John Noble (Rechtsanwalt)

englischer Rechtsanwalt und Sammler

John Noble 1. Baronet of Ardkinglas (geboren am 18. Mai 1865 in Newcastle upon Tyne, England; gestorben am 8. Januar 1938 in Cairndow, Argyll and Bute, Schottland) war ein englischer Rechtsanwalt und Sammler.

Noble war der dritte Sohn des britischen Artillerie- und Ballistikexperten Andrew Noble und dessen Frau Margery (geborene Durham Campbell; 1828–1929), eine Tochter von Archibald Campbell. Er besuchte zunächst das Eton und das Balliol College in Oxford. Um seine schulischen Leistungen zu verbessern und die Zulassung für das Studium zu erreichen stellte sein Vater den Schriftsteller und Antiquar John Meade Falkner als seinen Lehrer und Tutor ein, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Noble schloss sein Studium der Rechtswissenschaften 1891 an der Oxford University mit einem Master of Arts (M.A.) ab.[1]

1895 erhielt er seine Zulassung als Rechtsanwalt und trat in die Firma W. G. Armstrong, Whitworth & Co. Ltd. ein, in der auch schon sein Vater und sein Bruder Saxton William Armstrong Noble (1863–1942) in leitenden Positionen arbeiteten. Er wurde am 19. Juni 1907 Direktor[2] des Rüstungs- und Schiffbauunternehmens und als dieses nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1927 mit dem Rüstungs- und Maschinenbaugeschäft Vickers Limited fusionierte, zog er nach Ardkinglas in Argyll, wo sein Vater ein Jagdanwesen gekauft hatte und durch den schottischen Architekten Robert Lorimer ein großes Haus errichten ließ (Ardkinglas House). Dieses Anwesen hatte er nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1915 geerbt. Am 26. Juli 1923 wurde die „Noble Baronetcy of Ardkinglas, and Eilean Iarmain“ im County of Argyll für Noble neu geschaffen. Als er 1938 starb, führten seine beiden Söhne John und Michael das Anwesen gemeinsam weiter.

Noble besaß eine Porzellan- und Silbersammlung, die 1935 teilweise versteigert wurde.[3] Er galt als Kunstkenner und seine Silbersammlung kam zunächst an seine Söhne, dann an seinen Enkel Simon John Noble, der die Sammlung weiter ausbaute. In Nobles Sammlung befanden sich zudem einige historische Bücher wie die Historiae Romanae decades aus dem Jahr 1470, die P[ri]ma pars lec[tionis] Bar[toli] de sax[oferrato] sup[er] C[odicis] von 1471 oder des Missale secundum morem sancte Romane Ecclesie von 1497, die er zum Teil aus dem Nachlass seines Freundes John Meade Falkner übernommen hatte. Er besaß zudem ein Paar eigens für ihn angefertigte Gewehre der Firma Boss & Co.[4]

Noble wurde der Orden des Heiligen Schatzes von Japan 2. Klasse verliehen.[5] Er war seit 1918 gewähltes Mitglied der 1854 gegründeten Royal Scottish Arboricultural Society.[6]

Neben seiner Sammelleidenschaft engagierte sich Noble gemeinsam mit Falkner für den Erhalt des Kulturerbes von Burford. Sie stifteten neben den beiden Statuen des „Erzengels Gabriel“ und der „Jungfrau Maria“ an den Seiten des Hochaltars der Kirche „St. John the Baptist“ einen Altaraufsatz in der „Lady Chapel“[7] und zwei italienische Altaraufsätze an der Wand des Nordschiffs sowie weitere dekorative Elemente. Auf einem Glasfenster aus dem Jahr 1907 im südlichen Querschiff werden beide in einer lateinischen Inschrift erwähnt.

Noble heiratete am 15. Juli 1902 Amie (geborene Walker-Waters, verwitwete [Hedworth] Grogan),[8] die Tochter von Samuel Abraham Walker-Waters, mit der er mehrere Kinder hatte:[5]

  • Rosemary Elizabeth Noble (25. Juni 1903)
  • Andrew Napier Noble (16. September 1904 – 1987) 2. Baronet of Ardkinglas ⚭ 1934 mit Sigrid (geborene Michelet), einer Tochter des norwegischen Diplomaten Johan Michelet.[9]
  • John Samuel Brunel Noble (19. Mai 1910 – 16. Februar 1972)
  • Anastasia Mary Elizabeth Noble (25. Dezember 1911 – 1. Dezember 2000), die Initialen ihrer Vornamen bilden gemeinsam mit dem Familiennamen das Wort AMEN.
  • Michael Antony Cristobal Noble 1. Baronet of Glenkinglas (19. März 1913 – 15. Mai 1984) ⚭ 1940 mit Anne (geborene Pearson), einer Tochter von Sir Neville Pearson. Er wurde in Eton und am Magdalen College in Oxford ausgebildet und wurde Handelsminister.[10]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Noble, John Henry Brunel. In: Who’s Who. London 1922, S. 1998 (englisch, Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  2. K. Hoole: Tomlinson’s North Eastern Railway. Augustus M. Kelley, New York 1967, S. 847 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  3. Important old English silver. 1935 June 3. London 1935 (Versteigerungskatalog).
  4. Donald Dallas: Boss & Co. : best gunmakers : the definitive history authorised by Boss & Co. Quiller, London 2005, ISBN 1-904057-63-2, S. 255 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. a b Sir John Henry Brunel Noble of Ardkinglas, 1st Bt. thepeerage.com (englisch).
  6. LuEsther T. Mertz: Transactions of the Royal Scottish Arboricultural Society. Douglas & Foulis, Edinburgh 1888, S. 37 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
  7. Transactions of the Bristol and Gloucestershire Archaeological Society. The Society, Bristol 1876, S. 31 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. The Tatler. Nr. 46, 14. Mai 1902, S. 261 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
  9. Who’S Who. 1963, S. 2255 (englisch, Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  10. W. D. Rubinstein: Lord Glenkinglas. In: The biographical dictionary of life peers. St. Martin’s Press, New York 1991, ISBN 0-312-01911-4, S. 172 (Textarchiv – Internet Archive).