Julius Meimberg

deutscher Pilot, Luftfahrtautor und Erfinder

Julius Meimberg (* 11. Januar 1917 in Münster; † 17. Januar 2012 ebenda) war im Zweiten Weltkrieg ein deutscher Jagdflieger und nach dem Krieg Erfinder sowie Buchautor.

Julius Meimberg wurde als jüngstes von sechs Kindern eines Kaufmanns in Münster geboren. Er betrieb bereits als Jugendlicher den Segelflug innerhalb der Flieger-HJ und legte in seiner Heimatstadt Münster die Abiturprüfung ab. 1937 trat er als Offiziersanwärter in die Luftwaffe ein und wurde zum Luftfahrzeugführer ausgebildet.[1] Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kam er zur Ausbildung am Flugplatz Schleißheim, flog dort He 51 und Me 109 B. und wurde zum 6. Dezember zum Jagdgeschwader 2 nach Zerbst versetzt.

Zweiter Weltkrieg

Bearbeiten

Er hatte am 15. Mai 1940 (dem sechsten Tag des Westfeldzuges) über Belgien seinen ersten Kampfeinsatz, schoss am 19. Mai das erste gegnerische Flugzeug ab und kämpfte über Frankreich und später in der Luftschlacht um England. Vom 15. April 1941 bis zu seiner Verwundung am 24. Juli 1941 war er Staffelkapitän der 3./Jagdgeschwaders 2 „Richthofen“. Ab Mitte November 1941 flog er Einsätze im Afrikafeldzug. Nach einem Fallschirmabsprung aus seiner brennenden Messerschmitt Bf 109 in der Nähe von Tunis trug er schwere und teilweise bleibende Verbrennungen davon. Gegen Ende des Krieges flog er in der Reichsverteidigung im Jagdgeschwader 53 und wurde Kommandeur der II. Gruppe.

Nach eigener Beschreibung[2] war er am 24. September 1944 beim Flugzeugabschuss über Neuleiningen der Pilot, der die Douglas C-47 des RAF Transport Commands mit der Kennzeichnung KG653 beschoss. Nach dem Beschuss leitete der Pilot der C-47 ein Flugmanöver ein, bei dem der rechte Flügel abbrach und die Maschine abstürzte. Dabei starben alle 23 Insassen.[3]

Er und rund 60 Kameraden versteckten sich ab dem 28. April 1945 im Sachsenrieder Forst in einem selbstgebauten Zeltlager. Am 1. Juni 1945 wurde er aus dem US-Entlassungslager Biesenhofen entlassen.[4] Am Kriegsende war er Major, Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes und hatte 59 Luftsiege[5] erzielt.

Nachkriegszeit

Bearbeiten

In der Nachkriegszeit entwarf Meimberg ein Verfahren für die Textilproduktion, das das Open-End- oder Rotorspinnverfahren verbesserte.[6] Ein Maschinenmodell steht seit 1993 im Deutschen Museum in München.[7] Fliegerisch wurde Julius Meimberg im privaten Bereich wieder aktiv, u. a. war er über lange Zeit Vorsitzender des Luftsportvereines Motorflug Münster.[8]

Auszeichnungen

Bearbeiten

Veröffentlichungen

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Feindberührung: Erinnerungen 1939–1945. NeunundzwanzigSechs Verlag, Moosburg 2002, ISBN 978-3-9807935-1-3
  2. „Feindberührung: Erinnerungen 1939–1945“, S. 290 f.
  3. Lorenz Hofstädter: Unter Dreck versteckt. In: Die Rheinpfalz - Unterhaardter Rundschau. 23. November 2020.
  4. „Feindberührung: Erinnerungen 1939–1945“, S. 335 f.
  5. Liste in „Feindberührung: Erinnerungen 1939–1945“, S. 344 f.
  6. Patent DE874575C: Verfahren und Vorrichtung zum Verspinnen von Fasergut. Angemeldet am 24. November 1949, veröffentlicht am 23. April 1953, Erfinder: Julius Meimberg.
  7. Waltraud Holtz-Honig: Vater spinnt. Der Weg zum Endlos-Garn, eine Erfindergeschichte. Langen Müller, München 1997, ISBN 3-7844-7367-9
  8. Website des Luftsportvereines Motorflug Münster e.V.

Siehe auch

Bearbeiten