Johann Rudolf Adams
Johann Rudolf Adams (* 20. Juni 1820 in Düsseldorf; † 22. Januar 1908 in Königsberg, Ostpreußen) war ein deutscher Porträtmaler und Journalist.
Leben
BearbeitenAdams besuchte 1830 die „Sonntagsklasse in freier Handzeichnung“ der Kunstakademie Düsseldorf.[1] Zum Kunststudium schrieb er sich am 8. November 1839 an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München ein[2] und studierte bis 1841 bei Peter von Cornelius. Er unternahm Reisen in Italien, Frankreich und Belgien. Als Porträtmaler war er insbesondere in Köln (1847/1848), Stuttgart und Hamburg tätig. 1855 zog er nach Berlin, wo er 1859 mit einem vielbeachteten Schiller-Bildnis auf einer Ausstellung eine Goldmedaille errang.
In den 1860er Jahren veröffentlichte er eine Reihe von Schriften über die Farbenlehre. Darin war er der erste, der ein simplifiziertes, zweidimensionales Ordnungssystem erdachte. Er führte Goethes Farbenlehre weiter und entwickelte aus dem 24-teiligen Buntart-Kreis seinen Farbstern, in dem auch systematische Verweißlichungs- und Verschwärzlichungsstufen dargestellt werden. Es entstand daraus das „Chromato-Akkordeon“, mit dessen Hilfe Farbharmonien zu finden sind. Er unterschied zwischen dissonanten und konsonanten Farbklängen und ist als der Erfinder des Farbsterns anzusehen.[3]
Danach schlug er eine journalistische Laufbahn ein. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg beschäftigte er sich mit dem Flottenbauplan der Preußischen Marine. Ab 1866 wirkte er als Redakteur der Staatsbürger-Zeitung, dann bei Zeitungen in Altona und Barmen, von 1879 bis 1891 in Königsberg.
Schriften
Bearbeiten- Die Farben-Harmonie in ihrer Anwendung auf die Damentoilette. Leipzig 1862.
- Lehrbuch der Farbenharmonie. Anleitung zum Gebrauch der drei einfachen Hauptfarben Rot, Gelb, Blau. Berlin 1865.
- Theorie der Farbenharmonie und Farbengebung. Ein Lehr- und Handbuch für Maler und alle Diejenigen, welche sich im Gebiete der Farben zu bewegen haben. 2 Bände, Berlin 1865.
- Adams’ Chromato-Akkordeon. Apparat zur Bestimmung von harmonischen Farben-Zusammenstellungen in jeder Zahl von Farben und von jedem Charakter. Berlin 1866 (Google Books).
Literatur
Bearbeiten- Adams, Johann Rudolph: In: Johann Jakob Merlo: Kunst und Künstler in Köln. Nachrichten von dem Leben und den Werken Kölnischer Künstler. J. M. Herberle (H. Lempertz), Köln 1850, S. 15 (Google Books).
- Adams, Johann Rudolph. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 74 (Textarchiv – Internet Archive).
- Adams, Johann Rudolf. In: Saur Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Mitherausgegeben und begründet von Günter Meißner. K. G. Saur, München/Leipzig 1992–2010, ISBN 3-598-22740-X, Band 1: A – Alanson (1992), S. 340.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ „Adams Johann BR 0004 Nr. 1558 36V 1830 Sonntagsklasse in freier Handzeichnung“. In: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen: Findbuch 212 01 04: Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf. (PDF)
- ↑ 02892 Johann Adams, Matrikel der Akademie der Bildenden Künste München
- ↑ Monika Holfeld: Licht und Farbe. Planung und Ausführung bei der Gebäudegestaltung. Deutsches Institut für Normung e.V., Beuth, Berlin 2013, ISBN 978-3-410-20655-2, S. 20
Personendaten | |
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NAME | Adams, Johann Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Porträtmaler und Journalist |
GEBURTSDATUM | 20. Juni 1820 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 22. Januar 1908 |
STERBEORT | Königsberg, Ostpreußen |