Johnnie and Jack

US-amerikanische Band

Johnnie and Jack war eines der erfolgreichsten US-amerikanischen Country-Duos der 1940er- und 1950er-Jahre. Ihr Stil war beeinflusst von traditionellen Stringbands, aber auch von Boogie Woogie und Rhythm & Blues.

Johnnie and Jack
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Country-Musik
Aktive Jahre
Gründung 1938
Auflösung 1963
Website
Gründungsmitglieder
Jack Anglin
Johnnie Wright

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Johnnie and Jack (1957) - US-amerikanische Band

Karriere

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Anfänge

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Johnnie Wright und Jack Anglin begannen um 1938 zusammen zu spielen. Mit Wrights Frau Muriel Deanson, die später als Kitty Wells Karriere machen sollte, gründeten sie eine Band. Ihr Stil war damals von den Bruder-Duos Delmore Brothers und Monroe Brothers beeinflusst. Ein weiteres Mitglied der Gruppe war Anglins Bruder Jim, der die Formation um eine Bassstimme erweiterte und später auch viel Songmaterial des Duos schrieb. Erste Bekanntheit erlangte die Band, die sich nun The Tennessee Hillbillies nannte, durch Auftritte im lokalen Radio. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Anglin jedoch in die Armee einberufen und die Gruppe brach auseinander.

Nachdem Anglin aus dem Kriegsdienst entlassen worden war, formierten sich die Tennessee Hillbillies neu, diesmal mit dem Bassisten „Smilin’“ Eddie Hill sowie dem jungen Gitarristen Chet Atkins. 1947 wurden Johnnie und Jack mit ihrer Band unter der Bedingung, ihre Gruppe in Tennessee Mountain Boys umzubenennen, als Ersatz für Roy Acuff in der Grand Ole Opry engagiert. Zudem durfte Johnnies Frau Kitty nicht auf die Bühne, da weibliche Musiker in der Opry nicht gern gesehen waren. Die Auftritte in der Opry verschafften dem Duo, das nun weitaus mehr im Rampenlicht stand als der Rest ihrer Band, größere Bekanntheit und Ende des Jahres hatten sie erste Schallplatten eingespielt. Ihre frühen Singles bei dem Rhythm-&-Blues-Label Apollo Records in New York City fanden jedoch wenig Beachtung. Nach einem kurzen Zwischenspiel mit Ray Atkins und Clyde Moore als King’s Sacred Quartett bei King Records unterzeichnete das Duo 1949 einen Vertrag bei RCA Victor.

Doch auch bei RCA wollte der Erfolg zuerst nicht kommen. Johnnie und Jack zogen von Radiosender zu Radiosender, um ihre Singles zu vermarkten und traten im populären Louisiana Hayride auf, doch all diese Maßnahmen halfen nichts. Unverhofft kam 1951 dann mit Poison Love ihre erste Top-Ten-Platzierung. Vor allem die Bluegrass-Harmonien und Rumba-Elemente durch Studio-Bassist Ernie Newton machten den Titel unverwechselbar. Der Song wurde wegweisend für weitere Country-Stücke der nächsten Jahre und zusammen mit dem großen Erfolg von Kitty Wells erfuhr das Duo mit ihren Tourneen großen Zulauf. In den nächsten Jahren veränderte sich der Sound ihrer Musik mit Eintritt von Basssänger Culley Holt, ehemaliges Mitglied von The Jordanaires, zu einem mit Rhythm and Blues angereicherten Country-Stil. Weitere Hits waren unter anderem Sincerely, (Oh Baby Mine) I Get So Lonely,[1] Kiss Crazy Baby oder Goodnight, Sweetheart, Goodnight, allesamt R'n'B-Cover. Insgesamt stand das Duo fünfzehnmal in den Country Charts. Sie waren zudem weiterhin Mitglied der Opry sowie des Louisiana Hayrides, die beiden erfolgreichsten Radioshow damals.

Zum Ende der 1950er-Jahre hin ließ ihr Erfolg nach und RCA drängte die Band mit Hintergrundchören wie den Anita Kerr Singers oder den Jordanaires und professionellen Session-Musikern Richtung Nashville Sound. Die Hits blieben jedoch aus und so wurde der Vertrag nicht erneuert. Enttäuscht wechselten Johnnie und Jack zu Decca Records, die alle Singles nun unter dem Namen „Johnny & Jack“ veröffentlichten. Chartplatzierungen konnten jedoch keine mehr erzielt werden. Als Mitglieder von Kitty Wells’ Tournee-Ensemble blieben die beiden jedoch in der Öffentlichkeit präsent.

