Joseph Beer (Komponist, 1744)
Johann Joseph Beer, auch Joseph Boer bzw. Joseph Paer (* 18. Mai 1744 in Grünwald, Böhmen; † 28. Oktober 1812 in Berlin[1], nach anderen Quellen 1811 in Berlin[2] bzw. Potsdam[3][4]) war ein böhmischer Klarinettist und Komponist.
Leben und Wirken
BearbeitenBeer wirkte zunächst während des Siebenjährigen Krieges als Hornist und Trompeter im k.k. Heer. Danach war er ca. 20 Jahre in Frankreich als Klarinettist in der Garde du corps du roi und beim Herzogs von Orleans tätig. Ab 1784 wirkte der Klarinettist als Kammermusiker in St. Petersburg. Im Jahre 1791 musizierte Beer während einer Reise in Wien mit Wolfgang Amadeus Mozart.[5] 1792 ging Beer nach Preußen und wirkte bis zu seinem Tode als königlicher Kammermusikus in Potsdam und Berlin. Am 16. Februar 1809 gab der 65-jährige ein Konzert in Leipzig, das vom Publikum und der Kritik beifällig aufgenommen wurde.
Beer gilt als Schöpfer des kunstmäßigen Klarinettenspiels. Sein kompositorisches Werk besteht aus mehreren Concertos, Duos und einer Ariette mit Variationen.
Er wird häufig mit dem Klarinettisten Joseph Bähr (fälschlich „Beer“; 1770–1819), mit dem er auch nicht verwandt ist, verwechselt. Zur Unterscheidung der beiden Klarinettisten nach Hauptwirkungsorten wurde Joseph Beer in der Musikwissenschaft auch als Berliner Beer, Joseph Bähr dagegen als Wallersteiner bzw. Wiener Beer bezeichnet.[6]
Kompositionen
Bearbeiten- Concerto pour clarinette N° 1
Literatur
Bearbeiten- Arrey von Dommer: Beer, Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 249 f.
- Elisabeth Th. Hilscher-Fritz: Beer (Bähr, Baehr, Bär, Paer u. a.), Johann Joseph. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
- Ulrich Rau: Beer, Joseph (Berlin). In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 2 (Bagatti – Bizet). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1999, ISBN 3-7618-1112-8 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Constantin von Wurzbach: Beer, Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 222 (Digitalisat).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Albert R. Rice: Beer, Joseph. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
- ↑ Arrey von Dommer: Beer, Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 249 f.
- ↑ Mary Catherine Hamilton: Beer, Joseph. In: George Grove (Hrsg.): A Dictionary of Music and Musicians. 1900.
- ↑ Constantin von Wurzbach: Beer, Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 222 (Digitalisat).
- ↑ Claus-Christian Schuster: Grand Trio pour le Piano-Forte avec un Clarinette ou Violon, et Violoncelle... Oeuvre XI.me ("Gassenhauer-Trio", B-Dur) auf der Website des Altenberg Trio, abgerufen am 18. Januar 2015
- ↑ Günther Grünsteudel: „Bähr blies wie ein Gott“ – Der Klarinettist Franz Joseph Beer (1770–1819). In: Rohrblatt 23 (2007), S. 151–157 (online, PDF, 49 KB)
Personendaten | |
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NAME | Beer, Joseph |
ALTERNATIVNAMEN | Beer, Johann Joseph (vollständiger Name); Boer, Joseph; Paer, Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Klarinettist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1744 |
GEBURTSORT | Grünwald, Böhmen |
STERBEDATUM | 28. Oktober 1812 |
STERBEORT | Berlin |