John W. Fitzpatrick

US-amerikanischer Ornithologe

John Weaver Fitzpatrick (* 17. September 1951 in Saint Paul, Minnesota[1]) ist ein US-amerikanischer Ornithologe, der vornehmlich durch seine Forschungsarbeit über die südamerikanische Avifauna und durch seine Schutzprojekte für den Florida-Buschhäher (Aphelocoma coerulescens) bekannt geworden ist.

John W. Fitzpatrick

1974 graduierte Fitzpatrick mit der Auszeichnung magna cum laude zum Bachelor of Arts in Biologie an der Harvard University.[2] 1978 wurde er mit der Dissertation Foraging behavior and adaptive radiation in the avian family Tyrannidae[3] an der Princeton University zum Ph.D. in Biologie promoviert.[2] Von 1978 bis 1989 war Fitzpatrick Leiter der Ornithologischen Abteilung und Vorsitzender der Abteilung für Zoologie[1][4] am Field Museum of Natural History in Chicago.

Von 1988 bis 1995 war er Geschäftsführer der Archbold Biological Station, einer privaten Forschungsstiftung in Zentral-Florida.[5][4] 1995 wurde Fitzpatrick Leiter (Luis Agassiz Fuertes Director) des Cornell Lab of Ornithology in Ithaca, New York.[4] Ferner ist er Professor an der Abteilung für Ökologie und Evolutionsbiologie an der Cornell University.[6] Daneben war er Mitglied im Verwaltungsrat des nationalen Verbandes der National Audubon Society von Florida sowie in der Organisation The Nature Conservancy.[4]

Seit 1979 ist er gewähltes Mitglied der American Ornithologists’ Union.[7] Von 2000 bis 2002 war er Präsident dieser Organisation.[8]

Ein Großteil seiner früheren Forschungsarbeit widmete Fitzpatrick der neotropischen Avifauna. Er unternahm mehrere Expeditionen in entlegene Regionen Südamerikas, insbesondere ins westliche Amazonasbecken und zu den Ausläufern der Anden.[4] Darüber veröffentlichte er 1996 ein Buch mit dem Titel Neotropical Birds: Ecology and Conservation. Fitzpatrick war Erstbeschreiber beziehungsweise Co-Beschreiber von sechs neuen Vogelarten, darunter der Bindenflügel-Zaunkönig (Henicorhina leucoptera), die Zimtkreischeule (Otus petersoni), die Blaue Sonnennymphe (Heliangelus regalis), der Manu-Ameisenfänger (Cercomacra manu), der Zimtbrust-Todytyrann (Hemitriccus cinnamomeipectus) und der Zimtgesicht-Laubtyrann (Phylloscartes parkeri) sowie die Unterart Atlapetes leucopterus paynteri der Spiegelbuschammer.

2004 war Fitzpatrick Co-Autor des Kapitels über die Familie der Tyrannen (Tyrannidae) im neunten Band des Handbook of the Birds of the World.

2005 sorgte ein Artikel von Fitzpatrick und anderen Ornithologen des Cornell Lab of Ornithology (darunter Tim Gallagher) im Fachjournal Science für Aufsehen, in dem die Wiederentdeckung des Elfenbeinspechts (Campephilus principalis) angekündigt wurde.[9]

Fitzpatrick war Mitarbeiter in zwei Artenschutzprojekten, darunter 1992 im Arterhaltungsprogramm für die Hawaiikrähe.[10][4] und von 2007 bis 2008 in einem Forschungsprojekt zur Wiederentdeckung des Elfenbeinspechts.[11]

Gegenwärtig beschäftigt sich Fitzpatrick mit der Ökologie, der Naturschutzbiologie und der Populationsgenetik des gefährdeten Florida-Buschhähers[2] als Teil einer Langzeitstudie, die er bereits 1969 in Zusammenarbeit mit Glenn Everett Woolfenden (1930–2007) mit einer Population farbberingter Vögel begonnen hatte.[12] Über dieses Projekt veröffentlichten Fitzpatrick und Woolfenden 1985 ein Buch mit dem Titel The Florida Scrub Jay – Demography of a Cooperative-Breeding Bird.