Als 1963 das Flugzeug von Patsy Cline, Cowboy Copas und Hawkshaw Hawkins abstürzte, waren beide sehr betroffen. Da alle Musiker gute Bekannte und ebenfalls bei Decca unter Vertrag waren, wollte das Duo auch bei der Beerdigung anwesend sein. Unglücklicherweise kam es auf dem Hinweg zu einem Unfall und Jack Anglin starb sofort. Damit ging die Karriere des Duos, das bis Mitte der 1950er-Jahre hinein eine feste Größe in der Country-Szene war, zu Ende. Wright starb 2011 im Alter von 97 Jahren.[2]

Diskografie

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Jahr Titel Anmerkungen
Apollo Records
1947 Jolé Blon / Sing Tom Kitty als „Tennessee Mountain Boys“
1947 Love In the First Degree / Too Many Blues
1947 This Is the End / Paper Boy
1948 Unloved - Unclaimed / That’s Why I’m Cryin’
RCA Victor
1949 You Tried to Ruin My Name / Ashes of Love
194? Let Your Conscience / Hummingbird
1950 You Tried Tt Ruin My Name / Ashes of Love Wiederveröffentlichung von RCA 20-4035
1950 Lonesome / Poison Love
1951 Smile on My Lips / Can’t Tell My Heart
1951 How Can I Believe / Cryin' Heart Blues
1951 Smile on My Lips / Can’t Tell My Heart That Wiederveröffentlichung von RCA 21-4389
1952 When You Want / Three Way of Knowing
1952 Slow Poison / Heart Trouble
1952 Two Timing Blues / ?
1952 Don’t Let the Stars Get in Your Eyes / The Only One I Ever Loved I Lost
1952 I’ll Live With God / The Eastern Gate
1953 Hank Williams Will Lve Forever / Just for Tonight
1953 South in New Orleans / Winner of Your Heart
1953 Private Propertery / Don’t Say Goodbye If You Love
1953 From the Manger to the Cross / God Put a Rainbow in the Clouds
1954 Love Trap / Cheated Out for Love
1954 (Oh Baby Mine) I Get So Lonely / ?
1954 Goodnight, Sweetheart, Goodnight / I Need You, Honey als „Johnnie & Jack, the Tennessee Mountain Boys“
1954 Kiss Crazy Baby / Beware of It
1955 Carry On / Sincerely als „Johnnie & Jack, the Tennessee Mountain Boys“
1955 We Live in Tweo / No One Dear But You
1955 So Lovely Baby / Look Out
1955 S.O.S. / Weary Moments als „Johnnie & Jack, the Tennessee Mountain Boys“
1956 Feet of Clay / I Want to Be Loved
1956 You Can’t Divorce My Heart / Baby It’s in the Making
1956 Love Love Love / I Loved You Better Than You Know
1957 Banana Boat Song / Mister Clock
1957 Pleasure Not a Habbit in Mexico / All the Time
1957 That’s Why I’m Leavin’ / Oh Boy, I Love Her
1957 Move It on Over / Love Fever als „Johnnie & Jack, The Tennessee Mountain Boys“
1958 Camel Walk Stroll / Stop the World
1958 I’ve Seen This Movie Before / Yeah
1958 Lonely Island Pearl / Leave Our Moon Alone
1958 Camel Walk Stroll / Stop the World Wiederveröffentlichung von RCA 47-7137
1959 I Wonder If You Know / What Do You Know About Heartaches
1959 Sailor Man / Wild and Wicked World
1959 Happy, Lucky Love / Sweetie Pie
1960 Just Like You / Dreams Come True
1960 EP
  • Poison Love
  • I Get So Lonely
  • Ashes of Love
  • Crying Heart Blues
Decca Records
1961 Uncle John’s Bongos / Let My Heart Be Broken als „Johnny & Jack“
1963 Bye Bye Love / I Overlooked an Orchid als „Johnny & Jack“
  • 1957: The Tennessee Mountain Boys
  • 1959: Hits by Johnnie and Jack
  • 1962: Smiles and Tears
  • 1963: Poison Love
  • 1964: Sincerely
  • 1970: All the Best
  • 1992: Johnnie & Jack and the Tennessee Mountain Boys (Bear Family)
  • 1995: At KWKH (Bear Family; mit Kitty Wells)
  • 2002: For Old Time Sake (Bear Family)
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Einzelnachweise

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  1. (Oh Baby Mine) I Get So Lonely war Johnnie und Jacks einziger Nummer-eins-Hit. Whitburn, Joel: The Billboard Book Of Top 40 Hits. 7. überarbeitete und erweiterte Auflage, New York City, New York: Billboard Books, 2005, S. 177
  2. Mellow’s Log Cabin: Johnnie Wright RIP