Johannes Leitzen
Karl Friedrich Johannes „Hans“ Leitzen (* 13. November 1848 in Stadtoldendorf; † 30. Dezember 1922 in Blankenburg/Harz) war ein deutscher Maler und Architekt. Er war von 1876 bis 1917 Direktor der Städtischen Gewerbeschule Braunschweig, aus der sich später die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig entwickelte.
Leben
BearbeitenJohannes Leitzen, der Sohn eines Arztes, absolvierte das Gymnasium in Holzminden und besuchte anschließend für kurze Zeit die Kunstakademie Wien.
Ab 1868 studierte er Architektur am Collegium Carolinum in Braunschweig. Er war freiwilliger Teilnehmer am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871. Von 1872 bis 1874 wirkte er am Neubau des Collegium Carolinum mit. Das Baumeisterexamen bestand er 1878.
Leitzen war als Architekt und Maler von 1876 bis 1917 Direktor der Städtischen Gewerbeschule Braunschweig, Vorläufereinrichtung der heutigen Hochschule für Bildende Künste. Im Jahre 1899 wurde ihm der Professorentitel verliehen.
Leitzen gehörte seit 1881 gemeinsam mit Constantin Uhde und Hans Herse zu den Gründern der geselligen Künstlervereinigung Feuchter Pinsel, zu der seit 1883 auch der Schriftsteller Wilhelm Raabe gehörte.
Zu Leitzens Schülerinnen zählten Raabes Tochter Margarethe Raabe[1] und Hedwig Hornburg.[2]
Leitzen verbrachte seinen Lebensabend in Blankenburg (Harz). Dort lebte auch – bis weit in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg – seine eigene Tochter, die Aquarellmalerin Margarethe Bohnsack-Leitzen.
Werk
BearbeitenLeitzen malte überwiegend in Aquarelltechnik. Seine Motive bildeten Landschaften und Ansichten der Braunschweiger Altstadt, die 1890 und 1892 auch gedruckt wurden. Erhalten ist ein Porträt des Archivars Ludwig Hänselmann. Teile seines Werkschaffens befinden sich im Besitz des Städtischen Museums Braunschweig und des Braunschweigischen Landesmuseums.
Leitzen war auch als Schriftsteller tätig (Auswahl):
- Zwei Brüder in Frankreich 1870/71 (Kriegstagebuch). Appelhans, Braunschweig 1912, DNB 363614850.
- Der große Krieg 1914/15 in Feldpostbriefen. Zwei Bände. Zwißler, Wolfenbüttel 1914/1915, DNB 560676581.
- Winterschlachten und Frühjahrskämpfe.Zwißler, Wolfenbüttel 1915, DNB 361154119
- Wie wir vor Metz lagen 1870. Schaffstein, Köln um 1917, DNB 580543684.
Hauptwerk seiner Architektentätigkeit ist die Villa Selwig am Braunschweiger Petritorwall.
Literatur
Bearbeiten- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 19. und 20. Jahrhundert. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 376–377.
- Luitgard Camerer, Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 143.
Weblinks
Bearbeiten- Porträt von Karl Friedrich Wilhelm Johannes Leitzen (1848–1922) auf 3landesmuseen.de [1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Peter Lufft: Raabe, Margarethe (Karoline Auguste Edmunde) In: Braunschweiger Stadtlexikon Ergänzungsband, Braunschweig 1996, S. 108
- ↑ Peter Lufft: Hornburg, Hedwig In: Luitgard Camerer, Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 110.
Personendaten | |
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NAME | Leitzen, Johannes |
ALTERNATIVNAMEN | Leitzen, Karl Friedrich Johannes (vollständiger Name); Leitzen, Hans (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Architekt |
GEBURTSDATUM | 13. November 1848 |
GEBURTSORT | Stadtoldendorf |
STERBEDATUM | 30. Dezember 1922 |
STERBEORT | Blankenburg |