Julia Taubitz

deutsche Rennrodlerin

Julia Taubitz (* 1. März 1996 in Annaberg-Buchholz) ist eine deutsche Rennrodlerin. Sie gewann viermal den Gesamtweltcup im Einsitzer.

Julia Taubitz

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 1. März 1996 (28 Jahre)
Geburtsort Annaberg-Buchholz, Deutschland
Größe 175 cm
Gewicht 63 kg
Beruf Sportsoldatin
Karriere
Disziplin Einsitzer
Verein WSC Erzgebirge Oberwiesenthal
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 5 × Goldmedaille 7 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U-23-WM-Medaillen 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Rennrodel-Weltmeisterschaften
Silber 2019 Winterberg Einzel
Silber 2019 Winterberg Sprint
Silber 2020 Sotschi Einzel
Gold 2020 Sotschi Teamstaffel
Gold 2021 Königssee Sprint
Gold 2021 Königssee Einzel
Silber 2021 Königssee Teamstaffel
Silber 2023 Oberhof Sprint
Silber 2023 Oberhof Einzel
Gold 2024 Altenberg Sprint
Silber 2024 Altenberg Einzel
Gold 2024 Altenberg Teamstaffel
 Rennrodel-Europameisterschaften
Silber 2020 Lillehammer Einzel
Rennrodel-U-23-WMVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold 2016 Königssee Einzel
Silber 2017 Igls Einzel
Gold 2019 Winterberg Einzel
 Rennrodel-Juniorenweltmeisterschaften
Bronze Igls 2014 Einzel
Gold Winterberg 2016 Einzel
Gold Winterberg 2016 Staffel
Platzierungen im Rennrodel-Weltcup
 Debüt im Weltcup 28. November 2015 in Igls
 Weltcupsiege 27 (ohne Teamstaffel)
 Gesamtweltcup ES 1. (2019/20, 2021/22, 2022/23, 2023/24)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einsitzer 16 13 11
 Sprint Einsitzer 11 4 2
 Teamstaffel 7 4 1
letzte Änderung: Saisonende 2023/24
Julia Taubitz (2018)

Werdegang

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Julia Taubitz betreibt das Rennrodeln seit 2003. Sie startet für den Verein WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. Sie gehört dem Olympiakader des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD) an. Taubitz ist Sportsoldatin der Bundeswehr-Sportfördergruppe im thüringischen Oberhof[1], bis 2019 in Frankenberg[2]. Sie ist Oberfeldwebel.

Im Rennrodel-Weltcup debütierte sie im Alter von 19 Jahren am 28. November 2015 auf der Olympia Eiskanal Igls, auf welcher sie 2014 bei den Junioren-Weltmeisterschaften die Bronzemedaille gewann. In ihren ersten Weltcup-Rennen belegte sie den 18. Platz. Auf der Rennrodelbahn Oberhof belegte sie am 16. Januar 2016 mit dem neunten Platz erstmals ein Top-10-Ergebnis. Sie konnte sich als vierte deutsche Starterin für die Rennrodel-Weltmeisterschaften 2016 auf der Kunsteisbahn Königssee qualifizieren und erreichte dort am 29. Januar 2016 im erstmals ausgetragenen Sprint-Wettbewerb den sechsten Platz. Einen Tag später erreichte sie im eigentlichen WM-Rennen der Damen erneut den sechsten Platz und wurde damit offizielle U-23-Weltmeisterin vor der US-Amerikanerin Summer Britcher und der Russin Wiktorija Demtschenko. Am 6. Februar gewann Julia Taubitz zudem Gold bei den in Winterberg ausgetragenen Junioren-Weltmeisterschaften.

Auch im Weltcup 2016/17 qualifizierte sie sich für die Rennrodel-Weltmeisterschaften auf der Olympia Eiskanal Igls. Durch einen achten Platz im Frauen-Rennen sicherte sie sich die Silbermedaille im U-23-Bereich hinter Summer Britcher und vor Wiktorija Demtschenko. In der vorolympischen Saison konnte Julia Taubitz im Olympic Sliding Centre von Pyeongchang erstmals einen Podestplatz erreichen. Hinter Tatjana Iwanowa und Natalie Geisenberger belegte sie den dritten Platz.

In der Olympiasaison konnte sie am 20. Januar 2018 in Lillehammer hinter Summer Britcher und Natalie Geisenberger erneut den dritten Platz belegen. Die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2018 verpasste sie als viertbeste Deutsche im Weltcup.

