John Whitaker

englischer Springreiter

John Edwin Whitaker, MBE (* 5. August 1955 in Huddersfield) ist ein britischer Springreiter. Aufgrund der Vielzahl seiner Erfolge über Jahrzehnte hinweg wird er teilweise als lebende Legende bezeichnet.

John Whitaker
Medaillenspiegel
Siegerehrung zum Welfenhofpreis beim internationalen Pfingstturnier Wiesbaden 2014
Siegerehrung zum Welfenhofpreis beim internationalen Pfingstturnier Wiesbaden 2014

Springreiten

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Olympische Spiele
Silber 1984 Mannschaft
(mit Ryan’s Son)
Weltmeisterschaften
Bronze 1982 Mannschaft
(mit Ryan’s Son)
Silber 1986 Mannschaft
(mit Hopscotch)
Silber 1990 Einzel
(mit Milton)
Bronze 1990 Mannschaft
(mit Milton)
Bronze 1998 Mannschaft
(mit Heyman)
Europameisterschaften
Silber 1983 Einzel
(mit Ryan’s Son)
Silber 1983 Mannschaft
(mit Ryan’s Son)
Bronze 1985 Einzel
(mit Hopscotch)
Gold 1985 Mannschaft
(mit Hopscotch)
Gold 1987 Einzel
(mit Milton)
Gold 1987 Mannschaft
(mit Milton)
Gold 1989 Mannschaft
Silber 1991 Mannschaft
Silber 1993 Mannschaft
Silber 1995 Mannschaft
Bronze 1997 Mannschaft

Karriere

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Beim Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden 2014
 
Beim Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden 2014

Die Karriere von John Whitaker begann 1976 mit dem Gewinn der britischen Meisterschaft auf Ryan’s Son. Im Jahr 1979 wurde er mit Ryan’s Son Fünfter im ersten Weltcupfinale. Ebenso mit Ryan’s Son errang er die Einzel-Silbermedaille beim Internationaal Springruiterfestival 1980, dem Olympia-Ersatzwettbewerbe der boykottierenden Staaten.

Seine erfolgreichste Zeit hatte er Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre mit dem Schimmel Milton, mit dem er 1990 und 1991 den Weltcup gewann und 1987 Europameister wurde. 1988 galten Whitaker und Milton als Favoriten bei den Olympischen Spielen in Seoul, Miltons Besitzer allerdings erlaubten den Start nicht, da sie um die Gesundheit des Pferdes fürchteten.

Gemeinsam mit seinem Bruder Michael Whitaker (* 17. März 1960), Timothy Grubb und Steven Smith gewann er 1984 Mannschaftssilber bei den Olympischen Spielen in Los Angeles.

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ritt er mit Calvaro Z ein Pferd seines Bruders Michael. Kurz darauf erlitt er bei einem Reitturnier in Schweden einen Hirnschlag, nach seiner Genesung stieg er allerdings gleich wieder in den Sattel.[1][2] 2006 stürzte er beim Springderby in Hamburg schwer.[3]

Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking musste er auf einen Start verzichten, da sich sein Pferd Peppermill in Vorfeld verletzt hatte.

Whitaker ist bekannt für seine Fähigkeit, sich auf neue Pferde einzustellen und diese nach nur wenigen Tagen in den schwierigsten Parcours vorne zu platzieren. Zudem reitet er seine Pferde so ökonomisch, dass sie noch im hohen Alter topfit im Spitzensport unterwegs sind. Er gilt als bescheiden und aufgeschlossen und wird aufgrund der Tatsache, dass er bei Interviews sehr knappe und präzise Antworten gibt, oftmals fälschlicherweise als wortkarg bezeichnet.

Ehrungen

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1991 wurde John Whitaker mit dem Titel MBE geehrt.

Privates

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Er ist mit Clare Barr verheiratet, deren Vater das Pferd Ryan’s Son gehörte. Das Paar hat drei Kinder: Robert, Louise und Joanne. Sein Sohn Robert, sein Neffe William und seine Nichte Ellen sind ebenfalls international im Springsport erfolgreich.

