Johannes Baptist Franzelin
Johann Baptist Georg Franzelin SJ (* 15. April 1816 in Aldein, Südtirol; † 11. Dezember 1886 in Rom) war österreichischer Jesuit, Kardinal und Theologe.
Leben
BearbeitenFranzelin trat mit 18 Jahren, nach dem obligaten Noviziat, 1834 in die Societas Jesu. ein. Er studierte Philosophie und wirkte im Anschluss daran einige Zeit als Dozent in Tarnopol und Lemberg in Galizien.
1845 ging Franzelin an das Collegium Romanum der Gregoriana in Rom. Drei Jahre später entsandte ihn sein Orden nach Großbritannien. Später konnte er nach Rom zurückkehren und sein Studium erfolgreich zu Ende bringen. Sofort im Anschluss daran betraute man ihn dort mit einem Lehrauftrag; u. a. für orientalische Sprachen. Am 23. Dezember 1849 empfing er die Priesterweihe für die Gesellschaft Jesu.
Zwischen 1857 und 1876 war Franzelin Lehrstuhlinhaber für Dogmatik. Als solcher fungierte er auch als Konsultor für verschiedene Kongregationen. Daneben war er maßgeblich an der Erarbeitung mehrerer Konstitutionen des Ersten Vatikanischen Konzils beteiligt.
Papst Pius IX. kreierte Franzelin im Konsistorium am 3. April 1876 zum Kardinalpriester der Titelkirche Santi Bonifacio e Alessio. Er nahm am Konklave 1878 teil, aus dem Leo XIII. als Papst hervorging. Ab dem 28. März 1885 war er Präfekt der Kongregation für Ablässe und die heiligen Reliquien.
Franzelin starb am 11. Dezember 1886 in Rom, nachdem er durch Pierre Jean Beckx, den Generalsuperior der Jesuiten, die Sterbesakramente empfangen hatte, und wurde zunächst auf dem Friedhof Campo Verano bestattet. Anlässlich seines 100. Todestages wurden seine Gebeine in die Pfarrkirche seines Geburtsortes Aldein überführt und dort am 19. Mai 1986 beigesetzt.
Nachwirkung
BearbeitenDie Mittelschule in Leifers trägt seinen Namen J. K. Franzelin.
Literatur
Bearbeiten- Franzelin Johannes B.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 353.
- Friedrich Lauchert: Franzelin, Johann Baptist. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 730 f.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Johannes Baptist Franzelin. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 112–113 .
- Walther Killy (Begr.): Deutsche biographische Enzyklopädie. Saur, München 1990.
- Peter Walter: Johann Baptist Franzelin (1816–1886). Jesuit, Theologe, Kardinal. Athesia, Bozen 1987, ISBN 88-7014-438-0.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Johannes Baptist Franzelin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franzelin, S.J., Johannes Baptiste. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 19. März 2017.
- Eintrag zu Johannes Baptiste Franzelin auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 19. März 2017.
- Kardynał Jan Chrzciciel Franzelin i jego znaczenie w katolickiej nauce. Ks. Antoni Langer SI. "Przegląd Powszechny". Abgerufen am 19. November 2023 (polnisch).
Personendaten | |
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NAME | Franzelin, Johannes Baptist |
ALTERNATIVNAMEN | Franzelin, Johann Baptist Georg (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | römisch-katholischer Theologe und Kardinal |
GEBURTSDATUM | 15. April 1816 |
GEBURTSORT | Aldein (Südtirol) |
STERBEDATUM | 11. Dezember 1886 |
STERBEORT | Rom |