Julodis onopordi
Julodis onopordi ist ein Käfer aus der Familie der Prachtkäfer und der Unterfamilie Julodinae.[1] Die Gattung Julodis ist weltweit mit 77 Arten vertreten,[2] von denen sechs in Europa anzutreffen sind.[3] Die Art Julodis onopordi ist in Europa mit den Unterarten Julodis onopordi fidelissima und Julodis onopordi sommeri vertreten.[4]
Julodis onopordi | ||||||||||||
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Julodis onopordi | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Julodis onopordi | ||||||||||||
(Fabricius, 1783) |
Abb. 1 Aufsicht | Abb. 2 Seitenansicht |
Abb. 3 Unterseite | Abb. 4 Vorderansicht |
Bemerkungen zum Namen
BearbeitenDer Käfer wurde erstmals 1783 unter dem Namen Buprestis onopordi von Fabricius beschrieben.[5] Nach der kurzen Charakterisierung der körperlichen Merkmale führt Fabricius an: habitat in Hispaniae Onopordine (lat. lebt auf Onopordon in Spanien) und gibt der Art den Artnamen onopórdi (von Onopórdon, der Eselsdistel, besagt, dass der Käfer dort anzutreffen ist).[6]
Eschscholtz teilte 1829 die Gattung Buprestis in verschiedene Gattungen. Die Arten ohne Schildchen, deren Brust flach und der Körper behaart ist, fasste er zur Gattung Jalodis(Julodis) zusammen.[7] Hierzu gehört auch die Art onopordi. Nach Schenkling müsste der Gattungsname Julodis korrekterweise Iulódis heißen, ist von altgr. ιουλώδης (iulódes) abgeleitet und bedeutet dem Iulus, Tausendfuß ähnlich.[8] Mannerheim berichtet dagegen, dass Eschscholtz selbst handschriftlich den Namen Julodis in der Mannerheim überreichten Ausgabe seines Entomologischen Atlas zu Jalodis änderte. Mannerheim interpretiert diese Änderung jedoch als Versehen von Eschscholtz und erklärt den Namen Julodis mit altgr. ιόλος (iólos, Fell), in Anspielung an das auch von Eschscholtz genannte Gattungsmerkmal der starken Behaarung der Arten der Gattung.[9]
Der von Brullé unter dem Namen Buprestis onopordinis beschriebene Käfer beschreibt den verwandten Käfer Julodis pubescens.[10]
Körperbau des Käfers
BearbeitenDer längliche, im Querschnitt runde Körper ist hinten zugespitzt. Der Käfer ist stark behaart und wird etwa 25 Millimeter lang.
Die Fühler sind elfgliedrig, die sieben letzten Glieder sind nach innen gesägt. Die annähernd quadratische Oberlippe ist vorn ausgeschnitten, ihre Ecken abgerundet. Die starken Oberkiefer sind wenig gebogen und tragen innen einen kleinen, stumpfen Zahn. Die Kiefertaster sind viergliedrig, das verlängerte Endglied ist eiförmig und abgestutzt. Die Lippentaster sind dreigliedrig, das Endglied kegelförmig und abgestutzt.
Der Halsschild ist wenig breiter als lang, an der Basis am breitesten. Zur Flügeldeckennaht hin ist er dreieckig erweitert. Er ist unregelmäßig tief punktiert.
Die Flügeldecken sind dicht punktiert. Jede Flügeldecke hat vier graubehaarte Längsstreifen, welche durch größere, vertiefte Punkte unterbrochen sind. Das Schildchen ist rückgebildet.
Die breiten Tarsen sind alle fünfgliedrig.
Lebensweise
BearbeitenDie Eier sind anfangs grünlich weiß und werden später gelblich weiß. Die Weibchen legen die Eier ohne sonderliche Vorsorge auf dem Boden ab. Die Larven des 1. Stadiums haben die typische Form der Prachtkäfer, allerdings ist der Hinterleib sehr kurz. Die starken Oberkiefer und die dichte Behaarung der Larven ermöglichen es ihnen, sich ohne Mühe einzugraben.[11] Sie sind polyphag und fressen im Boden verschiedene Wurzeln von Kräutern, Büschen oder sogar Bäumen.[12]
Verbreitung
BearbeitenVon der Art Julodis onopordi ist die Nominatform Julodis onopordi onopordi auf Nordafrika beschränkt.[13] In Europa findet man die Unterart Julodis onopordi fidelissima nur auf der Iberischen Halbinsel (im Süden und Westen Spaniens und Portugals),[14] die Unterart Julodis onopordi sommeri im Norden und Osten Spaniens und in Frankreich.[4] Die Verbreitungsgebiete der beiden Unterarten überschneiden sich jedoch.[15]
Literatur
Bearbeiten- Gustav Jäger (Hrsg.): C. G. Calwer's Käferbuch. K. Thienemanns, Stuttgart 1876, 3. Auflage, S. 326
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Julodis onopordi bei Fauna Europaea. Abgerufen am 22. November 2013
- ↑ Julodis bei BioLib
- ↑ Julodis bei Fauna Europaea. Abgerufen am 22. November 2013
- ↑ a b Julodis onopordi sommeri bei Fauna Europaea. Abgerufen am 22. November 2013
- ↑ Ioh.Christian Fabricius Mantissa Insectorum Tom.1 Hafnia 1787 Erstbeschreibung der Art S. 181 als 51. Art von Buprestis bei gallica
- ↑ Sigmund Schenkling: Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen (Art)
- ↑ Johann-Friedrich Eschscholtz: Zoologischer Atlas …. 1. Heft. Berlin 1829 Aufteilung von Buprestis S. 8
- ↑ Sigmund Schenkling: Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen (Gattung)
- ↑ Mannerheim Enumeration des Buprestide et description de quelques nouvelles espèces de cette tribu de la famille des Sternoxes Bulletin de la Société impériale des naturalistes de Moscou 1837 Bd. VIII S. 12 Bei BHL, S. 11 ff
- ↑ M. Brullé: Expédition scientifique de Morée Tome 3, Zoologie, 2. Section Paris 1832 S. 136, Nr. 184 Buprestis onopordinis in der Google-Buchsuche
- ↑ J.Künckel d'Herculais Contributions à l'histoire naturelle des larves de Buprestides: La première larve de Julodis onopordi Fabr. Annales de la Société entomologique de France Band 62, 1893 bei BHL S. CXII
- ↑ Julodis onopordi onopordi bei Fauna Europaea. Abgerufen am 22. November 2013
- ↑ Julodis onopordi fidelissima bei Fauna Europaea. Abgerufen am 22. November 2013
- ↑ A. Verdugo Páez Los Bupréstidos de la Comunidad Autónoa Andaluza (Coleoptera, Buprestidae) Boletin de la SAE n° 5 (2002):5-65 ISSN 1578-1666