Joseph Rokita

Bauingenieur
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Joseph Rokita sen. (* 19. Februar 1811 in Telč; † 5. Januar 1887 in Imst) war ein Bauingenieur im Habsburgerreich, der auch in kursächsischen Diensten stand und Pläne für mehrere Kirchen entwarf.

Joseph Rokita wurde als drittes Kind von Vojtech (Adalbert) Rokita und seiner ersten Frau Thekla Pell in der südmährischen Stadt Telč geboren. Von 1823 bis 1826 besuchte er die Hauptschule in Prag. Von 1826 bis 1830 studierte er Bauingenieurwesen am neu gegründeten k.k. Polytechnischen Institut Wien. Am 28. April 1840 heiratete er in Schwaz die aus Salzburg stammende Fanni (Franziska) Gorian. Das Paar bekam sechs Kinder. Der Erstgeborene, Joseph Rokita jun. (1841–1912) war erster Fabrikant der Holzstoff- und Pappenfabrik in Imst.[1]

Joseph Rokita starb am 5. Januar 1887 in Imst und wurde auf dem Friedhof der Stadtpfarrkirche Imst im Familiengrab bestattet.

Beruflicher Werdegang

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Kapelle Maria am Wege, Dresden
 
Pfarrkirche hl. Leonard, Roppen

Joseph Rokita war von 1830 bis 1835 in der k.k. Landes-Baudirektion in Wien tätig. Ab 1835 bis 1849 arbeitete er im k.k. Straßen-Kommissariat in Schwaz in Tirol, zuständig für Straßen- und Wasserbau. Ab 1850 war Joseph Rokita als k.k. Baubezirksingenieur für die Bezirke Imst, Landeck, Reutte und Vinschgau zuständig.

Im Jahr 1854 beauftragte ihn die Witwe des Sächsischen Königs, Maria von Bayern, Prinzessin von Bayern und Königin von Sachsen (1805–1877) mit dem Entwurf von Plänen für eine neugotische Kapelle zum Gedächtnis an den sächsischen König, der bei einer Kutschenfahrt von Imst Richtung Pitztal tödlich verunglückt war. Im Zeitraum von 1854 bis 1855 entwarf Joseph Rokita die Baupläne und übernahm die Oberaufsicht über den Bau der Königskapelle.[2][3]

Im Zeitraum 1854 bis 1862 entwarf er Pläne für den Neubau der etwas erhöht am Hang gelegenen Pfarrkirche St. Leonhard in Roppen,[4] welche in spätklassizistischer Bauform errichtet und mit einer für diese Zeit typischen historischen Ausstattung (reiche Schablonenmalereien, neuromanische Altäre mit Nazarener Bildern) versehen wurde.

Am 29. September 1855 wurde Joseph Rokita vom Sächsischen Königshaus für seine Verdienste um das Sächsische Königshaus mit dem „Kleinkreuz“ des Königlich Sächsischen Albrechtsorden geehrt.[5]

1859 erfolgte die Neuvermessung der Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Österreich in Alt-Finstermünz.[6]

Joseph Rokita setzte sich für die schulische Weiterbildung und Unterstützung von talentierten Imster Personen ein, indem 1869 eine Fortbildungsschule in Imst eingerichtet wurde. 1876 entwarf er Pläne für die Holzstoff- und Pappenfabrik in Imst für seinen Sohn Joseph Rokita junior. Drei Generationen (Joseph Rokita jun., Friedrich Rokita sen. und Friedrich Rokita jun.) waren als Fabrikanten in dieser Fabrik tätig. 1876 entwarf er Pläne für den Bau der im neugotischen Stil errichteten ehemals wettinischen Privatkapelle Mariä Himmelfahrt („Maria am Wege“) in Dresden-Hosterwitz für das Sächsische Königshaus, welche im Zeitraum von 1877 bis 1878 erbaut wurde.[7][8]

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Commons: Joseph Rokita – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Handels- und Gewerbe-Adressbuch des österreichischen Kaiserstaates. 1870, S. 159
  2. Erinnerungskapelle für König Friedrich von Sachsen, Königskapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 24. Mai 2015.
  3. Einweihung der Gedächtnißkapelle bei Brennbühl. Illustrirte Zeitung vom 1. September 1855, S. 153
  4. Praxmarer, Wiesauer: Pfarrkirche hl. Leonhard. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 2. März 2025.
  5. Verleihungsnachricht. In: Innsbrucker Nachrichten vom 22. Oktober 1855, S. 1554
  6. Grenzregulierungsprotokoll vom 13. September 1859. In: Paul Foffa: Das bündnerische Münsterthal. Eine historische Skizze, nebst einem Anhange von bezüglichen Urkunden. Pradella 1864, S. 406–407
  7. Ursula Wicklein: Zeugnis wettinischer Frömmigkeit. 125 Jahre Kapelle Maria am Wege. In: Tag des Herrn. Band 53, Nr. 32, 2003 (tag-des-herrn.de).
  8. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler / Dresden. De Gruyter 2024, ISBN 978-3-42280-149-3. S. 161. (google.com)