Nach der verpassten Olympiaqualifikation startete sie in den Weltcup 2018/19 mit zwei zweiten Plätzen. Sowohl im normalen Wettbewerb als auch im Sprint-Wettbewerb belegte sie auf der Olympia Eiskanal Igls hinter der Olympiasiegerin Natalie Geisenberger den zweiten Platz. Auch in Whistler belegte sie hinter Geisenberger den zweiten Platz. In Calgary gewann Taubitz ihre ersten Weltcuprennen auf der Bob- und Rennschlittenbahn im Canada Olympic Park sowohl im Einsitzer vor Geisenberger als auch in der Staffel mit Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt. Ihren zweiten Weltcup Sieg im Einzel gewann Taubitz bei starkem Schneefall und schwierigen Bedingungen am Königssee in Schönau. Auch in der Teamstaffel mit Sebastian Bley, Toni Eggert und Sascha Benecken belegte sie dort Platz eins. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Winterberg gewann sie sowohl im Sprint als auch in der Einzel-Konkurrenz eine Silbermedaille.[3]

Nach dem Rücktritt von Tatjana Hüfner sowie den Schwangerschaften von Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger galt Taubitz ab der Saison 2019/20 als leistungsstärkstes Mitglied eines nahezu komplett neu zusammengestellten deutschen Frauenteams. Von Beginn an konnte sie der neuen Verantwortung gerecht werden und kämpfte mit der Russin Tatjana Iwanowa um den Sieg im Gesamtweltcup. In Lake Placid, Altenberg und Sigulda gewann sie ihre Weltcuprennen drei bis fünf, zudem siegte sie in Lake Placid und Sigulda in ihren ersten beiden Sprintrennen. Bei den Europameisterschaften 2020 in Lillehammer erreichte sie hinter Tatjana Iwanowa und vor Wiktorija Demtschenko die Silbermedaille.[4] Bei den Weltmeisterschaften 2020 in Sotschi musste sie sich einzig der Lokalmatadorin Jekaterina Katnikowa geschlagen geben und gewann wie im Vorjahr die Silbermedaille, im Sprintrennen verpasste sie zuvor als Viertplatzierte eine Medaille nur knapp. Beim abschließenden Rennen mit der Teamstaffel gewann Taubitz an der Seite von Johannes Ludwig sowie dem Doppel Eggert/Benecken ihren ersten Weltmeisterschaftstitel. Im letzten Saisonrennen in Königssee belegte sie hinter Anna Berreiter den zweiten Platz, während Iwanowa nur Rang sechs erreichte. Damit konnte sie ihren ersten Sieg im Gesamtweltcup feiern.[5]

Zum Auftakt der Saison 2020/21 gelang Taubitz Historisches. Trotz der Rückkehr von Geisenberger und Eitberger mit überaus starken Leistungen in den Weltcup behauptete Taubitz ihre Führungsrolle im Team. Beim ersten Rennwochenende in Igls konnte sie an einem Tag drei Rennen – das klassische Einzelrennen, das Rennen in der Teamstaffel (mit Felix Loch, der ebenfalls alle drei Rennen des Wochenendes gewann und dem Doppelsitzer Eggert/Benecken) sowie das Sprintrennen – für sich entscheiden. Den Sieg im Gesamtweltcup aus der Vorsaison konnte sie zwar nicht wiederholen, erreichte aber mit sechs Saisonsiegen einen guten zweiten Platz. Zusätzlich wurden ihre starken Leistungen mit zwei goldenen und einer silbernen Medaille bei den Weltmeisterschaften 2021 in Königssee belohnt.[6]

Sowohl in der Saison 2021/22, als auch in der Saison 2022/23 konnte sie erneut den Gesamtweltcup für sich entscheiden.[7]

 
Julia Taubitz mit der kleinen Kristallkugel für den Gewinn des Sprint-Weltcups und der großen Kristallkugel für den Gewinn des Gesamtweltcups (2022)

Gesamtweltcup

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Saison Platz Punkte
2015/16 15. 0309
2016/17 12. 0376
2017/18 08. 0473
2018/19 02. 0793
2019/20 01. 0965
2020/21 02. 0976
2021/22 01. 0979
2022/23 01. 0947
2023/24 01. 1034

