Julius Fischer (Bergbaukundler)
Julius Fischer (* 30. Juli 1856 in Hildesheim; † 30. Oktober 1916 in Clausthal) war ein deutscher Bergbaukundler, Hochschullehrer und Direktor der Bergakademie in Clausthal.

Leben und Wirken
BearbeitenJulius Fischer wurde 1856 in Hildesheim geboren und besuchte zuerst hier und später in Osnabrück das Realgymnasium, zu dessen Leiter sein Vater berufen worden war.[1] Nach bestandenem Abitur begann er das Studium der Naturwissenschaften an der Georg-August-Universität in Göttingen,[1] wo er 1876 in die Verbindung und spätere Burschenschaft Holzminda eintrat. 1878 wechselte er an die Bergakademie Berlin, wo er im Mai 1880 das Bergreferendarexamen bestand.
Im Anschluss arbeitete er drei Jahre in Lautenthal, Osnabrück und Dortmund, bevor er seine Bergassessorprüfung ablegte, um dann zu Beginn des Jahres 1885 als Salinen-Inspektor in Schönebeck a. d. Elbe anzufangen, wo er sieben Jahre verblieb. Inzwischen zum Bergrat ernannt, wurde er im Oktober 1892 als Salinen-Direktor nach Artern a. d. Unstrut versetzt, von wo aus er nach weiteren zehn Jahren als Oberbergrat an den Hauptort seiner Wirksamkeit, den Mittelpunkt des Harzer Bergbaus, nach Clausthal berufen wurde.
Dort lehrte er ab 1906 zunächst als Dozent im Nebenamt an der Bergakademie Clausthal Bergbaukunde und Volkswirtschaftslehre, ab 1909 in Nachfolge von Gustav Köhler als planmäßiger Professor. Diesem folgte er gleichzeitig auch im Amt des Direktors der Bergakademie nach. Gleichzeitig mit diesem Erreichen der letzte Stufe seiner amtlichen Laufbahn, wurde Fischer zum Geheimen Bergrat befördert. Diese Stellung behielt er bis zu seinem unvermuteten Tod 1916 inne.[2]
Ehrungen
Bearbeiten- Ernennung zum Geheimen Bergrat
- Roter Adlerorden IV. Klasse[3]
- Preußischer Kronen-Orden[4]
Literatur
Bearbeiten- Die preussische Bergakademie zu Clausthal 1775/1925. Festschrift zur 150-Jahrfeier. Clausthal 1925, S. 28 f.
- Nachruf in: Metall und Erz. Zeitschrift für Metallhüttenwesen. 1916, S. 471 f.
- Nachruf in: Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preussischen Staate. Band 64.
- Nachruf in: Stahl und Eisen. Zeitschrift für das deutsche Eisenhuettenwesen. Band 36, 2. Teil, S. 1124.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Wilhelm Ebel: Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1837–1900. Hildesheim 1974. (Nr. 56403, immatrikuliert am 24. Oktober 1876)
- ↑ Georg Müller, Fred Türck: Entwicklung der Bergschule Clausthal zur wissenschaftlichen Hochschule im Zeitraum 1811 bis 1920. Lehrer und Bergschüler, Professoren und Studenten in Zeiten industrieller und sozialer Umbrüche. Hrsg.: Universitätsbibliothek der TU Clausthal. Technische Universität Clausthal, 2016, ISBN 978-3-946340-71-3, S. 120 ff., doi:10.21268/20161202-134622.
- ↑ Chemische Zeitschrift. Centralblatt für die Fortschritte der gesamten Chemie. Band 5, 1906, S. 211.
- ↑ Der Anschnitt. Mitteilungsblatt der Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau. Band 53, 2001, S. 25.
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Julius |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bergbaukundler, Hochschullehrer und Akademiedirektor |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1856 |
GEBURTSORT | Hildesheim |
STERBEDATUM | 30. Oktober 1916 |
STERBEORT | Clausthal |