 
John Whitaker mit Argento beim CSI 5* Springen auf dem Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden 2013
  • Z7 Regal Don (* 2013), British Sport Horse Dunkelfuchs Hengst, Vater: Don van het Parelshof Z, Muttervater: Sebastian
  • Cornets Olona (* 2017), brauner British Sport Horse Hengst, Vater: Cornet Obolensky, Muttervater: Indorado
  • Sharid (* 2009), brauner Selle Français-Wallach, Vater: Toulon, Muttervater: Vacouleurs
  • Equine America Unick du Francport (* 2008), brauner Selle Français-Wallach, Vater: Zandor Z, Muttervater: Helios de la Cour II
  • Milton (* 1977; † 1999), Holländisches Warmblut, Schimmel-Wallach, Vater: Marius, Muttervater: Any Question, seit 1985, 1994 bei der Olympia London International Horse Show aus dem Sport verabschiedet
  • Ryan’s Son (* 1968; † 1987), Brauner, irischer Halbblüter, Whitaker war 18 Jahre alt, als er ihn unter den Sattel bekam.[4]
  • Hopscotch (* 1975; † 2003), Rheinischer Wallach
  • Gammon (* 1977; † 2005) Oldenburger Wallach
  • Welham (* 1980; † 2008), dunkelbrauner Wallach Britisches Warmblut, Vater: Hayrick xx, Muttervater: unbekannt
  • Grannusch (* 1979; † 2007), Hannoveraner Fuchswallach, Vater: Grannus, Muttervater: Loewen AS, 1999 aus dem Sport verabschiedet
  • Calvaro Z später in Calvaro F.C umbenannt, (* 1987; † 2009), brauner Holsteiner-Hengst, Vater: Caletto I, Muttervater: Capitol I, zuvor von Michael Rüping, Jos Lansink und Michael Whitaker geritten[5]
  • Peppermill (* 1997), brauner KWPN-Hengst, Vater: Burggraaf, Muttervater: Voltaire; Züchter: W. Verstappen[6], zuletzt im November 2011 im internationalen Sport eingesetzt
  • Utah van Erpekom (* 1997), belgischer Scheckhengst, Vater: Landetto, Muttervater: Calimero[7], die meisten Nachkommen aus dem Jahr 2007
  • Argento (* 2002), dunkelbraunes Anglo Europäisches Sportpferd Hengst, Vater: Arko III, Muttervater: Gasper, seit Januar 2020 in Frankreich in der Zucht
  • Weltmeisterschaften[9][10]
    • 1982 in Dublin: Bronzemedaille Mannschaft, auf Ryan’s Son
    • 1986 in Aachen: Silbermedaille Mannschaft, auf Hopscotch
    • 1990 in Stockholm: Bronzemedaille Mannschaft, Silbermedaille Einzel auf Milton
    • 1998 in Rom: Bronzemedaille Mannschaft auf Heyman
  • Weltcup[11]
    • Sieger 1990 und 1991 auf Milton
  • Europameisterschaften[12][13]
    • 1983 in Hickstead: Silbermedaille Mannschaft, Silbermedaille Einzel Ryan’s Son
    • 1985 in Dinard: Goldmedaille Mannschaft, Bronzemedaille Einzel auf Hopscotch
    • 1987 in St. Gallen: Goldmedaille Mannschaft, Goldmedaille Einzel auf Milton
    • 1989 in Rotterdam: Goldmedaille Mannschaft
    • 1991 in La Baule: Silbermedaille Mannschaft
    • 1993 in Gijón: Silbermedaille Mannschaft
    • 1995 in St. Gallen: Silbermedaille Mannschaft
    • 1997 in Mannheim: Bronzemedaille Mannschaft
  • CHIO Aachen
    • Sieger 1997 auf Welham
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Commons: John Whitaker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Peter Matthews und Ian Buchanan: All Time Greats of British and Irish Sport, Enfield 1995, ISBN 0-85112-678-2

Einzelnachweise

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  1. John Whitaker – er ist wieder da! (2001)
  2. John Whitaker reitet bald wieder (2001)
  3. Hamburg: John Whitaker nach Sturz in Klinik (2006)
  4. Ryan’s Son: Horse of a lifetime (2008)
  5. Calvaro Z ist tot (2009)
  6. Peppermill (Memento vom 30. Juni 2011 im Internet Archive)
  7. Utah van Erpekom (Memento vom 22. Dezember 2011 im Internet Archive)
  8. Olympische Spiele Mannschaftswertung
  9. WM Einzel (Memento vom 8. September 2010 im Internet Archive)
  10. WM Mannschaft
  11. Weltcup (Memento vom 29. April 2010 im Internet Archive)
  12. EM Einzel (Memento vom 15. September 2008 im Internet Archive)
  13. EM Mannschaft (Memento vom 15. September 2008 im Internet Archive)