John William Harmston
John William Harmston (* 22. April 1822 in London[1]; † 26. August 1881 in Lübeck) war ein britisch-deutscher Pianist, Komponist und Fotograf.
Leben
BearbeitenJohn William Harmston wuchs in Lincoln (Lincolnshire) auf; er war ein Schüler von William Sterndale Bennett.[2] Seine ersten Kompositionen erschienen 1844. Zu diesem Zeitpunkt war er als Musiklehrer in Lincoln tätig. 1846 wurde er zum Organisten der Kirche in Kettering (Northamptonshire) berufen.
Im Januar 1849[3] zog er nach Lübeck. 1850 heiratete er hier Johanna, geb. Stange. Das Paar hatte zwei Kinder: John William Bernhard (* 10. August 1851; † 1914 in London) und Alma (* 23. März 1856). Die Familie wohnte Königstraße 888 (Volkszählung 1851), Königstraße 857 (1857), Mengstraße 45 (1862) und Holstenstraße 309, heute 17 (1871).[4]
Harmston wirkte in Lübeck vor allem als Klavierlehrer, aber auch als Sprachlehrer an der von Großheimschen Realschule. Um 1863 war er auch als professioneller Fotograf tätig. Es sind von ihm Porträts und Ansichten im Carte-de-visite-Format sowie einige großformatigen Stadtansichten bekannt.[5] Sowohl seine musikalischen wie seine fotografischen Werke wurden von der Lübecker Kunst- und Musikalien-Handlung von Friedrich Wilhelm Kaibel vertrieben.
Er veröffentlichte eine Vielzahl an Kompositionen für Klavier, vor allem drawing-room pieces (Salonmusik).[6] Dokumentiert sind über 230 Stücke. Besonders populär war sein op. 22 („Vögleins Lied“/„Song of the Bird“). Zur Einweihung der Eutin-Lübecker Eisenbahn schuf er den Lübeck-Eutiner-Eisenbahn-Galopp op.192.
Werke
Bearbeiten- Salon-Compositionen für das Pianoforte; op.14 bis op. 21. Lübeck: Kaibel o. J.
- Vögleins Lied. Lied ohne Worte, für das Pianoforte komponirt von J. W. Harmston. Op. 22. 12. Auflage, Leipzig: Peters 1875
- Lübeck-Eutiner-Eisenbahn-Galopp op.192. Lübeck: Kaibel o. J.
- Schützen-Marsch: für das Pianoforte. Lübeck: Kaibel o. J.
- Der Hanseaten Heimkehr: Friedensmarsch für das Pianoforte; op. 169. Lübeck: Kaibel [1871]
Literatur
Bearbeiten- Harmston, John William, in: Ernst Pauer: A Dictionary of Pianists and Composers for the Pianoforte: With an Appendix of Manufacturers of the Instrument. London & New York: Novello 1895, S. 45
- Harmston, John William, in: James Duff Brown, Stephen Samuel Stratton: British Musical Biography: A Dictionary of Musical Artists, Authors, and Composers Born in Britain and Its Colonies. Birmingham: Stratton 1897, S. 184
- Harmston, John William, in: Carl Stiehl: Lübeckisches Tonkünstlerlexikon. Leipzig: Hesse 1887 (Digitalisat), S. 9
Weblinks
Bearbeiten- Noten und Audiodateien von John William Harmston im International Music Score Library Project
- private Website mit biographischen Informationen
- Harmston, biographische Informationen bei www.avemariasongs.org
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Geburtsdatum und Geburtsort sind unsicher, siehe die Diskussion hier
- ↑ Pauer (Lit.)
- ↑ So Stiehl (Lit.)
- ↑ private Website mit biographischen Informationen
- ↑ Alexander Bastek, Jan Zimmermann (Hrsg.): Fotografie in Lübeck 1840-1945. Imhof, Petersberg 2016. ISBN 978-3-7319-0366-6, S. 364 und Katalog Nr. 76, 148, 197
- ↑ Pauer (Lit.)
Personendaten | |
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NAME | Harmston, John William |
KURZBESCHREIBUNG | britisch-deutscher Pianist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 22. April 1822 |
GEBURTSORT | London |
STERBEDATUM | 26. August 1881 |
STERBEORT | Lübeck |