Julius Schwabe (Mediziner)

deutscher Arzt

Julius Schwabe (* 29. Januar 1821 in Weimar; † 1. Februar 1892 in Jena) war ein deutscher Arzt in Blankenburg bei Rudolstadt.

Er war der Sohn des Weimarer Oberbürgermeisters Carl Leberecht Schwabe. Den Nachlass seines Vaters, dessen Aktennachweise sowohl über die Beerdigung 1805 als auch über die der Exhumierung des Dichters Friedrich Schiller 1826, beförderte er 1852 zum Druck.[1] Die durch ihn veröffentlichten Akten und Zeugnisse wiederum sind bedeutsam für die Kenntnis über den Verbleib des Schädels dieses deutschen Dichters. Zeitweilig befand sich die Totenmaske Schillers, welche der Bildhauer Ludwig Klauer abgenommen hatte, in seinem Besitz.[2]

Schwabe studierte Rechtswissenschaften und später Medizin in Jena. Während seines Studiums wurde er 1835 Mitglied der Jenaischen Burschenschaft. 1844 wurde er zum Dr. med. promoviert. Nachdem er in Blankenhain eine staatliche Irrenanstalt geleitet hatte, ging er nach Blankenburg, wo er eine private Heilanstalt für Gemütskranke aufbaute. 1867 ließ er das erste Sanatorium in Blankenburg errichten. So führte er Liegekuren an freier Luft ein, da er die heilsame Wirkung des dortigen Luftklimas erkannte. Schwabe gilt als Wegbereiter der Entwicklung Blankenburgs zum Kurort.

Ein Jahr vor seinem Tod erschien sein Harmlose Geschichten: Erinnerungen eines Weimaraners.

Schwabe war verheiratet mit Emilie Schwabe, geb. Horn aus Blankenburg. Ihre Tochter ist die Schriftstellerin und Aktivistin Toni Schwabe.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Schillers Beerdigung und die Aufsuchung und Beisetzung seiner Gebeine: 1805 ...Von Julius Schwabe,Carl Leberecht Schwabe
  2. Hermann Welcker: Schiller's Schädel und Todtenmaske: nebst Mittheilungen über Schädel und Schädel und Todtenmaske Kant's, Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1883, S. 26. Mit Hermann Welcker begann auch der Streit der Anatomen um den Schiller-Schädel. Welcker behauptete, dass der Abdruck der Totenmaske nicht mit der von Carl Leberecht Schwabe als Schiller-Schädel identifizierten Schädel übereinstimme.