Weltcupsiege

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Weltcupsiege im Einzel

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Nr. Datum Ort Bahn
1. 8. Dezember 2018 Kanada  Calgary Calgary’s WinSport Bobsleigh/Luge Track
2. 5. Januar 2019 Deutschland  Königssee Kunsteisbahn Königssee
3. 30. November 2019 Vereinigte Staaten  Lake Placid Olympia-Bobbahn Mount Van Hoevenberg
4. 12. Januar 2020 Deutschland  Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
5. 25. Januar 2020 Lettland  Sigulda Rodelbahn Sigulda
6. 29. November 2020 Osterreich  Innsbruck Olympia Eiskanal Igls
7. 19. Dezember 2020 Deutschland  Winterberg Bobbahn Winterberg
8. 3. Januar 2021 Deutschland  Königssee Kunsteisbahn Königssee
9. 5. Dezember 2021 Russland  Sotschi Sliding Center Sanki
10. 19. Dezember 2021 Osterreich  Innsbruck Olympia Eiskanal Igls
11. 2. Januar 2022 Deutschland  Winterberg Bobbahn Winterberg
12. 4. Februar 2023 Deutschland  Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
13. 12. Februar 2023 Deutschland  Winterberg Bobbahn Winterberg
14. 16. Dezember 2023 Kanada  Whistler Whistler Sliding Centre
15. 4. Februar 2024 Deutschland  Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
16. 18. Februar 2024 Deutschland  Oberhof Rennrodelbahn Oberhof

Weltcupsiege im Sprint

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Nr. Datum Ort Bahn
1. 1. Dezember 2019 Vereinigte Staaten  Lake Placid Olympia-Bobbahn Mount Van Hoevenberg
2. 26. Januar 2020 Lettland  Sigulda Rodelbahn Sigulda
3. 29. November 2020 Osterreich  Innsbruck Olympia Eiskanal Igls
4. 20. Dezember 2020 Deutschland  Winterberg Bobbahn Winterberg
5. 24. Januar 2021 Osterreich  Innsbruck Olympia Eiskanal Igls
6. 5. Dezember 2021 Russland  Sotschi Sliding Center Sanki
7. 17. Dezember 2022 Vereinigte Staaten  Park City Bobbahn Park City
8. 12. Februar 2023 Deutschland  Winterberg Bobbahn Winterberg
9. 9. Dezember 2023 Vereinigte Staaten  Lake Placid Olympia-Bobbahn Mount Van Hoevenberg
10. 18. Februar 2024 Deutschland  Oberhof Rennrodelbahn Oberhof
11. 25. Februar 2024 Lettland  Sigulda Rodelbahn Sigulda

Weltcupsiege in der Teamstaffel

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Nr. Datum Ort Bahn
1. 8. Dezember 2018 Kanada  Calgary Calgary’s WinSport Bobsleigh/Luge Track
2. 6. Januar 2019 Deutschland  Königssee Kunsteisbahn Königssee
3. 29. November 2020 Osterreich  Innsbruck Olympia Eiskanal Igls
4. 12. Dezember 2021 Deutschland  Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
5. 16. Januar 2022 Deutschland  Oberhof Rennrodelbahn Oberhof
6. 10. Dezember 2022 Kanada  Whistler Whistler Sliding Centre
7. 16. Dezember 2023 Kanada  Whistler Whistler Sliding Centre
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Commons: Julia Taubitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rodlerin Taubitz: Geisenberger-Verfolgerin mit Bleiweste – STIMME.de. Abgerufen am 2. März 2020.
  2. Inhaltsverzeichnis Freie Presse vom 08.02.2014, S. 3. Abgerufen am 2. März 2020.
  3. Gold für Eggert/Benecken und Geisenberger. In: Sportschau. 26. Januar 2019, abgerufen am 28. Januar 2019.
  4. Tatyana Ivanova verteidigte Titel als Rennrodel-Europameisterin erfolgreich. FIL, abgerufen am 18. Januar 2020.
  5. Rodel-Duo Eggert/Benecken und Taubitz räumen ab. In: Sportschau. 29. Februar 2020, abgerufen am 5. Mai 2020.
  6. Taubitz setzt sich die Krone auf – Vier Deutsche vorn. Abgerufen am 31. Januar 2021 (deutsch).
  7. Rennrodlerin Taubitz erneut die Beste der Saison. 25. Februar 2023, abgerufen am 26. Februar 2023.