Johannes M. Fischer
Johannes Maria Fischer[1] (* 5. August 1960 in Kollig) ist ein deutscher Journalist, Autor und Herausgeber.
Leben
BearbeitenJohannes M. Fischer studierte an der FU Berlin Germanistik und Politik. Schwerpunkt des Studiums waren Ästhetik und Erkenntnistheorie bei Carl Einstein.[2] Als Journalist arbeitete er unter anderem für die Freie Presse (2005–2010 als stellvertretender Chefredakteur) und die Lausitzer Rundschau (2010–2016 Chefredakteur).[3] Als Redakteure und Redaktion 2012 von Unbekannten angegriffen wurde, kündigte Fischer an: „Die Rundschau-Redaktion zieht aus der feigen und anonymen Attacke in Spremberg nur eine Lehre: Sie fühlt sich ermuntert, noch engagierter zu recherchieren und sich intensiv mit der Feder gegen den Rechtsextremismus zu wehren.“[4] Die Täter hatten unter anderem Hakenkreuze auf den Schaufenstern der Redaktion hinterlassen sowie die Drohung „Wir kriegen euch alle“.[5]
Von 2016 bis 2018 war er Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen.[6] 2018 reagierte Fischer scharf auf antisemitische Einlassungen einer Kulturjournalistin in seinem Blatt.[7] 2019 wurde er Mitglied der Chefredaktion der Eßlinger Zeitung und 2021 deren Chefredakteur.[8]
Er war externer Dozent an der Hochschule Magdeburg-Stendal.[9]
Im Jahr 2021 veröffentlichte der Leipziger Verlag edition überland das Buch ...und manchmal platzt der Kragen. Bodo Ramelow - eine Biografie.[10] Zudem ist er Autor von Kurzgeschichten.
Veröffentlichungen
Bearbeiten- als Mitherausgeber: Die Flut: die Hochwasserkatastrophe im August 2002; eine Dokumentation. Chemnitzer Verlag, Chemnitz 2002, ISBN 3-928678-89-2.
- als Mitherausgeber: Nach der Flut: der Wiederaufbau in Sachsen nach der Hochwasserkatastrophe vom August 2002; eine Bestandsaufnahme. Chemnitzer Verlag, Chemnitz 2003, ISBN 3-928678-94-9.
- Ippon. In: Petra Steps, Claudia Puhlfürst, Johannes M. Fischer (Hrsg.): Mords-Sachsen 2: Sachsen morden weiter. Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2008, ISBN 978-3-89977-753-6, S. 74–95.
- Endstation Seiffen. In: Johannes M. Fischer, Claudia Puhlfürst (Hrsg.): Mords-Sachsen 3: Sachsen morden wieder … Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2009, ISBN 978-3-89977-798-7.
- Der Rachermannel-Mord: Rätselkrimi. In: Freie Presse, Chemnitz 2009.[11]
- Tödliches Lächeln. In: Claudia Puhlfürst, Mario Ulbrich (Hrsg.): Mords-Sachsen 4: Die Sachsen lassen das Morden nicht. Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2010, ISBN 978-3-8392-1052-9.
- als Mitherausgeber: Thüringer Straße der Industriekultur: von Eisenach über Gotha und Erfurt nach Weimar und Apolda. Klartext-Verlag, Essen 2018, ISBN 978-3-8375-1914-3
- Das Geheimnis des Weißen Steins: Der TA-Rätselkrimi. Thüringer Allgemeine, Erfurt 2018.[12]
- ...und manchmal platzt der Kragen. Bodo Ramelow - eine Biografie. edition überland, Leipzig 2021, ISBN 978-3-948049-14-0
Preise und Auszeichnungen
Bearbeiten- 2002: Goldener Igel für eine Serie über die Rettung von Säuglingen vor dem Hungertod im Kosovo, Reservistenverband der Bundeswehr
- 2003: Journalistenpreis für Bürgerschaftliches Engagement für eine Reportage über das Ehrenamt in einem kleinen sächsischen Dorf, Robert-Bosch-Stiftung
- 2003: Deutscher Journalistenpreis für die Dokumentation über die Entstehung des Trinkwasserpreises in Sachsen, Verband kommunaler Unternehmer
- 2012: Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus, Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ und jüdische Gemeinde Berlin, für die Lausitzer Rundschau und Chefredakteur Johannes M. Fischer[13]
- 2013: Journalist des Jahres in der Kategorie „Chefredakteure lokal“, Platz 2. Ein Preis des „medium magazin“.[14]
Weblinks
Bearbeiten- Johannes Maria Fischer: ...und manchmal platzt der Kragen. In: johannes-maria-fischer.de.
- Lokalchef, Mitglied der Chefredaktion: Johannes M. Fischer (jmf). In: Esslinger Zeitung. 11. Februar 2020 .
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Johannes Maria Fischer - Gmeiner Verlag. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
- ↑ Biographisches. In: johannes-maria-fischer.de. Abgerufen am 20. September 2020.
- ↑ In eigener Sache: Neuer Chefredakteur. In: Lausitzer Rundschau. 8. April 2010, abgerufen am 20. September 2020.
- ↑ Johannes M. Fischer: Feige Attacke – Ein Kommentar. In: Lausitzer Rundschau. 1. Mai 2012, abgerufen am 20. September 2020.
- ↑ Thorsten Metzner: Wieder rechter Anschlag auf Lausitzer Rundschau. In: tagesspiegel.de. 10. September 2014, abgerufen am 11. November 2020.
- ↑ Johannes M. Fischer wird am 15. Mai Chefredakteur der ‚Thüringer Allgemeinen‘. In: News Business. 4. Mai 2016, abgerufen am 20. September 2020.
- ↑ Robert Tusch: Nach Kritik an Antisemitismus in der Thüringer Allgemeine: Autorin darf nicht mehr für Funke-Zeitungen schreiben. In: meedia.de. 31. Juli 2018, abgerufen am 20. September 2020.
- ↑ Pressemitteilungen. Abgerufen am 20. April 2021 (deutsch).
- ↑ Johannes, M. Fischer Hochschule Magdeburg-Stendal (FH). Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. April 2021; abgerufen am 20. September 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ edition überland – Feuilletonistisches, Regionales und Belletristik. Abgerufen am 31. Juli 2021.
- ↑ Wilfried Saworski: Mordereignis: Olbernhau wird Schauplatz. 24. November 2009, abgerufen am 10. April 2021 (Teaser einsehbar).
- ↑ Der weiße Stein. In: digitalebeilagen.de. 29. März 2018, abgerufen am 10. April 2021 (Volltext).
- ↑ 7. Charity Dinner für den „Raum der Namen“. In: holocaust-denkmal-berlin.de. Abgerufen am 10. April 2021.
- ↑ Thomas Strothjohann: Die Journalisten des Jahres 2012. In: mediummagazin.de. 7. Januar 2013, abgerufen am 10. April 2021.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fischer, Johannes M. |
ALTERNATIVNAMEN | Fischer, Johannes Maria |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist, Autor und Herausgeber |
GEBURTSDATUM | 5. August 1960 |
GEBURTSORT | Kollig |