Auszeichnungen und Dedikationsnamen

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1985 erhielten Fitzpatrick und Woolfenden für ihre Langzeitstudie über die Bestandsforschung, das Sozialverhalten und den Schutz des Florida-Buschhähers die William-Brewster-Medaille,[12] die höchste Auszeichnung der American Ornithologists’ Union. 2005 wurde er mit Eisenmann Medal der Linnean Society of New York ausgezeichnet.[13] 2011 wurde er mit dem Marion A. Jenkinson AOU Service Award geehrt, ein Preis der zu Ehren von Marion Anne Jenkinson (1937–1994), der ehemaligen Schatzmeisterin der American Ornithologists’ Union, gestiftet wurde.[7] 2012 würdigten Glenn F. Seeholzer und seine Kollegen Fitzpatrick im Artepitheton des neuentdeckten Sirabartvogels (Capito fitzpatricki), in Anerkennung seiner Verdienste bei der Erforschung der peruanischen Avifauna.[14]

Werke (Auswahl)

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  • Hooked on Peru. In: Living Bird Magazine Spring, 2008; Artikel über Fitzpatricks ornithologische Arbeit in Peru

Einzelnachweise

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  1. a b The role of the research museums: hearing before the Task Force on Science Policy of the Committee on Science and Technology, House of Representatives, Ninety-ninth Congress, first session. 17. April 1985, S. 133.
  2. a b c Profil John Fitzpatrik Cornell University
  3. Database: PsycINFO
  4. a b c d e f Home Study Course in Bird Biology
  5. Archbold Biological Station / Saving The Florida Scrub Of The Lake Wales Ridge. (Memento vom 10. Juli 2015 im Internet Archive). Abgerufen am 4. April 2024.
  6. VIVO Research and Expertise across Cornell John Weaver Fitzpatrick.
  7. a b John W. Fitzpatrick: 2011 recipient of the Marion Jenkinson AOU Service Award.
  8. American Ornithologists’ Union selects Cornell Lab of Ornithology Director John W. Fitzpatrick as president for two-year term.
  9. John W. Fitzpatrick, Martjan Lammertink, M. David Luneau, Tim W. Gallagher, Bobby R. Harrison, Gene M. Sparling, Kenneth V. Rosenberg, Ronald W. Rohrbaugh, Elliott C. H. Swarthout, Peter H. Wrege, Sara Barker Swarthout, Marc S. Dantzker, Russell A. Charif, Timothy R. Barksdale, J. V. Remsen, Scott D. Simon, Douglas Zollner: Ivory-billed Woodpecker (Campephilus principalis) Persists in Continental North America. In: Science. Band 308, Nr. 5727, 3. Juni 2005, ISSN 1095-9203, S. 1460–1462, doi:10.1126/science.1114103 (sciencemag.org).
  10. W.D. Duckworth, T.J. Cade, H.L. Carson, S. Derrickson, J. Fitzpatrick: The scientific bases for the preservation of the Hawaiian Crow. National Academy Press, Washington DC 1992.
  11. The Search for the Ivory-billed woodpecker
  12. a b Brewster Award, 1985 (PDF; 171 kB) In: The Auk, Vol 103, No. 2, 1986
  13. 12/2013 LSNY Newsletter Band 67, Nr. 7. (Memento vom 10. Juli 2015 im Internet Archive) The Linnaen Society of New York. Abgerufen am 4. April 2024.
  14. Glenn F. Seeholzer, Benjamin M. Winger, Michael G. Harvey, Daniel Cáceres A., Jason D. Weckstein: A new species of barbet (Capitonidae: Capito ) from the Cerros del Sira, Ucayali, Peru. In: The Auk. Band 129, Nr. 3, 1. Januar 2012, doi:10.1525/auk.2012.11250 (mharvey.org [PDF]). mharvey.org (Memento des Originals vom 7. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mharvey.org