderer Beziehung auf Kupferstecher- und Holzschneidekunst und ihre Geschichte S. 88 (books.google.de).
  3. Christian Sohuchardt: Ueber Peter Roddelstet genannt Peter Gottlandt – Schüler Lucas Cranach des Aelteren. In: Archiv für die zeichnenden Künste mit besonderer Beziehung auf Kupferstecher- und Holzschneidekunst und ihre Geschichte. Rudolph Weigel, Leipzig 1855, S. 86–93, S. 88, Anmerkung 1) (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Kurfürst Johann der Beständige als Halbfigur nach rechts gewandt vor blauem Hintergrund. lucascranach.org.
  5. Kurfürst Friedrich der Weise als Halbfigur nach rechts gewandt vor blauem Hintergrund und einer rötlichen Brüstung. / lucascranach.org.
  6. Kurfürst Johann Friedrich den Großmütigen als Halbfigur nach links gewandt vor blauem Hintergrund lucascranach.org.
  7. CorpusCranach:Kurfürstentafeln, auf cranach.ub.uni-heidelberg.de
  8. Wilhelm Junius: Lange, Johann. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 325–326 (biblos.pk.edu.pl).