Kölner Keller

umgangssprachlich für den Arbeitsplatz des Videoschiedsrichters der Deutschen Fußball Liga

Als „Kölner Keller“ werden die Räumlichkeiten bezeichnet, in denen das Video Assist Center (VAC) der Deutschen Fußball Liga stationiert ist.

Beschreibung

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Seit der Spielzeit 2017/18 wird der Video-Assistent bei den Spielen der Fußball-Bundesliga eingesetzt. Die Arbeitsräume für diese Tätigkeit befinden sich im Keller des Cologne Broadcasting Center im Kölner Stadtteil Deutz, weshalb sich die Bezeichnung „Kölner Keller“ für „einen der wichtigsten Arbeitsplätze des deutschen Profifußballs“ – so Sportjournalisten – eingebürgert hat.[1] Der Raum wurde auch als „Großraum-Büro für Video-Assistenten“ bezeichnet.[2]

Der „Kölner Keller“ ist rund 100 Quadratmeter groß, fensterlos und abgedunkelt.[3] An zehn[4] Arbeitsstationen verfolgen Schiedsrichter die Bundesliga-Begegnungen, um ihre Kollegen auf dem Platz im Zweifelsfall zu unterstützen. Sie alle sind Bundesliga-Schiedsrichter und für den Video-Einsatz speziell ausgebildet;[1] bei ihrer Tätigkeit tragen sie Schiedsrichterbekleidung.[5]

In den Stadien nehmen 19 bis 21 Kameras die Partien auf[1]; 300 Bilder pro Sekunde können übertragen werden.[1] Diese Aufnahmen werden pro Arbeitsstation von einem Video-Assistenten, einem weiteren Assistenten – beide Schiedsrichter – und zwei Operatoren beobachtet; ihnen stehen vier Monitore mit verschiedenen Funktionen zur Verfügung.[6] Die Monitore zeigen das Livebild, auf einem Touchscreen-Monitor werden vier Kameraperspektiven gezeigt und können per Hand gezoomt werden; zusätzlich läuft ein weiteres, um drei Sekunden verzögertes Livebild. Die Operatoren spielen den neben ihnen sitzenden Schiedsrichtern die Bilder zu, die diese zur Beurteilung anfordern.[5] Ein wichtiges Technik-Tool ist die kalibrierte Abseitslinie.[1]

Die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im „Kölner Keller“ und dem jeweiligen Unparteiischen vor Ort läuft über ein Rechnernetz mittels IP-Telefonie,[7] innerhalb der Stadien dann über Funk.[1] Bei den Entscheidungen hat der Schiedsrichter im Stadion das letzte Wort.[5]

Im April 2019 durften Journalisten den Keller erstmals besichtigen.[2] Im März 2024 wurde bekannt, dass der DFB erwägt, den Keller nach Frankfurt am Main in die Zentrale des DFB zu verlagern.[8] Ein Grund sei die Ersparnis bei den Mietkosten.[9]

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f „Kölner Keller“ – Wichtiger Ort im deutschen Profifußball. In: waz.de. 9. April 2019, abgerufen am 22. Mai 2019.
  2. a b Marian Laske: Unter Tage im „Kölner Keller“ beim Videoschiedsrichter. In: wp.de. 4. April 2019, abgerufen am 27. Mai 2019.
  3. Video-Assist-Center in Köln - So arbeiten die Videoassistenten in der Bundesliga. In: general-anzeiger-bonn.de. 21. Februar 2019, abgerufen am 27. Mai 2019.
  4. Marcus Krämer: (S+) VAR: Macht der Videobeweis den Fußball kaputt? Zu Besuch im Kölner Keller. In: Der Spiegel. 3. Mai 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. Mai 2024]).
  5. a b c Videobeweis: Licht im Kölner Keller. In: tagesspiegel.de. 21. März 2019, abgerufen am 22. Mai 2019.
  6. Andreas Hardt: So arbeiten Video-Assistenten im „Kölner Keller“. In: wr.de. 23. November 2018, abgerufen am 22. Mai 2019.
  7. Bolero S für DFL-Schiedsrichterfunk. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  8. Sportschau vom 22. März 2024: Videobeweis DFB erwägt Umzug vom "Kölner Keller" nach Frankfurt, abgerufen am 25. März 2024
  9. drm: Kein Kölner Keller mehr? DFB erwägt Umzug. In: kicker.de. 22. März 2024, abgerufen am 2. Juli 2024.

Koordinaten: 50° 56′ 36″ N, 6° 58′ 16″ O