Juan de Pareja (spr. -echa;) genannt el Esclavo[1] (* 1606 oder 1610 in Sevilla; † 1670 in Madrid) war ein spanischer Maler.

Porträt des Juan de Pareja (Diego Velázquez 1650)

Pareja war ein Sohn des Juan de Pareja aus Antequera in der Diözese Malaga. Seine Mutter war eine versklavte Maure, deren Vornamen „Zulema“ war und die in seiner frühen Kindheit starb. Die Quellen zu Parejas Leben und seiner Tätigkeit als Maler sind spärlich und tragen legendenhafte Züge. Er war ein Mestize oder Mischling. Des Maler Diego Velázquez erbte den Sklaven de Pareja offenbar von einer Tante und nahm ihn in seine Dienste.[2] Dieser beschäftigte ihn als Gehilfen in seiner Werkstatt, er war jedoch nicht sein Schüler. In einem Dokument berichtete Velázquez 1950:

“[…] asserens multis annis retinuisse penes se uti captivum, vulgo dicitur per schiavo, Ioannem de Parecha filium quondam alterius Ioannis de Parecha de Antechera Malaghensis diocesis, cuius operam et servitium ipse Ioannes sibi bene et fideliter praesitit […]”

„[…] gab an, er habe sich viele Jahre lang einen Gefangenen gehalten, der gemeinhin Sklave genannt wird, Johann de Parecha, Sohn eines anderen Johann de Parecha von Antechera aus der Diözese Malaga, Johann, der seine Arbeit und Dienste selbständig gut und treu leistet […]“[3]

Pareja selbst gab 1630 in einem Schreiben an, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits ein professioneller Maler war und plante, nach Madrid zu gehen, um sich mit seinem Bruder Jusepe de Pareja weiterzubilden, der ebenfalls ein Maler sei. Es ist unklar wie und wann er Assistent oder Sklave von Velazquez wurde, den er in auf seiner Italienreise von 1648 bis 1651 begleitete. Velázquez hat dort ein Porträt von seinem Gehilfen angefertigt, das 1650 im Portikus des Pantheon ausgestellt wurde. Pareja war zu diesem Zeitpunkt etwa vierzig Jahre alt.[4]

Später unterschrieb Velázquez ein Dokument, das Pareja im Jahr 1654 aus der Gefangenschaft entließ. Von diesem Zeitpunkt an arbeitete Pareja als unabhängiger Maler in Madrid und fertigte Porträts und großformatige Gemälde mit religiöser Thematik an. Pareja lebte bis zu dessen Tod im Haushalt von Velázquez und danach bei dessen Schwiegersohn Juan Bautista Mazo.[5][6][7] Seine erhaltenen datierten Werke, deren Stil von Werken des Velazquez abweicht, wurden zwischen 1658 und 1669 ausgeführt. Sie weisen zwar eine kompetente Kenntnis des Malerhandwerks auf, sind aber eher rudimentär in der Ausführung und umständlich in der Komposition. Vermutlich übertrug Velazquez ihm vor allem geringfügige Aufgaben wie das Mahlen und Mischen von Pigmenten, das Vorbereiten von Lacken, das Fixieren von Leinwänden auf Keilrahmen und das Grundieren.

De Pareja war fast 45 Jahre lang versklavt. Bekannt ist er vor allem durch das außergewöhnliche Porträt, das Velázquez 1650 von ihm angefertigt hat. 1971 wurde das Porträt vom Metropolitan Museum of Art in New York für 5,5 Millionen Dollar erworben.[6]

Werke (Auswahl)

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Die Berufung des Hl. Matthäus, Juan de Pareja auf dem Bild ganz links

Von Pareja sind insgesamt etwa zehn Porträts und religiöse Bilder erhalten. In seinem Bild Die Berufung des Hl. Matthäus, hat er sich selbst dargestellt.

  • Die Berufung des Evangelisten Matthäus (1661, Museo del Prado)
  • Die Taufe Christi (in Santa Trinidad zu Toledo)
  • Die Heiligen Johannes Evangelista und Orontius (Augustiner-Rekollekten in Mexico)
  • Die Madonna de Guadalupe (Augustiner-Rekollekten in Madrid)

Literatur

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  • Jennifer Montagu: Velázquez marginalia. His Slave Juan de Pareja and his Illegitimate Son Antonio. In: The Burlington magazine. 125, 1983. S. 683–685.
  • Théodore Rousseau: Juan de Pareja by Diego Velázquez: an appreciation of the portrait. In: Bulletin of the Metropolitan Museum of Art. 1971, ISBN 0-87099-195-7.
Belletristik
  • Elizabeth Borton de Treviño: Der Freund des Malers. Roman („I, Juan de Pareja“). Beltz & Gelberg, Weinheim 2001, ISBN 3-407-79825-3.
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Commons: Juan de Pareja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pareja (spr. -ēcha), Juan de, genannt el Esclavo, span. Maler. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 12, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 714.
  2. Jon Manchip White: Diego Velazquez; painter and courtier. Rand McNally, Chicago 1969, S. 108 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  3. David Pullins, Vanessa K. Valdés: Juan de Pareja: Afro-Hispanic Painter in the Age of Velázquez. Metropolitan Museum of Art, 2023, ISBN 978-1-58839-756-0, S. 108 (books.google.de).
  4. José López-Rey: Velázquez: Painters of Painters. Band 1, 1996, ISBN 3-8228-8657-2, S. 187 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Jennifer Montagu: Velázquez Marginalia: His Slave Juan de Pareja and His Illegitimate Son Antonio. In: The Burlington Magazine. Band 125, Nr. 968, 1983, ISSN 0007-6287, S. 683–685, JSTOR:881386 (Das Dokument wurde von Jennifer Montagu entdeckt.).
  6. a b Vivian R. Johnson: Juan de Pareja. Discovering an slave artist’s masterpiece. 20. April 2014 (theroot.com), abgerufen am 28. August 2023.
  7. Velázquez (Diego Rodríguez de Silva y Velázquez) – Juan de Pareja (ca. 1608–1670). Abgerufen am 17. März 2023 (englisch).