Judy Agnew

US-amerikanische Gattin des US-Vizepräsidenten Spiro Agnew

Elinor Isabel „Judy“ Judefind Agnew (* 23. April 1921 in Baltimore, Maryland; † 20. Juni 2012 in Rancho Mirage (Kalifornien)[1]) war die Ehefrau Spiro Agnews, des ehemaligen Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten.

Judy Agnew (2. von links nebst Ehemann)

Ihr Vater William Lee Judefind war Chemiker, ihre Mutter Ruth Elinor Schafer Hausfrau. Ihr Großvater väterlicherseits war ein methodistischer Geistlicher.

Jugend und Berufsleben

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Agnew hatte in einem Interview zugegeben, dass ihr Vater der Ansicht war, das College sei für Frauen Verschwendung, weshalb sie anstelle einer solchen Ausbildung eine Arbeit als Archivkraft antrat. Während sie für die Maryland Casuality Company arbeitete, lernte sie Theodore Agnew kennen, den sie „Spiro“ nannte. Bei ihrem ersten Date gingen sie ins Kino und kauften sich danach Schoko-Milchshakes.[1]

Ehe und Zeit als Second Lady der Vereinigten Staaten

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Judefind heiratete Agnew am 27. Mai 1942 in Baltimore; nur zwei Monate vorher hatte er seinen Abschluss an der Army Officer Candidate School gemacht. Sie bekamen vier Kinder: Pamela Lee, James Rand, Susan Scott und Elinor Kimberly.[2]

Während die Familie in Annapolis lebte, arbeitete Judy Agnew als Präsidentin des örtlichen Elternbeirates und engagierte sich freiwillig als Girl Scout-Leiterin[1] und als Vorstandsmitglied für den gemeinnützigen Kiwanis Club.[3] Die Presse machte sie bekannt als Frau, die Cocktails in Erdnussbuttergläsern servierte.[3] Sie war First Lady von Maryland von Januar 1967 bis Januar 1969.[3]

Als Richard Nixon ihren Mann als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten nominierte, war Judy Agnew’s Reaktion „kommst du da wieder raus?“[4] Von der Presse nach ihrer Meinung zur Kandidatur ihres Mannes gefragt, antwortete sie, sie versuche nur die Aschenbecher sauber zu halten.[5]

Agnew hielt sich während ihrer Zeit als Second Lady politischen Gesprächen lieber fern.[5] Sie gab 1967 in der Evening Sun an, sie mache „kleine Anmerkungen“ bei verschiedenen Gelegenheiten, sei aber keine Rednerin. Sie sei keine „echte Wahlkämpferin“.[5] 1970 sagte sie der Parade, wenn sie nach ihrem Abschluss gefragt werde, würde sie stolz sagen, ihr Hauptfach sei „Ehe“ gewesen.[1] Dennoch gab sie einige politische Statements während ihrer Zeit als Second Lady. So bezeichnete sie 1971 manche Aktionen von Feministinnen als „dumm“, eine Befreiung sei bei ihr nicht mehr nötig.[5] Ein von der Zeitschrift McCall’s als Reaktion auf ihr Statement veröffentlichter Leserbrief warf Agnew vor, die Emanzipation um hundert Jahre zurückzuwerfen.[1]

Agnew wird außerdem von der New York Times zitiert, sie hätte „keinen Gebrauch“ für Hippies, obwohl sie zugab, keinen einzigen zu kennen.[1]

Konfrontiert mit Vorwürfen der Steuerhinterziehung trat Spiro Agnew 1973 als Vizepräsident mit einer nolo-contendere-Einlassung zurück.[1] Am Tag des Rücktritts hatte Judy Agnew einen Zusammenbruch bei einer Mittagsverabredung.[5] Spiro Agnew wurde schließlich für falsche Angaben in der Angabe seines Einkommens verurteilt.[4]

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Douglas Martin: Judy Agnew, Wife of Vice President, Dies at 91. In: Douglas Martin (Hrsg.): The New York Times. 27. Juni 2012, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 30. Januar 2019]).
  2. Nation: Running Mate's Mate. In: Time. 23. August 1968, ISSN 0040-781X (time.com [abgerufen am 30. Januar 2019]).
  3. a b c Bart Barnes: Judy Agnew, wife of vice president, dies at 91. In: The Washington Post. Abgerufen am 30. Januar 2019 (englisch).
  4. a b Jules Witcover: Very Strange Bedfellows: The Short and Unhappy Marriage of Richard Nixon and Spiro Agnew. PublicAffairs Publishing, 2007, ISBN 978-1-58648-603-7, S. 59 (google.com [abgerufen am 30. Januar 2019]).
  5. a b c d e Frederick N. Rasmussen, The Baltimore Sun: Judy Agnew, vice president's wife and Md. first lady. 27. Juni 2015, abgerufen am 30. Januar 2019 (amerikanisches Englisch).