Julius Fedders
Julius Woldemar Fedders, lettisch Jūlijs Feders, russisch Юлий Иванович Феддерс (* 19. Juni 1838 in Kokenhusen, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich; † 1. Februar 1909 in Nischyn, Gouvernement Tschernigow, Russisches Kaiserreich), war ein deutschbaltischer Landschaftsmaler und Zeichenlehrer.
Leben
BearbeitenFedders, Sohn eines evangelisch-lutherischen Gastwirts aus dem livländischen Kokenhusen, besuchte nach der örtlichen Grundschule die Domschule und die Privatschule des Pastors Bergmann in Riga. In der Domschule erhielt er Zeichenunterricht von dem Porträtmaler Gustav Wilhelm Rosenberg (1809–1873). 1856 begann er ein Malereistudium an der Kaiserlichen Kunstakademie in Sankt Petersburg, wo er sich in dem Atelier von Sokrat Maximowitsch Worobjow (1817–1888) auf die Landschaftsmalerei spezialisierte. Gemeinsam mit seinem Freund Iwan Iwanowitsch Schischkin unternahm er Studienreisen. Das Studium beendete er mit mehreren Auszeichnungen.
Danach wurde er Zeichenlehrer an der Realschule von Mitau. In dieser Zeit begann er, sich mit der Fotografie zu beschäftigen. 1874 nahm er mit dem Gemälde Wald nach dem Sturm an der International Exhibition of Arts and Manufactures in Dublin teil. Dafür wurde er mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.[1] 1875 quittierte er das Lehramt und ging nach Düsseldorf, wo er sich von Eugen Dücker in der Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Schule unterrichten ließ.[2] 1876 nahm Fedders die Stelle eines Zeichenlehrers an einer Schule in Belgorod an, wo er die nächsten zehn Jahre arbeitete. Von 1889 bis 1898 unterrichtete er an der Handelsschule St. Petersburg. 1880 ernannte ihn die Petersburger Akademie zu ihrem Vollmitglied. 1905 zog Fedders zu seinem Sohn Georg nach Nischyn. Dort starb er an einer Infektion, nachdem er sich im August 1908 einer Blasenoperation unterzogen hatte.
Fedders’ Landschaftsmalerei ist in besonderer Weise im Lettischen Nationalen Kunstmuseum vertreten und gilt dort als bedeutendes Beispiel für die Zeit des Übergangs von der Romantik zum Realismus.
Literatur
Bearbeiten- Fedders, Julius Woldemar. In: Wilhelm Neumann: Lexikon Baltischer Künstler. Verlag von Jonck & Poliewsky, Riga 1908, S. 43 f. – Internet Archive
- Fedders, Julius. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 11: Erman–Fiorenzo. E. A. Seemann, Leipzig 1915, S. 331 (Textarchiv – Internet Archive).
- A. Eglītis, A. Lapiņš: Jūlijs Feders. Riga 1956.
- Feders, Julijs. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Bio-bibliographischer Index A–Z. K.G. Saur Verlag, München 1999, Band 3, S. 593.
Weblinks
Bearbeiten- Fedders, Julius Woldemar. Datenblatt im Portal dokumente.ios-regensburg.de (Erik-Amburger-Datenbank)
- Julius Ivanovich Fedder. Datenblatt beim Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie
- Julius Fedders. Auktionsresultate im Portal artnet.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Latviesu Konversacijas Vardnica (Lettisches Konversations-Lexikon), Band V, Spalten 8386–8389, Riga 1930/1931
- ↑ Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 430
Personendaten | |
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NAME | Fedders, Julius |
ALTERNATIVNAMEN | Fedders, Julius Woldemar (vollständiger Name); Feders, Jūlijs |
KURZBESCHREIBUNG | deutschbaltisch-lettischer Landschaftsmaler und Zeichenlehrer |
GEBURTSDATUM | 19. Juni 1838 |
GEBURTSORT | Kokenhusen, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 1. Februar 1909 |
STERBEORT | Nischyn, Gouvernement Tschernigow, Russisches Kaiserreich |